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Quantum Effects und Hy-Fcell: Zukunftstechnologien in Stuttgart 2024

Stuttgart wird zum Hotspot für Quantentechnologie und Wasserstoffinnovationen
Gemeinsam in die Zukunft blicken

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Am 8. und 9. Oktober 2024 finden auf dem Stuttgarter Messegelände gleich zwei Fachveranstaltungen statt, die wichtige Zukunftstechnologien präsentieren: Auf der Quantum Effects tauchen die Besucher in die faszinierende Welt der Quantentechnologien ein. Parallel dazu öffnet die Hy-Fcell ihre Tore, eine der ältesten internationalen Messen der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche.

» Hagen Wagner, Redakteur Industrieanzeiger

Die Premiere der Quantum Effects im vergangenen Jahr verlief mit 2.234 Teilnehmenden an zwei Messetagen und über 20 % internationalen Gästen sehr zufriedenstellend: „Wir haben genau die richtige Zielgruppe erreicht. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern haben wir es geschafft, innovative Ideen mit denjenigen zu vernetzen, die diese nutzen werden. Wir freuen uns über die breite Unterstützung durch die Politik. Dies verdeutlicht den Stellenwert des Themas für das Land und die Wirtschaft“, stellt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, fest und zieht eine positive Bilanz.

Auch die dringend benötigten Fachkräfte von morgen zeigten laut Veranstalter Interesse an der neuen Veranstaltung: „Es freut uns sehr, dass wir mit dem Format der Quantum Effects Academy MINT-affine junge Menschen für das Thema Quanten begeistern konnten“, betont Guido von Vacano, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart, „insbesondere die Workshops für Schülerinnen und Schüler wurden sehr gut angenommen. Die Job Wall hat gezeigt, dass eine berufliche Orientierung auf das Zukunftsthema viele spannende Möglichkeiten bietet.“ 

Ziel der jährlich stattfindenden Messe ist es zunächst, Begeisterung für Quantentechnologien zu wecken. Darüber hinaus ist es die Vision der Veranstalter, gemeinsam mit Industrie, Wissenschaft und Politik ein europäisches Quanten-Ökosystem zu entwickeln und zu gestalten. Zu den Themenfeldern der Messe und Konferenz gehören Computing & Enabling Technologies, Software, Sensing und Communication. Darüber hinaus stehen in diesem Jahr erstmals auch künstliche Intelligenz (KI) und High Power Computing (HPC) auf dem Programm.

Notwendiges Frauennetzwerktreffen

In diesem Jahr wird es im Rahmen der Quantum Effects erstmals auch ein Frauennetzwerktreffen geben — was offensichtlich dringend notwendig ist: Bei den Abschlüssen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bildet Deutschland beschämenderweise EU-weit das Schlusslicht. Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Frauenanteil bei den Bachelor- und gleichwertigen Abschlüssen im Jahr 2020 bei nur 22 %. Bei den Masterabschlüssen lag Deutschland mit 34 % immerhin nur auf dem drittletzten Platz. Entsprechend schwach sind Frauen in der Quantentechnologie-Branche vertreten. Sie besetzen weniger Führungspositionen und haben mit Vorurteilen zu kämpfen.

Der „Female Future Tech Summit“, der am 8. Oktober von 12.00 bis 16.00 Uhr stattfindet, will diesen Problemen entgegenwirken und die Bedeutung von Frauen in diesem Bereich hervorheben und fördern. Als Rednerin ist unter anderem Dr. Katrin Kobe eingeladen. Sie ist CEO von Bosch Quantum Sensing, dem Hostingpartner der Messe: „Quantentechnologien werden nicht nur dazu beitragen, bestehende Prozesse zu verbessern, sondern eröffnen auch neue Zukunftschancen in den Bereichen Medtech, Mobility und vielen mehr. Sie haben das Potenzial, unsere Gesellschaft und Wirtschaft zu verändern. Dafür gilt es – insbesondere im Bereich der Quantensensorik – als nächstes, die Kommerzialisierung zu meistern. Hierfür ist ein umfassendes Ökosystem entlang der kompletten Wertschöpfungskette in Europa wichtig. Umso mehr freue ich mich, dass wir die internationale Veranstaltung „Quantum Effects“ mitgestalten, die im zweiten Jahr einen besonderen Fokus auf Anwendungsorientierung legt.“

Würdigung herausragender Innovationen

Auch in diesem Jahr werden die besten Ideen und Konzepte für die Anwendung von Quantentechnologien mit dem Quantum Effects Award 2024 ausgezeichnet. Ausgezeichnet werden herausragende Innovationen, die die klassische mit der Quantenwelt verbinden, in unterschiedlichen Branchen Anwendung finden, individuelle Dienstleistungen ermöglichen und neue Perspektiven eröffnen. Dies gilt auch für Komponenten, die dazu beitragen, Quantentechnologien und -lösungen entscheidend voranzubringen. Die Preise werden in vier Kategorien vergeben: Quantencomputing Hardware, Quantencomputing Software & Algorithmen, Quantensensorik, Quantenkommunikation & -netzwerke.

Im vergangenen Jahr, als der Preis zum ersten Mal vergeben wurde, ging unter anderem die Eleqtron GmbH als Preisträger hervor, die Quantencomputer auf Basis der Ionenfallentechnologie entwickelt. Diese Technologie zeichnet sich durch eine hohe Stabilität der Recheneinheiten, der so genannten Qubits, aus. Das Unternehmen zählt zu den deutschen Hoffnungsträgern bei der Entwicklung und Bereitstellung von Quantencomputern. Die Nutzung der Magic-Technologie (Magnetic Gradient Induced Coupling) ermöglicht es dem Unternehmen, seine Quantencomputer mit etablierten Technologien, wie sie in jedem Smartphone zu finden sind, aufzubauen und damit die Verfügbarkeit von Quantencomputern für die Industrie deutlich zu beschleunigen. Die Jury überzeugte insbesondere der hohe Innovationsgrad und das große Anwendungspotenzial des Antrags.

Perspektiven für den Energiesektor

Die Vorbereitungen für die Hy-Fcell, dem Treffpunkt der internationalen Energiewirtschaft, die parallel zur Quantum Effects stattfindet, laufen ebenfalls auf Hochtouren. Das Konferenzprogramm soll laut Veranstalter alle Themen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette abbilden. Es umfasst hochkarätige Vorträge zu aktuellen Themen rund um die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Nicht weniger als 37 Veranstaltungen stehen auf der Agenda, 73 renommierte Referentinnen und Referenten laden zum fachlichen Diskurs ein – von der Wasserstoffproduktion über die Infrastruktur bis hin zu verschiedenen Anwendungsfeldern. Am fachlichen Austausch beteiligen sich relevante Akteure aus Industrie, Wirtschaft, Forschung, Politik und Bildung, von Weltkonzernen bis hin zu Start-ups.

Gleich zum Auftakt widmet sich das Panel „Hydrogen in the Industry Sector“ der Frage, wie zentrale Industriezweige wie die Öl- und Stahlindustrie durch den Einsatz von Wasserstoff langfristig dekarbonisiert werden können. Als Keynote Speaker werden Kurt-Christoph von Knobelsdorff, CEO der Now GmbH, und Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, erwartet. Moderiert wird die Session von Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe.

Um neue Perspektiven geht es auch in den Sessions zur Wasserstoffproduktion. So diskutieren Matthias Ziebell von der Robert Bosch GmbH und Prof. Dr. K. Andreas Friedrich vom DRL in der Session „Hydrogen Production & Elektrolyse“ den Status Quo und die Zukunft der Energiegewinnung durch Elektrolyse. Die Session „Alternate Forms of Hydrogen Production” beleuchtet alternative Verfahren zur Wasserstoffgewinnung, darunter Pyrolyse und Photokatalyse sowie die Wasserstoffgewinnung aus Biomasse.

Hy-Fcell erweitert Programm: Academy für den Nachwuchs

Nicht nur auf der Quantum Effects spielt die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften eine große Rolle: Erstmals gibt es auf der Hy-Fcell in diesem Jahr auch eine Academy als Teil des Rahmenprogramms. „Die Hy-Fcell mit ihrem internationalen Netzwerk ist Treiber der Energiewende und gehört damit zu den wichtigsten Messen unserer Zeit“, sagt Guido von Vacano. „Für ihre Relevanz spricht auch die mit vielen prominenten Köpfen der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche besetzte Konferenz. Wir freuen uns sehr auf unsere Gäste und sind gespannt auf ihre Beiträge.“

Im Rahmen der Hy-Fcell findet auch eine Preisverleihung statt: Der Innovationspreis für Wasserstoff und Brennstoffzellen wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und der Messe Stuttgart unterstützt und zeichnet herausragende Entwicklungen in einem der zukunftsträchtigsten Technologiefelder unserer Zeit aus. „Jede neue Entwicklung in der Wasserstoff- und Brennstofftechnologie kann dazu beitragen, uns Klimaschutzzielen näherzubringen“, sagt Guido von Vacano. „Deshalb ist es so wichtig, Unternehmergeist mit Innovationspreisen wie dem Hy-Fcell Award zu fördern. Wir sind schon gespannt auf die Erstplatzierten 2024.“ Die Gewinnerinnen und Gewinner des Hy-Fcell Award 2024 werden am Nachmittag des 8. Oktober am Speaker’s Corner in der Messehalle bekannt gegeben und geehrt.

Verschiedene „Technical Tours“ am 10. Oktober runden das Programm beider Messen ab und ermöglichen am Folgetag einen tieferen Einblick in die Themenfelder Quanten sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen in der Region Stuttgart.

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