Der diesjährige Technologiepreis Hermes Award geht an das Hightech-Unternehmen LPKF Laser & Electronics AG aus Hannover. Ausgezeichnet wurde das Fusion 3D genannte Laserverfahren, das extrem komplexe Kunststoff-Bauteile strukturiert. Der Laserstrukturierer schreibt die elektronischen Leiterstrukturen direkt auf das dreidimensionale Bauteil. So wird aus einem einfachen Kunststoff-Bauteil ein hochwertiger Schaltungsträger, etwa ein Motorrad-Griff oder eine Handy-Antenne. Durch den gleichzeitigen Einsatz von bis zu vier Laserköpfen soll die Bearbeitung schneller und präziser sein, heißt es.
Das ausgezeichnete Laser-Direkt-Strukturierungsverfahren überzeugt mit Präzision, Dreidimensionalität und Flexibilität: Änderungen am Layout lassen sich einfach per Datenänderung vornehmen. Für den Entwickler bietet das Verfahren erhebliche Vorteile: Ein entsprechendes Bauteil-Layout vorausgesetzt, reduzieren sich die Stück- und Gesamtkosten deutlich. Separate Kabel oder Schirmungen entfallen, Steckverbindungen oder zusätzliche Leiterplatten werden überflüssig und auch der Montageaufwand sinkt.
Der Hermes Award ist mit einem Preis im Gesamtwert von 100.000 Euro dotiert. Übergeben hat ihn Bundesforschungsministerin Annette Schavan während der Eröffnungsfeier der Hannover Messe 2010. Die Bundesministerin sagte in ihrer Laudatio: „Vor wenigen Wochen haben wir in Berlin den 50. Geburtstag des Lasers gefeiert. Eine Erfindung, die in den USA patentiert wurde. Aber die Unternehmen, die den Laser zu einem industriellen Werkzeug gemacht haben, sitzen zu einem beträchtlichen Teil in Deutschland. Und die Firma LPKF gehört dazu. Das Verfahren, das wir heute auszeichnen, schafft nicht nur ökonomische Vorteile, eine Verkürzung der Umrüstzeiten und größere Flexibilität. Es hilft zugleich, Energie und Ressourcen klug und sparsam einzusetzen. Es ermöglicht intelligentere Produkte für die Kommunikation, Medizin, Gesundheit und Sicherheit. Also für die großen globalen Herausforderungen.“
Der Vorsitzende der Jury, Professor Wolfgang Wahlster, zeigte sich „beeindruckt von der exzellenten Qualität der Einreichungen“. Viele Unternehmen hätten das Krisenjahr 2009 genutzt, um in Forschung und Entwicklung zu investieren, sodass sie in diesem Jahr mit vielen Produktinnovationen an den Markt gehen können. Wahlster: „Deutschland ist ein Schwergewicht in der Laserforschung. Das beweist beispielsweise der Physiknobelpreis 2005. Das prämierte Produkt Fusion 3D zeigt aber darüber hinaus, dass innovative Lasertechnik auch zu erfolgreichen Exportprodukten für die riesigen Märkte in Asien führen kann.“
Neben dem Gewinner, der LPKF Laser & Electronics AG, Hannover, waren folgende Unternehmen nominiert: attocube systems, München, ebm-papst, Mulfingen, Proton Motor Fuel Cell, Puchheim, und Rittal GmbH & Co. KG, Herborn.
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