Werner Loscheider, Referatsleiter für Leichtbau beim BMWi, wies bei der ELA-Gründung darauf hin, dass es zum ersten Mal in Deutschland seit April eine Förderung speziell für den Leichtbau gibt, Volumen 300 Mio. Euro über zehn Jahre. „Dieses Programm wäre nicht möglich geworden, wenn wir national nicht so gut zusammenarbeiten würden.“ Die vier Gründungspartner der European Lightweight Association wollen diese Art der Vernetzung jetzt auf Europa ausdehnen – Bayern Innovativ, die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur, das Hightech Zentrum Aargau und Leichtbau BW aus Baden-Württemberg.
„Hinter der ELA stehen aktuell mehr als 3300 Unternehmen und 500 Forschungseinrichtungen“, erklärte Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer von Leichtbau BW. „Wir als Gründungsmitglieder sehen uns lediglich als Impulsgeber für das Entstehen einer offenen Netzwerk-Plattform.“ Ziel ist es, Unternehmen auf europäischer Ebene untereinander und mit Forschungseinrichtungen zusammen zu bringen.
Ziel sind überregionale Kooperationen
„Die ELA haben wir gegründet, damit alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette branchenübergreifend zusammenarbeiten können“, meinte Tanja Flügel, Projektmanagerin bei Bayern Innovativ. Bedarfe sollen früher erkannt, Kompetenzen gebündelt und so Innovationen beschleunigt werden. Für den Leichtbau gab Flügel einen Jahresumsatz von geschätzt 300 Mrd. Euro bis 2030 an. Die ELA versteht sich als offene Plattform, der weitere Netzwerke beitreten können. Worum es den Netzwerkern primär geht, machte Florian Danmayr klar, Cluster-Manager bei Business Upper Austria: „Wichtig ist uns, den Fokus auf den Mehrwert für die Unternehmen zu legen.“
Europäische Firmen sollen profitieren
Die Früchte können multinationale Kooperationsprojekte mit Zugang zu öffentlichen und länderübergreifenden Fördermitteln sein. Ein derartiges, „Interreg“-gefördertes Projekt, an dem alle vier Gründerregionen beteiligt sind, gibt es schon seit über einem Jahr. Geleitet wird es von Leendert den Haan vom Hightech Zentrum Aargau. Es erprobt neue Geschäftsmodelle mit 3D-Druck. Das Projekt ist in doppelter Hinsicht vorbildhaft. „Es nimmt eigentlich die Konsequenzen aus der Covid-19-Krise schon vorweg“, erklärte den Haan. „Digitale Herstelldaten lassen sich grenzüberschreitend transferieren, so dass die Fertigung an global verteilten Zielorten dezentral vorgenommen werden kann.“
Das BMWi will das Vernetzen im Rahmen der ELA unterstützen. Erster Schritt wird am 26. November ein europäisches Netzwerktreffen zur Bestandsaufnahme des Status quo und der Möglichkeiten sein, weitere Schritte sollen dann folgen.
Kontakt:
European Lightweight Association
Breitscheidstraße 4
D-70174 Stuttgart
Tel.: +49 711-128988–40
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