Leoni, führender Lieferant von Bordnetz-Systemen und Leistungsverteilung, und Valeo, führender Anbieter im Bereich Adas-Sensoren und verwandter funktioneller Software mit bedeutendem Elektronik-Fachwissen, bündeln ihre Stärken, um die bestmögliche Lösung für Zonen-Steuergeräte als zentrales Schlüsselelement für künftige Fahrzeug-Generationen auf den Markt zu bringen. Durch die Zusammenarbeit machen die Franken einen Schritt aus der finanziellen Krise. Die Kooperation bildete die technologische Grundlage, um mit Zonen-Steuergeräten die kürzlich angekündigte Partnerschaft zwischen der Renault-Gruppe und Valeo im Bereich des SDV (Software Defined Vehicle) zu ermöglichen.
Führende Position im Bereich der Zonen-Controller
Durch die Bündelung ihrer Expertise streben Valeo und Leoni nach einer führenden Position im Bereich der Zonen-Controller. Sie haben eine innovative und einfach integrierbare Technik geschaffen, die eine Integration von mehr Intelligenz, Funktionalität und Leistungsfähigkeit im Fahrzeug ermöglicht. Gleichzeitig wird die Systemkomplexität sowie die Menge an Verkabelung reduziert – und dadurch auch Gewicht und Kosten.
In der Kooperation verantwortet Leoni die Entwicklung der intelligenten Leistungsverteilung. Weitere Schwerpunkte sind der Einsatz modularer Stecksysteme mit Fokus auf automatisierter Kabelsatzfertigung, Thermomanagement sowie die Optimierung des Bauraums auf Fahrzeugebene. Damit verantwortet und optimiert Leoni die ausfallsichere Energieversorgung, die speziell für automatisierte Fahrfunktionen essenziell ist.
Valeo trägt die Gesamtverantwortung für das Projekt, entwickelt den Microcontroller- und Gateway-Anteil und übernimmt die Produktion.
Ist man bisher schon als Lieferant von kundenspezifischen Kabelsätzen bei den Automobilherstellern sehr geschätzt, erweitert Leoni nun ihr Portfolio sukzessive um innovative Komponenten und Zukunfts-Know-how. Dazu gehören neben den in Kooperation mit Valeo entwickelten Zonen-Steuergeräten auch elektronische Leistungsverteiler, die Entwicklung von zonalen Bordnetzarchitekturen und von automatisierten Produktionslinien, mit denen Teilkabelsätze für zonale Ansätze gefertigt werden können.
Erster Auftrag für ein Zonen-Steuergerät erhalten
Im Rahmen des Leoni Tech Press Days am 6. Juli 2023 hat Karlheinz Morgenroth, Leiter der Produktentwicklung Elektronik, den erste Serienauftrag für ein Zonen-Steuergerät bekannt gegeben. Wie Morgenroth mitteilte, wird Renault der erste Kunde für dieses Produkt sein. Der Serienstart ist für das Jahr 2026 geplant und soll in Summe mehrere Fahrzeugreihen beliefern. Der Auftrag für die beiden Zulieferer ist im Zuge der Kooperation von Renault und Valeo beim software-definierten Fahrzeug zustande gekommen, teilt Leoni weiter mit.
„Der erste Serienauftrag hinsichtlich Zonen-Steuergeräten bestätigt uns in unserem Ziel, Systemanbieter für das Bordnetz der Zukunft zu werden und eine führende Rolle in der Entwicklung und Realisierung zonaler Architekturen einzunehmen“, sagt Walter Glück, Chief Technology Officer der Bordnetzsparte von Leoni.
Bei der zonalen Architektur bilden ein oder mehrere Hochleistungsrechner das „Gehirn“ des Fahrzeugs, in dem alle wesentlichen Rechenaufgaben und Entscheidungen stattfinden. Um dieses „Gehirn“ herum werden mehrere Zonen-Controller gruppiert, die an der Peripherie lokale Aufgaben ausführen. Sie übernehmen beispielsweise die Leistungsverteilung in ihrem Bereich, sammeln alle Daten der Sensorik ein und schicken sie gebündelt und zeitlich strukturiert an die Hochleistungsrechner weiter.
Basis für software-definierte Fahrzeuge
Diese Ebene der Leistungsverteilung, Anbindung von Sensoren und Ansteuerung von Aktuatoren schafft die Basis für software-definierte Fahrzeuge (SDV). Softwarebasierte Funktionalitäten wie automatisiertes Fahren, Personalisierung und Infotainment sowie vernetzte Dienste erfordern eine Schnittstelle zur physikalischen Ebene der Fahrzeugumgebung und des Fahrzeuges selbst, die einer vorausschauenden Architektur von Bordnetz und Zonen-Steuergeräte bedarf.
Nur so können neue und aktualisierte Funktionen und Dienste als Software in einer bestehenden Fahrzeugarchitektur angeboten werden. (bec)