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Plug Event in Duisburg zum Thema Wasserstoff

Plug Event in Duisburg
Expertenrunde zum Thema Wasserstoff

Expertenrunde zum Thema Wasserstoff
Expertenrunde (v.l.): Benjamin Haycraft, Plug (Moderation); Dr. Thomas Kattenstein, Competence Center Wasserstoff; Mehdi Ferhan, Hyvia; Robert Zalinski, Plug; Kai Hesse, Sprecher CIN ; Michael Hübner, Hy.Region.Rhein.Ruhr; Dr. Peter Beckhaus, ZBT Duisburg. Bild: Plug
Plug Power Inc., ein Anbieter von Wasserstoff-Komplettlösungen für die globale grüne Wasserstoffwirtschaft, hat in seinem europäischen Service- und Logistikzentrum in Duisburg mit Experten die Zukunft von Wasserstoff in der Industrie diskutiert. Gleichzeitig machte der Kleintransporter von Hyvia, einem Joint Venture von Renault und Plug, in Duisburg einen Zwischenstopp auf seiner Fahrt von Frankreich zum Formel-1-Rennen in Zandvoort (Niederlande).

Benjamin Haycraft, Executive Vice President EMEA bei Plug, moderierte den Experten-Roundtable. Plug hat mittlerweile weltweit mehr als 60.000 Wasserstoff-Brennstoffzellen sowie über 200 Betankungssysteme im Materialtransport im Einsatz. Einer der Schlüsselkunden ist Lidl Frankreich. Das Unternehmen konnte in der Lagerlogistik die Produktivität um bis zu 30 % erhöhen. „Plug steht für grüne Produktivität“, konstatiert Haycraft. „Wasserstoff ist eine bewährte Technologie – das beweist auch die Fahrt des Hyvia Vans, der in zwei Tagen eine Strecke von 1.000 Kilometern zurücklegen kann.“

Mehdi Ferhan, COO von HYvia, ergänzt: „Der Hyvia-Transporter lässt sich innerhalb von fünf Minuten betanken. Der Wasserstoffantrieb ist eine Lösung ohne Kompromisse für die Performance.“

In der Intralogistik werden in vielen Branchen bereits Wasserstoff-Brennstoffzellen eingesetzt – dies hat sich gerade für Lager mit hoher Umschlagleistung als kosteneffizient erwiesen. Kai Hesse, Sprecher des Netzwerks CIN (Clean Intralogistics Net), einem Innovationscluster des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie, sagt dazu: „Wasserstoff ist verfügbar und zuverlässig. Das Betanken von Wasserstoff-Brennstoffzellen in Flurförderzeugen geht schneller und erfordert damit weniger Platz – dies steigert die Produktivität der Unternehmen.“ Robert Zalinski, Director European Service bei Plug, ergänzt: „Die Plug-Technologie ermöglicht 97 Prozent Betriebszeit für die Flotte – bei einfacher und sauberer Handhabung und völlig emissionsfrei. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um die optimale Lösung bereitzustellen.“

Aktuell gibt es noch einige Hürden zu bewältigen, um das Potential von Wasserstoff als Energielieferant komplett auszuschöpfen. Dr. Peter Beckhaus, General Manager des Zentrums für Brennstoffzellentechnik ZBT in Duisburg, sieht vor allem Bedarf an unterstützenden Forschungsprojekten: „Die Kernfrage ist, wie zuverlässig das Material ist, gerade im Hinblick auf die Massenproduktion im Automobilsektor.“ Das ZBT ist eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Brennstoffzellen, Wasserstofftechnologien und Elektrolyse-Verfahren. Das Institut ist an die Universität Duisburg-Essen angeschlossen und unterstützt Plug bei der Rekrutierung von Fachkräften für den Duisburger Standort.

„Die führende Rolle Duisburgs und der Region Rhein-Ruhr beim Thema Wasserstoff“, betont auch Michael Hübner, Leiter der Geschäftsstelle des Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V. Dieser versteht sich als Netzwerk, Interessenvertretung und Plattform der relevanten Akteure, für die Wasserstoff der entscheidende Treiber der grünen Transformation der Wirtschaft ist. „Gute Beispiele aus Duisburg liefern die Wirtschaftsbetriebe, die bereits mehrere wasserstoffbetriebene Entsorgungsfahrzeuge in der Restmüll-Abfuhr einsetzen, sowie die lokalen Verkehrsbetriebe, die ihre gesamte Linienbus-Flotte auf Wasserstoff umstellen“, schildert Michael Hübner.

Dr. Thomas Kattenstein, Leiter Competence Center Wasserstoff bei der TÜV Nord-Tochter EE Energy Engineers, einem Anbieter von Consulting- und Engineering-Dienstleistungen, sieht eine große Herausforderung für den Durchbruch von grünem Wasserstoff in der Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie: „Grüne Energiequellen müssen stärker ausgebaut werden. Aktuell ist das Stromnetz in Deutschland nicht auf die hohen Anforderungen von Industrie und Verbrauchern vorbereitet, erneuerbarer Wasserstoff ist hier Teil der Lösung.“

Gefragt nach der Rolle der EU zur Weiterentwicklung von Wasserstoff, bewertet Kai Hesse die Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten als positiv: „Der nächste Schritt ist die Markt-Aktivierung. Wir benötigen allerdings höhere Investments aus der Industrie.“ Zalinski ist der Ansicht, Europa sei langsamer in der Umsetzung: „Die Länder in Europa verfolgen gleichzeitig lokale und europäische Ziele.“

Alle Experten waren sich einig, dass grüner Wasserstoff eine immer wichtigere Rolle in der Energieversorgung spielen wird. Essenziell für den Erfolg ist die Zusammenarbeit aller Stakeholder aus Politik, Wirtschaft und Forschung, um ein tragfähiges Wasserstoff-Ökosystem zu schaffen.

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