Mehr Kostentransparenz und eine stärkere Lenkungswirkung hin zu emissionsarmen und verbrauchsgünstigen Fahrzeugen beim Autokauf – das ist das Ziel der jetzt in Kraft getretenen Novelle der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV). Sie setzt europäische Vorgaben zur Kennzeichnung von Fahrzeugen beim Autokauf um. Anlass ist die EU-rechtliche Umstellung der Prüfverfahren auf das Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure (WLTP).
Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß genauer abschätzen
Diese Labor-Messtechnik spiegelt die Fahrbedingungen wesentlich realistischer wider als vorangegangene Verfahren, indem beispielsweise mit höheren Geschwindigkeiten und auf längerer Strecke getestet wird. Bisher wurden diese WLTP-Werte zum Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß jedoch nicht auf dem Pkw-Label ausgewiesen, was sich im Rahmen der Pkw-EnVKV nun ändert.
Durch die Kenntlichmachung der WLTP-basierten Werte lassen sich der voraussichtliche Verbrauch und somit auch die Treibstoffkosten vor dem Kauf wesentlich genauer abschätzen.
Fünf Varianten des Labels für unterschiedliche Antriebsarten
Nach der überarbeiteten Verordnung in Deutschland gibt es statt einem einzigen Pkw-Label für alle Antriebsarten nun fünf Varianten des Labels, sowohl für Fahrzeuge mit flüssigen Kraftstoffen wie Diesel und Benzin als auch für Erdgas-, Plug-In-Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge. Das soll den Informationsgehalt der Pkw-Label für die unterschiedlichen Fahrzeugtypen verbessern, insbesondere für solche mit elektrischen Antrieben.
Eine weitere nennenswerte Neuerung des nun eingeführten Pkw-Labels ist, dass dieses nicht nur die Kfz-Steuer und den Verbrauch abbildet, sondern auch die möglichen CO2-Kosten über die nächsten zehn Jahre separat ausweist.
Die Verordnung verpflichtet Händlerinnen und Händler weiterhin, das Pkw-Label deutlich sichtbar an allen ausgestellten und zum Verkauf stehenden Neuwagen anzubringen. Dies soll sicherstellen, dass Verbraucher einfachen Zugang zu diesen energie- und klimaschutzrelevanten Informationen erhalten. Mit der Novelle kann das Pkw-Label in leicht veränderter Form nun auch freiwillig für Gebrauchtwagen verwendet werden.
Großer Handlungsdruck für mehr Klimaschutz im Verkehrssektor
„Das Label hilft Kaufinteressierten, die voraussichtlichen Verbrauchskosten neuer Pkw besser einzuschätzen, und unterstützt damit die Kaufentscheidung zugunsten von Fahrzeugmodellen mit energie- und CO2-ärmeren Antrieben“, erklärt Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der Deutschen Energie-Agentur (Dena). „Insbesondere im Verkehrssektor ist der Handlungsdruck für mehr Klimaschutz groß, und die mächtigsten Akteure sind nun einmal die Autokäufer.“
Informationen rund um das Pkw-Label bietet Alternativ Mobil, eine im Auftrag des BMWK von der Dena betriebene Informationsplattform. Händlerinnen und Händler können dort beispielsweise unentgeltlich verordnungskonforme Pkw-Labels für Fahrzeuge erstellen. Verbraucher wiederum finden mithilfe zahlreicher Artikel, Tools und Marktübersichten detaillierte Angaben rund um die Themen Energieeffizienz, Klimaschutz und Automobilität. (jpk)