Nicht allen Unternehmen hat der Aufschwung Flügel verliehen. Firmengründungen im Jahr 2010 waren laut dem KfW/ZEW-Gründungspanel weniger umsatzstark und schufen weniger Jobs als jene im Jahr 2009.
Auf Firmengründungen und Jungunternehmen haben sich das starke Wirtschaftswachstum im Vorjahr und die gute Arbeitsmarktsituation unterschiedlich ausgewirkt. So kam es im Jahr 2010 häufiger zu Gründungen, die es in der Krise aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten vermutlich nicht gegeben hätte, hebt das Gründungspanel der KfW Bankengruppe, des Zentrums der Europäischen Wirtschaftsforschung (ZEW) und Creditreform hervor. Wie es weiter heißt, waren diese Gründungen weniger innovativ, weniger umsatzstark und hätten weniger Beschäftigung geschaffen als Gründungen im Jahr zuvor. Dagegen hätten die vor oder während der Finanz- und Wirtschaftskrise ins Leben gerufenen Unternehmen vom Aufschwung profitiert.
Trotz der guten Wirtschaftslage schufen Gründungen des Jahres 2010 laut Studie rund 90 000 Vollzeit-Arbeitsplätze weniger als im Vorjahr. Insgesamt waren es rund 460 000 Stellen. Der Hemmschuh, qualifizierte Arbeitnehmer zu finden, war die geringere Attraktivität der Jungunternehmen für Arbeitsuchende. Etablierte Firmen würden tendenziell eine höhere Arbeitsplatzsicherheit und höhere Löhne bieten, begründete ZEW-Forscher Dr. Georg Licht bei der Vorstellung der Studie.
Dass Gründungen des Jahres 2010 kleiner gestartet sind als im Krisenjahr 2009, spiegelt sich auch an den Umsätzen wider: Während diese Firmen im ersten Jahr im Schnitt 144 000 Euro umsetzten, waren es im Jahr zuvor 192 000 Euro. Zudem waren sie weniger innovativ. Nur 12 % der 2010-Gründungen begannen ihre Geschäftstätigkeit mit der Einführung einer Marktneuheit. 2009 waren es noch 16 %.
Wer sich hingegen im zweiten bis vierten Geschäftsjahr befand, profitierte vom Wirtschaftsaufschwung. Diese Firmen erzielten höhere Umsätze als gleichaltrige Unternehmen ein Jahr zuvor und konnten ähnlich schnell Beschäftigung aufbauen wie diese. dk
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