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WSM-Umfrage: Investitionsvolumen der Mitglieder steigt um 47 Prozent

Umfrage des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung
Investitionsvolumen der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie steigt um 47 Prozent

Laut einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) planen rund 200 teilnehmende Unternehmen konkrete Investitionen von rund einer Milliarde Euro. Ein Plus von 47 % gegenüber den Jahren 2016 bis 2019. Fast die gleiche Summe halten sie zurück. Rund ein Viertel der Mittel soll in Drittländer fließen.

„Die Politik muss aktiv werden, um industrielles Know-how und Arbeitsplätze im Land zu halten“, fordert WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.

70 % des Kapitaleinsatzes kommen laut WSM-Umfrage dem Standort Deutschland zugute, aber 30 % fließen raus. In der EU landen nur noch gut 5 %, von mehr als 24 % profitieren Staaten außerhalb der Europäischen Union. Die Pläne der über 200 Umfrageteilnehmer untermauern, dass die „Gespenster“ Abwanderung und Deindustrialisierung sehr real sind, so der WSM.

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Bild: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM)

„Unsere Fakten belegen: Viel Investitionskapital verlässt Deutschland, weil die Standortbedingungen zu schlecht sind“, betont Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim WSM.

Als Gründe nennen die Befragten:

  • Arbeitskräfte fehlen und sind zu teuer.
  • Stromkosten sind nicht wettbewerbsfähig.
  • Bürokratie und gesetzliche Rahmenbedingungen belasten.

„Aus den Entscheidungsparametern bei der Standortwahl ergibt sich der politische Anforderungskatalog“, betont Ade.

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Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik, Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM)
Bild: Mourad ben Rhouma

WSM: Regierung muss Investitionsanreize schaffen

Grund für das Zurückhalten einer weiteren Milliarde sei die Unsicherheit ob wirtschaftlicher Entwicklungen und politischer Rahmenbedingungen. „Die Regierung setzt die Leitplanken, sie müsste jetzt Investitionsanreize in Deutschland für die ‚gebunkerte‘ Milliarde schaffen“, so Ade. „Hochgerechnet auf den gesamten Stahl und Metall verarbeitenden Wirtschaftszweig 25, der laut Statistischem Bundesamt von 2016 bis 2019 rund 17 Milliarden investiert hat, kann man davon ausgehen, dass sie bis 2027 über 20 Milliarden einsetzen wollen. Und entsprechend Investitionssummen im zweistelligen Milliardenbereich zurückhalten.“

Erfreulich, so der WSM, sei die Verschiebung von Ersatz- hin zu Erweiterungsinvestitionen. Während der Ersatz als Investitionsziel auf 24,3 % sinkt, wollen Unternehmen fast 44 % in den Ausbau ihrer Kapazitäten und knapp zehn % in ihre Energieeffizienz stecken.

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Bild: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM)

Die 20-prozentige Teilnahmequote auf die WSM-Umfrage zeige den hohen Stellenwert des Themas. Und sei zugleich ein Appell an die Politik. Vietmeyer: „Wenn die Industrie geht, geht auch Fachwissen. Und wenn die Industrie bei Investitionen zögert, bleiben entscheidende Innovationen auf der Strecke.“ Leidtragende seien die Marke Deutschland als Industrienation, das Klima und die Arbeitnehmer. Die Politik riskiere viel, wenn sie auf ihren Baustellen nicht endlich anpacke, so der WSM. (eve)

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