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Horváth-Studie: Kapazitätsabbau in west- und südeuropäischer Industrie

International tätige Unternehmen verlagern ihre Kapazitäten
Horváth-Studie: Exodus der west- und südeuropäischen Industrie

Horváth-Studie: Exodus der west- und südeuropäischen Industrie
Insgesamt werden weltweit eher Personalkapazitäten auf- als abgebaut, dies jedoch vor allem in Indien, Nordamerika und China.
Bild: InputUX/stock.adobe.com

International tätige Unternehmen aus der produzierenden Industrie planen eine regionale Verlagerung ihrer Kapazitäten. Während innerhalb der nächsten fünf Jahre fast jedes dritte Unternehmen an Standorten in West- und Südeuropa Personalkapazität abbaut, wird die sogenannte Workforce beispielsweise in Nordamerika von 71 % der Unternehmen, für die der Markt relevant ist, erhöht.

Indien gewinnt als Produktions-, Entwicklungs- und Absatzmarkt noch stärker: Acht von zehn der befragten Unternehmen, für die Indien ein attraktiver Standort ist, planen dort Kapazitäten auf- oder auszubauen (79 %). Auch in China und weiteren asiatischen Ländern wird kräftig weiter expandiert.

Osteuropa ist aufgrund der günstigen Personalkosten bei gleichzeitiger Personalverfügbarkeit und unbürokratischen Arbeitsbedingungen im Vergleich zu West- und Südeuropa ebenfalls noch gefragt: Hier planen 58 % einen Ausbau der Kapazitäten. Dies sind Ergebnisse einer internationalen Studie der Managementberatung Horváth zur strategischen und regionalen Aufstellung produzierender Unternehmen.

Verlagerungen von Produktionsstätten und Wertschöpfungsketten

„In den kommenden Jahren stehen bedeutsame Verlagerungen von Produktionsstätten und Wertschöpfungsketten aus West- und Südeuropa nach Nordamerika und nach Asien bevor – wobei China als verlängerte Werkbank an Relevanz verliert und als solche durch Länder wie Indien, Vietnam oder Indonesien ersetzt wird“, sagt Studienleiter und Horváth-Partner Ralf Sauter, verantwortlich für den Bereich Industrial Goods & High Tech.

„Als Absatzmarkt mit regionaler Wertschöpfung wird China künftig aber sogar noch wichtiger für die Unternehmen. 61 % der Unternehmen wollen ihre Aktivitäten hier ausbauen, nur 11 % herunterfahren”, so Sauter weiter.

Rahmenbedingungen in Mitteleuropa mit Hochdruck verbessern

Die Unternehmen gehen insgesamt weiterhin von einem weltweiten Wachstum und damit zusammenhängend von einem Ausbau der Personalkapazitäten aus. Dieser Ausbau wird, wie die Studie klar zeigt, jedoch nicht an den mitteleuropäischen Standorten stattfinden.

„Wenn Deutschland und Mitteleuropa wichtige industrielle Wertschöpfungsteile in der Region behalten wollen, müssen die Rahmenbedingungen gerade in Bezug auf Rohstoffverfügbarkeit, Energiekosten und Fachkräfte mit Hochdruck verbessert werden. Sind Unternehmen erst abgewandert, gibt es so schnell kein Zurück. Der Exodus der Industrie ist nicht umkehrbar“, so Sauter.

Die Studie bestätigt diese Einschätzung. Als Hauptmotiv für die Workforce-Verlagerung werden zu hohe Personalkosten genannt. Zweitwichtigstes Motiv ist, Produktion und Absatz im Sinne eines Local-for-local-Ansatzes regional zu bündeln, aus regulatorischen sowie Kostengründen. Drittwichtigster Grund sind fehlende Fach- beziehungsweise Arbeitskräfte. (bec)

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