Viele Unternehmen des industriellen Mittelstands fremdeln noch mit digitalen Geschäftsmodellen. Deren Entwicklung verläuft weiterhin schleppend. So bietet jedes zweite Unternehmen noch keine digitalen Zusatzdienstleistungen abseits der Fertigungsprodukte an. Dass das digitale Zusatzgeschäft aber ein Zukunftsthema ist, dem stimmen zwei von drei Entscheidern zu. Demnach will jedes dritte Unternehmen bis 2022 neben seinen Kernprodukten digitale Leistungen in die Produktpalette aufnehmen. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Studie „Branchenkompass Manufacturing 2020“. Für die Studie hat das Beratungsunternehmen Sopra Steria 100 Entscheider aus 100 mittelständischen Unternehmen in Deutschland befragt.
Das lukrative Servicegeschäft ist im industriellen Mittelstand zwar längst gesetzt. Vielfach werden maßgeschneiderte Komponenten als Dienstleistung abseits der Standardproduktion erfolgreich vertrieben oder Reparatur- und Wartungsverträge angeboten. Immerhin scheint die Entwicklung digitaler Leistungen voranzukommen: Diese haben 46 % der Befragten in ihre Produktpalette aufgenommen. Dazu gehört etwa das Freischalten von Zusatzfunktionen bei Maschinen gegen Entgelt oder Datenanalysen als Service für Kunden, um deren Fertigungsprozesse zu verbessern.
Wenig verbreitet, aber als lukrativ angesehen, sind Pay-per-Use-Geschäftsmodelle. Dank Digitalisierung können Unternehmen so etwa Überkapazitäten von Maschinenparks über Onlineplattformen vermarkten oder zu vertretbaren Kosten Auftragsarbeiten übernehmen. 57 % der befragten Mittelstandsentscheider sind offen dafür, anderen Unternehmen ihre Fertigungsanlagen gegen Bezahlung zur Verfügung zu stellen. Größter Bremsschuh sind vor allem Sicherheitsbedenken bei der Entwicklung digitaler Services und fehlendes Know-how der internen Mitarbeiter.
Kontakt:
Sopra Steria SE
Hans-Henny-Jahnn-Weg 29
22085 Hamburg
Tel. +49 40 22 703–0
www.soprasteria.de