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Industrie setzt auf mehr Nachhaltigkeit

Ausstellung zeigt die Trends in der internationalen Produktionstechnik
Industrie setzt auf mehr Nachhaltigkeit

Unter dem Motto „Werkzeugmaschinen und mehr“ präsentiert sich die Metallbearbeitungsbranche sechs Tage lang in Hannover. Im Mittelpunkt der Messe stehen die aktuellen wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen.

Die EMO Hannover ist in diesem Jahr erneut das internationale Branchenforum für die Metallbearbeitung. Experten aus aller Welt treffen sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt, um sich über Neuheiten in der Produktionstechnik zu informieren, Investitionsentscheidungen vorzubereiten und die Trends in der Branche zu diskutieren. „Die wichtigste Veranstaltung für die Metallbearbeitung wird 2011 Aufbruchstimmung in der gesamten Industrie signalisieren und Investitionen anstoßen“, ist Dr. Detlev Elsinghorst, Generalkommissar der EMO Hannover, überzeugt.

Die EMO präsentiert die aktuelle Entwicklung in der Metallbearbeitungstechnik in ihrer ganzen Breite, von der einzelnen Maschine über Produktionssysteme bis hin zu kompletten Produktionslösungen. Die Ausstellungsschwerpunkte liegen bei spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen, Präzisionswerkzeugen, Messtechnik, automatisiertem Materialfluss, computergestützte Technologien, Steuerungs- und Antriebstechnik.
Auf Ausstellerseite sind alle Länder, die Werkzeugmaschinen produzieren, auf der EMO vertreten. Bis Ende Juni 2011 hatten sich knapp 2000 Firmen aus 38 Ländern angemeldet; rund 60 % der Anmeldungen kamen dabei aus dem Ausland. Die Präsentation der Unternehmen wird auch 2011 wieder durch ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt. Dabei steht das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Tagesordnung. Gerade die Produktion nimmt hier eine Schlüsselposition ein, weil einerseits der Bedarf an Gütern und Dienstleistungen weltweit steigt, andererseits Energie- und Rohstoffreserven endlich sind. Was die internationale Produktionstechnik dazu bereits bieten kann, zeigt der internationale Kongress „Nachhaltige Produktion“. Zu den Themenschwerpunkten der Veranstaltung zählen unter anderem effiziente Anlagenkonzepte und Prozessketten sowie nachhaltigkeitsorientierte Produktionsplanung und Produktionssysteme.
Auch am Gemeinschaftsstand Blue Competence in Halle 16 geht es um Nachhaltigkeit in der Produktion. Auf über 200 m² präsentieren 20 Firmen aus Deutschland, der Schweiz und Finnland Lösungen für die Verbesserung der Energieeffizienz in der Werkzeugmaschinenindustrie. „Dass europäische Anbieter hier in der ersten Liga mitspielen und in vielen Fällen besser sind als der internationale Wettbewerb, wollen wir auf dem Gemeinschaftsstand zeigen“, bekräftigt Detlev Elsinghorst. Die beteiligten Aussteller werden sowohl Einzelaspekte auf Komponentenebene wie zum Beispiel Energierückspeisung und effiziente Antriebstechnik als auch energieeffiziente Prozess- und Verfahrensentwicklungen und weiter entwickelte Maschinenkonzepte vorstellen.
Unter dem Titel B2Fair unterstützt der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), der Organisator der EMO, in Kooperation mit Enterprise Europe Network Aussteller und Besucher bei der Anbahnung neuer Geschäftskontakte. Über eine datenbankgestützte Plattform werden Termine zwischen Fachbesuchern und ausstellenden Unternehmen organisiert, beispielsweise um internationale Kooperationen zu ermöglichen oder neue Kunden, Zulieferer oder Handelspartner zu gewinnen.
b2fair funktioniert wie eine Partnerschaftsbörse. Interessierte Aussteller und Besucher tragen ihre Profile in die Datenbank unter www.b2fair.com ein. Mit Hilfe eines persönlichen Zugangscodes wählen sie vor Messebeginn online die für sie interessanten Gesprächspartner aus. Anhand ihrer Gesprächswünsche wird ein individueller Kontakt- und Terminplan erstellt. Angebote und Anfragen werden über ein Netzwerk von 30 Partnern aus 14 Ländern im Vorfeld der EMO europaweit kommuniziert.
Auch für den Nachwuchs bietet die EMO 2011 wieder eine Plattform. Unter dem Motto „Maschinenbauer – Job mit Power“ wird die Jugend-Sonderschau über die gesamte Messelaufzeit eine abwechslungsreiche und informative Ausstellung rund um die Ausbildung im Werkzeugmaschinenbau präsentieren. Auf rund 1200 m² stellen sich in Halle 25 Firmen als attraktive Arbeitgeber vor. Auszubildende zeigen, was auf modernsten Werkzeugmaschinen produziert werden kann. Ausprobieren, fragen und mitmachen ist ausdrücklich erwünscht.
Für neue Impulse sorgen im Rahmen der EMO auch das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover und das Machining Innovations Network (MIN), Göttingen. Sie veranstalten eine Konferenz zum Thema „Neue Fertigungstechnologien in der Luft- und Raumfahrt“.
Im Flugzeugbau geht der Trend hin zu neuen Materialien und Materialkombinationen unvermindert weiter. Ein Beispiel ist der Einsatz von Beta-Titan-Legierungen für die Rumpfstruktur eines Flugzeugs in Kombination mit Carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK). Ähnliches gilt auch für das Fahrwerk. Dies erfordert sowohl seitens der Flugzeugbauer als auch der Werkzeug- und Werkzeugmaschinenhersteller innovative Lösungen. Hierzu zählen unter anderem neue Werkzeugkonzepte zum Bohren und Fräsen von hochwarmfesten Materialien und Materialverbünden, neue Werkzeugmaschinenkonzepte für die wirtschaftliche Bearbeitung von Titan und Strategien für die 5-Achs-Bearbeitung. Daher ist die Luftfahrtbranche ein wesentlicher Treiber für die technologischen Entwicklungen in der gesamten Zerspanung.
Im Rahmen der Konferenz, die zum 11. Mal stattfindet, werden aktuelle Lösungen vorgestellt und die Zukunftstrends der Bauteilherstellung und -bearbeitung in der Luft- und Raumfahrtindustrie diskutiert. Ausgewiesene Experten referieren zu den Themen Zerspanungstechnologie, Werkzeugmaschinen, Fertigungsplanung und Reparaturprozesse. Ergänzend dazu organisiert das Machining Innovations Network auf der EMO eine Sonderschau „Meilensteine der wirtschaftlichen Titanbauteilfertigung“ in Halle 27. Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist Vorbild und zugleich Treiber für Innovationen in vielen weiteren Branchen. Dies wird durch die aktuellen Flugzeugprogramme forciert. Der verstärkte Einsatz von Verbundwerkstoffen, speziell das Hightech-Material Titan, stellt die Zerspanung vor neue Herausforderungen. Schnelligkeit, Präzision und Flexibilität müssen gesteigert, Kosten gesenkt und Produktionszeiten eingespart werden.
Die Sonderschau zeigt aktuelle Highlights und Meilensteine der spanabhebenden Fertigung von Titanstrukturbauteilen. Die Steigerung der Wirtschaftlichkeit bei der Produktion ist dabei das Ergebnis des Zusammenwirkens von Forschern, Entwicklern, Herstellern und Anwendern. Die Sonderschau präsentiert die Ergebnisse innovativer Verbundvorhaben sowie herausragende technologische Lösungsansätze. Schwerpunkte werden voraussichtlich in der Fertigung von kleinen und großen Titanstrukturbauteilen sowie in der Bearbeitung von Werkstoffverbünden liegen.
Auch der globale Markt spielt auf einer internationalen Messe wie der EMO eine große Rolle. Unter dem Titel „EMO-Fokus Russland: Lockruf der Rohstoffdevisen, Produktionsausrüster gefordert“ findet ein halbtägiges Russland-Symposium statt. Als drittgrößter Exportmarkt für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie, siebtgrößter Importeur und zehntgrößter Markt weltweit setzt das Riesenreich mit seinen Rohstoffvorkommen und seinem ungeheuren Modernisierungsbedarf in Industrie und Infrastruktur Phantasien für Geschäftsoptionen frei. Das Symposium will die Teilnehmer über Grundlagen für ein erfolgreiches Russlandgeschäft informieren sowie Beispiele und Tipps vermitteln, wie ein Unternehmen ganz konkret in diesem Markt tätig werden kann. Es wird ein Bogen gespannt von der Marktentwicklung über Neuigkeiten in Anwenderindustrien mit Potenzial (Beispiel Luftfahrzeugbau) bis hin zu Best-Practice-Beispielen für erfolgreiche Geschäftsmodelle aus der Werkzeugmaschinenindustrie. Abgerundet werden diese Themen mit Hinweisen zu exportrelevanten technischen Reglementierungen, juristischen Aspekten und Finanzierungsoptionen für das Russlandgeschäft. sb
Weitere Fragen zur EMO 2011 beantwortet VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer im Interview auf Seite 26

Messesteckbrief

  • Profil Die EMO umfasst alle Facetten der Metallbearbeitung. Dazu zählen Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge, Fertigungssysteme, Automatisierungskomponenten, Computertechnologie und Industrielektronik.
  • Ausstellungsort Messegelände Hannover
  • Termin 19. bis 24. September 2011
  • Öffnungszeiten Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr
  • Online www.emo-hannover.de

  • Veranstaltungskalender

    • Jugend-Sonderschau: Maschinenbauer – Job mit Power 19. bis 24. September, Halle 25, Stand C09
    • Sonderschau: Meilensteine der wirtschaftlichen Titanbauteilfertigung 19. bis 24. September, Halle 27, Stand C32
    • Kongress: Nachhaltige Produktion 20. und 21. September, 10:00 bis 18:00 Uhr, Convention Center, Saal 1
    • Seminar: Fokus Russland – Rohstoff-Devisen locken Produktionsausrüster 21. September, 10:00 bis 13:00 Uhr, Convention Center, Saal 3A
    • Konferenz: Neue Fertigungstechnologien in der Luft- und Raumfahrt 22. September, 09:30 bis 18.00 Uhr und 23. September, 09:00 bis 16:00 Uhr Convention Center, Saal 1 + 3A
    • Konferenz: Neue, hochpräzise Mikrobearbeitungstechnologien 22. September, 10:00 bis 12:30 Uhr, Convention Center, Raum Frankfurt

    EMO2GO

    Erstmals steht zur EMO 2011 das komplette Aussteller-, Produkt- und Programmverzeichnis optimiert für Handys und weitere mobile Endgeräte zur Verfügung. Scannen Sie einfach den beistehenden QR-Code oder gehen Sie auf www.emo2go.de.
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