Trotz eines insgesamt schwierigen Marktumfeldes konnte sich die Unternehmensgruppe Fischer im Geschäftsjahr 2023 sehr gut behaupten. Mit einem Umsatz von 1,16 Mrd. Euro erzielte sie einen neuen Höchststand in der 75-jährigen Firmengeschichte. Dabei stellen Befestigungssysteme weiterhin den Motor für Wachstum dar.
Inhaltsverzeichnis
1. Digitalisierung und Construction Monitoring im Bauwesen
2. Geringere Auslastung bei Automotive
3. Fischertechnik erfolgreich mit Simulationsmodell
4. Umsatz international
5. Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit
6. Nachwuchsförderung
7. Ausblick 2024
Das Familienunternehmen Fischer übertraf den sehr guten Vorjahreswert um 2 %. Das gute Umsatzergebnis resultiert auch aus einer nachhaltigen Wachstumsstrategie, mit der Fischer weiter unabhängig von den weltweiten negativen Einflüssen agiert. Insgesamt sind bei dem Familienunternehmen 5.900 Mitarbeitende beschäftigt und damit 300 mehr als 2022.
Der größte Unternehmensbereich, Fischer Befestigungssysteme, trug mit einer weiteren Umsatzsteigerung von 2 % zum Vorjahr einmal mehr zum guten Abschneiden der Unternehmensgruppe bei. Neue Produkte und Systeme, die konsequente Internationalisierung sowie umfassende Serviceleistungen für verschiedene Kundengruppen wirkten sich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg aus.
Digitalisierung und Construction Monitoring im Bauwesen
Am Markt erfolgreich war das Unternehmen auch mit seinen digitalen Angeboten. Die kundenorientierten Fischer Services optimieren die Planung, den Bau und den Betrieb von Bauwerken in der gesamten Branche. Das Spektrum umfasst digitale Lösungen, wie den Bauroboter BauBot sowie Building Information Modeling (BIM), automatisiertes Bauen und vernetzte Befestigungsprodukte im Internet der Dinge. Die effiziente IoT-Lösung Construction Monitoring zur Überwachung der Vorspannkräfte in verbauten Befestigungen hat sich ebenfalls erfolgreich am Markt etabliert. Ebenso die weiteren digitalen Angebote des Unternehmens, wie die Fischer Apps und Software-Tools zur Bemessung, Auswahl und Anwendung der Produkte sowie umfassende Lösungen im E-Commerce für die Handelspartner des Unternehmens.
Geringere Auslastung bei Automotive
Mit branchenübergreifenden Problemen muss sich Fischer Automotive auseinandersetzen. Da die aktuelle Bundesregierung vor allem auf E-Mobilität setzt, wirkt sich dies negativ auf die Stückzahlen in den Produktionswerken aus. Die Folge ist eine geringere Auslastung in der Produktion. Trotzdem gelang es, den Umsatz des Unternehmensbereichs um 5 % zu steigern.
Fischertechnik erfolgreich mit Simulationsmodell
Der Spielwarenhersteller Fischertechnik setzt 2024 seinen erfolgreichen Trend aus dem vergangenen Jahr fort. Trotz schwieriger Branchenbedingungen verzeichnete Fischertechnik ein Umsatzwachstum von 10 %. In diesem Jahr werden im Bereich Toys neue Designteile und ein neues Farbkonzept präsentiert. Im Industriesegment wurde im vergangenen Herbst ein neues modulares Simulationsmodell auf den Markt gebracht: Die Agile Production Simulation. Besonders viel Zuspruch findet das neu konzipierte Lehrmittelkonzept für den MINT-Unterricht.
Umsatz international
In den meisten der 52 weltweiten Gesellschaften war das Unternehmen überproportional erfolgreich. 2023 hat Fischer damit begonnen, in der südindischen Technologiemetropole Bengalaru einen IT-Hub aufzubauen. Ziel ist es, im IT-Bereich neue Fachkräfte, wie Softwareentwickler oder KI-Spezialisten, zu gewinnen.
Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit
2023 ging am Tumlinger Standort die zweite Photovoltaik-Anlage, eine Freiflächenanlage, ans Stromnetz. Damit erreicht das Unternehmen am Standort eine Energieautarkie von rund 26 %. Es leistet so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Standortsicherung. Durch die umliegenden Grünflächen, die von Schafen bewirtschaftet werden, wird zugleich die Biodiversität gefördert.
Anfang des Jahres wurde das Unternehmen durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke in das ambitionierte Netzwerk der Klimaschutz-Unternehmen aufgenommen. Das zeigt, dass Fischer mit innovativen Strategien im besonderen Maße zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele beiträgt und damit Vorreiter in den Bereichen Klimaschutz und Energieeffizienz ist.
Nachwuchsförderung
Mit 14 Ausbildungsberufen und 17 DH-Studiengängen bietet Fischer eine attraktive Vielfalt an Berufen und fördert auch im weiteren Werdegang das lebenslange Lernen. Auch 2023 investierte das Unternehmen intensiv in die Aus- und Weiterbildung. Dazu gehören Auslandsaufenthalte in den 52 weltweiten Gesellschaften des Unternehmens, ein modernes Azubi-Haus, ein mehrfach ausgezeichnetes Betriebsrestaurant, ein kostenloses Fitness-Studio, oder das Klaus Fischer BildungsZentrum (BiZ). Verschiedene Talent-Pools bereiten im Anschluss an eine Ausbildung auf Führungs- und Spezialisten-Karrieren vor.
Ausblick 2024
Basierend auf einem breiten internationalen Innovationsportfolio plant die Unternehmensgruppe Fischer auch im Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzwachstum. Jedoch beeinträchtigen vor allem in Deutschland hohe Energiekosten und hohe bürokratische Hürden die Entwicklung. Insgesamt wird Fischer im laufenden Jahr nur sehr vorsichtig investieren. Dabei werden alle Investitionen in die Zukunft des Unternehmens vor allem im Ausland getätigt. (eve)