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Nach modularen Werkzeugen kommen modulare Prozesse

Kolloquium „Werkzeugbau mit Zukunft“ und Wettbewerb „Werkzeugbau des Jahres“
Nach modularen Werkzeugen kommen modulare Prozesse

Jedes Jahr treffen sich Experten der Branche in Aachen zum Kolloquium „Werkzeugbau mit Zukunft“ und zur Preisverleihung des Wettbewerbs „Excellence in Production“. In diesem Jahr kürte die Jury die Webo Werkzeugbau Oberschwaben GmbH zum Werkzeugbau des Jahres.

„Hüten Sie keine Betriebsgeheimnisse“, riet Franz Tschacha seinen Werkzeugbau-Kollegen anlässlich des 13. Internationalen Kolloquiums „Werkzeugbau mit Zukunft“. „Seien Sie offen, dann bekommen Sie viel zurück und profitieren unterm Strich“, ergänzte der Geschäftsführer der Deckerform Produktionssysteme GmbH in Aichach. Tschacha betonte, die Kunden hätten die Marke „Deutscher Werkzeugbau“ durchaus erkannt, es sei vielmehr die Branche selbst, die sich des Werts dieser Marke zu selten bewusst ist.

Das Kolloquium beschäftigte sich in diesem Jahr mit der Frage, wie sich bestehende Erfolge ausbauen lassen. In diesem Zusammenhang sagte Dr. Johannes Schleifenbaum, Leiter Tool Shop Metals Stamping bei der Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG in Lüdenscheid: „Wir Werkzeugbauer müssen Gesamtverantwortung für Prozesse übernehmen, die wir heute noch nicht kennen. Nur so können wir Mehrwerte bieten und verkaufen.“ Und Prof. Fritz Klocke betonte im Rahmen seines Vortrags über die Möglichkeiten und Grenzen der generativen Fertigung, es gehe nicht mehr nur darum, modulare Werkzeuge und Produkte zu schaffen, sondern um modulare Prozessketten. Die sind nötig, um Kleinserien zukünftig schnell, flexibel und kostengünstig fertigen zu können. Klocke gehört den Direktorien des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen und des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT) in Aachen an. Die beiden Institute veranstalten das Werkzeugbau-Kolloquium, in dessen Rahmen seit zehn Jahren auch der Wettbewerb „Excellence in Production“ den Werkzeugbau des Jahres kürt.
Anlässlich dieses zehnjährigen Jubiläums referierte der ehemalige WZL-Direktor Prof. em. Walter Eversheim über „eine Branche im Wandel“. Er hob die Erfahrung hervor, die die Forscher bei den Audits im Rahmen des Wettbewerbs inzwischen gesammelt hätten. Die Kennzahlen bestätigten die Industrialisierung der Branche. Dieser Wandel vom Werkstatt-orientierten zum industriellen Werkzeugbau sei für die Zukunftsfähigkeit der Betriebe zwingend nötig. Als Themen der kommenden Jahre nannte Eversheim die Vernetzung, die Digitalisierung, die Automatisierung sowie generative Fertigungsverfahren. Dabei müssten die technologische und die organisatorische Entwicklung der Betriebe Hand in Hand gehen.
Am Vorabend des Kolloquiums wurde im Krönungssaal des Aachener Rathauses der Werkzeugbau des Jahres gekürt. Die Trophäe für den Gesamtsieg im Wettbewerb „Excellence in Production“ ging an die Webo Werkzeugbau Oberschwaben GmbH aus Amtzell im Allgäu. Nach dem Deutschen Gründerpreis 2011 und dem Innovationspreis der Region Regensburg 2012 war dies die dritte Auszeichnung für das 2008 gegründete Unternehmen. Geschäftsführer Axel Wittig nahm den Pokal aus der Hand von Vorjahressieger Herbert Johann, Leiter des Werkzeugbaus bei der ZF Friedrichshafen AG, entgegen.
Webo ist eine Tochter der FormTechnology GmbH und seit rund fünf Jahren mit einem hochmodernen Werkzeugbau tätig. Das junge Unternehmen bietet Umformwerkzeuge und Prozesstechnologien für die Fertigung von Bauteilen für Automatik- und Hybridgetriebe sowie den gesamten Antriebsstrang. Das Angebot orientiert sich dabei stark am Kundenprozess und reicht von der Bauteileentwicklung, Prüfstands- und FEM-Berechnung über die Prototypenherstellung, Prozessentwicklung, Konstruktion und Fertigung bis hin zu Montage und Try-Out.
Die Jury lobte vor allem die Fokussierung auf die Kerntechnologien und die hohe Termintreue des Unternehmens. Besonders punkten konnte Webo mit seinem hochmodernen Maschinenpark und dem durchgängigen Einsatz von Lean-Methoden.
Neben dem Gesamtsieg gewann Webo auch die Auszeichnung in der Kategorie „Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeiter“. Die weiteren Finalisten dieser Kategorie, die mit den meisten Bewerbern und der höchsten Leistungsdichte glänzte, waren die Formenbau Glittenberg GmbH aus Frankenberg, die Opus Formenbau GmbH aus Heiligkreuzsteinach und die Werkzeugbau Ruhla GmbH aus Seebach.
Sieger in der Kategorie „Externer Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter“ ist die Hoffmann Innovation Group aus dem oberfränkischen Lichtenfels. Als weiterer Finalist wurde die Haidlmair Werkzeugbau GmbH aus dem österreichischen Nussbach ausgezeichnet. Bester „Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeiter“ ist die Kirchhoff Automotive GmbH aus Attendorn. Weiterer Finalist war die Kunststoff Helmbrechts AG aus Helmbrechts.
Sieger der Kategorie „Interner Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter“ ist der Werkzeugbau der Gedia Automotive Group, weiterer Finalist war die Gerresheimer Werkzeug- und Automatisierungstechnik GmbH, Wackersdorf. Auch im kommenden Jahr werden sich die besten Werkzeugbauer wieder messen. Interessenten können sich unter www.excellence-in-production.de registrieren. Die Teilnehmer erhalten eine individuelle Auswertung ihre Stärken und Verbesserungspotenziale.
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