Das neue Joint Venture CertifAI soll sich künftig damit befassen, KI-Modelle in risikoreichen Umfeldern von physischen Produkten zu prüfen, zu zertifizieren und technologische Lösungen für die Automatisierung dieser Prozesse zu entwickeln. Gegründet wurde das Joint Venture von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutschland, der Zertifizierungsgesellschaft Dekra und der Innovationsstarter Fonds Hamburg GmbH.
„Wir beobachten in sämtlichen Branchen einen massiven Transformationsdruck. Viele Unternehmen stehen unter Zugzwang, ihre Prozesse zu automatisieren und ihre Time-to-Market zu reduzieren. Mit Blick auf bestehende sowie geplante Regularien wie den EU-AI-Act kann die Zulassung neuer Produkte aber schon bald sehr anspruchsvoll ausfallen, wenn Künstliche Intelligenz im Spiel ist. Hier setzt CertifAI an“, sagt Hendrik Reese, Partner und Experte für Trust in AI bei PwC Deutschland sowie Mitgründer der neuen Gesellschaft mit Sitz in Hamburg.
Mit Dr. Robert Kilian konnten die Shareholder einen ausgewiesenen Digitalexperten und erfahrenen Juristen als CEO für das Tech-Unternehmen gewinnen. Rund 100 Fachleute für KI, Regulatorik und Software-Entwicklung sollen in den nächsten Jahren bei CertifAI an neuen Projekten arbeiten.
Neue Projekte voranbringen
Autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr, Machine Learning in der Medizin, Industrieroboter an den Fertigungsbändern – obwohl KI bereits in vielen sensiblen Bereichen zum Einsatz kommt, gibt es bisher kaum Ansätze für eine standardisierte Prüfung der entsprechenden Software und ihrer Algorithmen. Zugleich wächst der regulatorische Druck bei der Zulassung KI-basierter Produkte. Die Idee von CertifAI geht dementsprechend weit über den reinen Zulassungsprozess hinaus: „Wir möchten Unternehmen nicht nur bei Zertifizierungsfragen unterstützen, sondern mit automatisierten Tools für die Prüfung entlang des gesamten Product Lifecycles auch die Effizienz und Zuverlässigkeit der entsprechenden Prozesse erhöhen“, sagt Reese. (eve)