Kampf der Verschwendung im F+E-Bereich

Die Konzepte des Lean Management – also Werte ohne Verschwendung zu schaffen – sollen künftig auch auf die Produktentwicklung übergehen. „An Lean Innovation führt kein Weg vorbei“, ermutigte WZL-Direktor Prof. Dr. Günther Schuh auf dem 3. Lean Management Summit in Aachen Firmenchefs, sich mit diesem Veränderungsprozess zu beschäftigen.

Um bei F+E wettbewerbsfähig zu bleiben und eine drohende Verlagerung des Entwicklungsbereichs abzuwenden, müssten die F+E-Prozesse optimiert werden. Vorherrschend sei jedoch ein eher projekt- denn prozessorientiertes Vorgehen, sagte Schuh. Laut einer Studie des WZL, die im Dezember veröffentlicht wird, hätte immerhin ein Drittel der Befragten erste Versuche unternommen und sie unter der Überschrift lean-orientierte Optimierungsprojekte auf den Weg gebracht. Der Rest hegt noch keine Absichten.

Die Defizite sind groß, wie die Studie „Mit Lean Innovation zu mehr Erfolg“ zeigt: Neben bislang nicht erschlossenen Standards haben die Aachener beispielsweise mangelnde Kundenorientierung, Overengineering, schlechte Mitarbeitermotivation und ungenutzte Ressourcen als Arten der Verschwendung aus- gemacht.

Den Ausweg aus diesem Dilemma weisen sechs Leitlinien. Einer dieser Ansätze sieht vor, sich in den frühen Phasen des Entwicklungsprozesses Alternativen zu leisten, falls die favorisierte Lösung kurz vor Schluss scheitert. Zusammen mit synchron gestalteten Prozessen würde die Entwicklungszeit substanziell verbessert, sagte Schuh.

Eine vom WZL erstellte Veränderungs-Roadmap führt Betriebe ebenso ans Ziel wie das Competence Center Lean Management, das im Januar starten soll und auf zwei Jahre angelegt ist. dk

(Mehr dazu in Ausgabe 48)