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Industrieller Mittelstand braucht die Start-ups – und umgekehrt

Mittelstands-Summit 2022 in Stuttgart
Offen sein für neue Wege

Offen sein für neue Wege
Startups und Mittelstand stehen aktuell vor großen, wenn auch unterschiedlichen Herausforderungen Bild: Yingyaipumi/stock.adobe.com

In den vergangenen drei Jahren wurden sowohl etablierte als auch junge deutsche Industrieunternehmen mit großen Herausforderungen konfrontiert. Zunächst Covid, dann die Lieferkettenprobleme, nun Energiekrise und Ukrainekrieg, gepaart mit Inflation und einer möglichen Rezession.

Für die jungen Unternehmen gilt es dabei, den aufgenommenen Schwung der Startphase nicht zu verlieren und für die gestandenen Traditionsunternehmen lautet der Auftrag, Märkte zu verteidigen und neue Erlösquellen zu finden. Dass dies gelingen kann, wenn der traditionelle industrielle Mittelstand und die jungen, meist digital ausgerichteten Start-ups zusammenarbeiten, zeigte der Mittelstands-Summit 2022 Ende September in Stuttgart.

Mehrere Dutzend Vertreter gestandener süddeutscher Mittelständler – zumeist aus dem Maschinenbau – trafen sich mit zahlreichen Vertretern junger Digitalunternehmen in der Arena 2036 auf dem Campus Vaihingen der Uni Stuttgart. Eingeladen zu Vorträgen, Diskussionen und Gedankenaustausch hatten mit PartsCloud und Markt-Pilot zwei Start-ups aus dem Großraum Stuttgart, die sich der Digitalisierung von Prozessen rund um industrielle Ersatzteile verschrieben haben.

Mittelstand und Start-ups lernen voneinander

„Selbst die konservativsten Traditionsunternehmen haben mittlerweile erkannt, dass man mit einem Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Ansatz in der neue Wirtschaftsrealität nicht mehr bestehen, geschweige denn wachsen kann. Zugleich sehen viele Gründer, dass eine gute Idee und Investorengelder allein nicht reichen, um ein völlig neues Business zum Laufen zu bringen“, erklärt Benjamin Reichenecker, Gründer der PartsCloud GmbH.

Mit seiner digitalen Plattform ermöglicht es das Unternehmen Maschinenbauern, die Wirtschaftlichkeit und die Qualität ihres Ersatzteilgeschäfts deutlich zu steigern. „Die Erfahrung, Kontakte und Ressourcen im Mittelstand, gepaart mit der Geschwindigkeit, Kreativität und Flexibilität von Start-ups, haben sich schon oft als Erfolgsrezept bewährt.“ 

Einen ähnlichen Ton schlägt Tobias Rieker an, Gründer und CEO von Markt-Pilot: „Es ist elementar, dass wir gemeinsam voneinander lernen.“ Mittelständische Maschinenbauer seien häufig seit Jahrzehnten etabliert und Experten für Kontinuität, Stabilität und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig brächten Start-ups mit ihren Innovationen die Zukunftsfähigkeit der gesamten Maschinenbau-Branche voran.

Mehr Mut in der Zusammenarbeit

Ähnlich einhellig äußern sich die Vertreter der traditionsreichen Industrieunternehmen, die auf dem Mittelstands-Summit unter anderem durch Keynotes zum Programm beitrugen. Unisono riefen sie ihre mittelständischen Kollegen dazu auf, mehr Mut in der Zusammenarbeit mit Start-ups zu zeigen und offener zu sein, wenn es darum geht, mit den vorhandenen Daten und digitaler Technologie neue Wege zu gehen.

So erklärt Rainer Hundsdörfer, vormals CEO bei Heidelberger Druckmaschinen: „Gerade im Lifecycle Service können junge Unternehmen mit innovativen digitalen Lösungen die Defizite im mittelständischen Maschinenbau beheben und damit versteckte Gewinn- und Umsatzpotenziale aufdecken.“ Beide Parteien müssten es einfach wagen und sich aufeinander einlassen.

Gar nicht weit voneinander entfernt

„Innerhalb großer etablierter Industrieunternehmen dauern Eigenentwicklungen oftmals zu lange“, berichtet Maximilian Bronner, Geschäftsführer der Fischerwerke. „Die Zusammenarbeit mit Start-ups bringt Geschwindigkeit und damit eine gesteigerte Erfolgsquote am Markt.“

David Hahn, CEO des Software-Start-ups Remberg aus München, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Maschinenbauunternehmen dabei zu unterstützen, cloudbasiert zu arbeiten, und bekräftigt: „Ich kann den Aussagen der Kollegen nur zustimmen. Der Mittelstand darf gerne mutiger werden.“ Er müsse offen sein für die Zusammenarbeit mit Start-ups – davon könnten beide Seiten profitieren. „Familienunternehmen und Gründer, das passt eigentlich ganz gut, denn im Grunde sind Start-ups und Mittelständler gar nicht so weit voneinander entfernt.“ (jk)

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