Mit einer Hand voll neuer Fahrzeuge bietet Jungheinrich im Jubiläumsjahr dem Anwender mehr Möglichkeiten. Im Vertrieb wahrt der Stapler-Hersteller Kontinuität – trotz eines Wechsels im Vorstand.
Thomas Preuß ist Journalist in Stuttgart
„Mit der Stabübergabe an Matthias Fischer“, sagte Dr. Dieter Helmke feierlich, „ist in unserem Vorstand eine Kontinuität sichergestellt, wie sie in der deutschen Wirtschaft wohl selten ist.“ Helmke, Vertriebsvorstand der Hamburger Jungheinrich AG, geht nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit Ende des Jahres in den Ruhestand und übergibt sein Amt zum 1. Januar an den bisherigen Stellvertreter Fischer. Der gab das Kompliment zurück: „Ich plane keine Veränderung in der Vertriebsstrategie, denn wir sind auf dem richtigen Weg.“ Und der heißt Direktvertrieb.
Im Jubiläumsjahr – im August feierten die Hamburger ihren 50. Geburtstag – wartet der Staplerhersteller mit einer ganzen Reihe Neuheiten auf. Dazu zählen die Schubmaststapler ETM/ETV 214/216, die Elektro-Vierrad-Stapler EFG 540 bis 550 und der Hochregalkommissionierer EKX 410. Den Kunden sollen mehr Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit locken.
Beispiel Schubmaststapler: „Mit dem ersten Fahrzeug von 1956“, blickte Armin Holzner, Leiter Produktmanagement, zurück, „hat dieses Gerät nur noch gemeinsam, dass der Schubmast nach vorne fährt.“ Naja, gelb ist der Stapler auch noch, wie vor 50 Jahren. Aber: Die maximale Geschwindigkeit liege mittlerweile bei 14 km/h. Auch die Hubgeschwindigkeit kann sich mit 0,44 m/s sehen lassen. Ziel dieser Neuerungen ist es, mehr Umschlag pro Fahrzeug zu ermöglichen.
Da der Fahrer heute etwa 80 % der Kosten ausmacht, entscheidet die Umschlagleistung über die Effizienz. Je höher sie ist, desto eher kann der Anwender auf einen Stapler verzichten – oder günstig expandieren.
Expandieren will freilich auch Jungheinrich. Unter anderem stößt man mit dem EFG 540, 545 und 550 in die 5-t-Klasse vor. „Der Kunde erwartet ein volles Programm“, begründete dies Sebastian Riedmaier, manchen noch aus seiner Steinbock-Zeit bekannt. Außerdem sei ein Trend von 2- bis 3-Tonnern zu 5-t-Staplern festzustellen: Heute nehme der Markt jährlich etwa 2000 derartige Fahrzeuge auf, vor fünf Jahren seien es gerade mal 1000 gewesen. Eine Anwendung liegt vor allem im Be- und Entladen von Lkw. Mit dem „Brummi“ unter den Staplern werden die Lastwagen viel schneller abgefertigt. „Sechs Paletten auf langen Gabeln sind keine Seltenheit“, so Riedmaier. Gemütliche Kaffeepausen für Lkw-Fahrer sind jedenfalls bald vorbei.
Der Brummi unter den Staplern fertigt mehr Lkw ab
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