Die Unternehmen bieten weniger Lehrstellen an als im Vorjahr. Es gibt auch weniger Bewerber. Was bleibt, ist die Lehrstellenlücke.
Die Unternehmen werden dieses Jahr ihr Angebot an Lehrstellen leicht zurückfahren. Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln stellen die Betriebe rund 1,1 % weniger Ausbildungsplätze bereit als 2004. Die Zahl der Bewerber ging ebenfalls zurück: Sie sank um 1,7 %. Dennoch sei eine Lehrstellenlücke von etwa 30 000 Stellen im Herbst absehbar.
„Niemand kann erwarten, dass sich eine Anstrengung wie 2004 nochmals wiederholen lässt“, sagt IW-Präsident Michael Hüther. 2004 schufen die Unternehmen im Rahmen des Ausbildungspaktes 30 000 neue Lehrstellen und 25 000 Praktika. Das IW geht dennoch davon aus, dass bis Jahresende jeder Jugendliche eine Qualifizierungsmaßnahme erhält.
Deutlich sei der Trend zur Höherqualifizierung. So wollen die Betriebe zukünftig fast ausschließlich Mitarbeiter mit Ausbildung. Auch mehr Akademiker sollen eingestellt werden. Stellen für Hilfsarbeiter werden laut IW zur Seltenheit.
Kräftig zulegen, nämlich um ein Siebtel, werden dieses Jahr die Plätze in dualen Studiengängen, die Lehre und Studium kombinieren. Die Betriebe müssten angesichts der Globalisierung zukünftig praxisnah und zugleich theoretisch gut ausbilden. Das Angebot für Bewerber mit Abitur wird sich – abweichend vom allgemeinen Trend – verbreitern. (Kommentar) tv
Teilen: