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Recycling: Igus-Partner Mura Technology baut große HydroPRS-Anlage

Erdöl aus Kunststoffabfällen
Recycling: Igus-Partner Mura Technology baut große HydroPRS-Anlage

Recycling: Igus-Partner Mura Technology baut große HydroPRS-Anlage
Der Igus-Partner Mura Technology will Anfang 2023 die weltweit erste HydroPRS-Anlage für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen in Betrieb nehmen. Bild: Mura Technology

Igus unterstützt als Investor das Vorhaben des britischen Unternehmens Mura Technology, mit Hilfe des HydroPRS-Verfahrens aus Kunststoff wieder Erdöl zu gewinnen. Die erste HydroPRS-Anlage für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen wird aktuell von Muras Tochtergesellschaft ReNew ELP in Teesside, England, gebaut. Der Recycling-Pionier macht dabei große Fortschritte und wird die Anlage Anfang 2023 in Betrieb nehmen.

Ziel ist es, den ReNew ELP-Standort Anfang 2023 in Betrieb zu nehmen. In der ersten Phase liegt die Kapazität der Anlage bei 20.000 Tonnen, die auf jährlich 80.000 Tonnen erhöht wird. Zum Vergleich: Der größte Müllstrudel der Welt, der Great Pacific Garbage Patch, der im Pazifischen Ozean zwischen Hawaii und Kalifornien schwimmt, besteht derzeit laut Schätzungen von Forschern aus circa 80.000 Tonnen Plastikmüll.

In Zukunft sollen weltweit weitere HydroPRS-Anlagen gebaut werden – auch in Deutschland. Es wurden bereits mehrere mögliche Standorte identifiziert. Einer davon befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase und geht voraussichtlich bis einschließlich 2025 in Betrieb. Die geplanten Anlagen in Deutschland verfügen über eine Verarbeitungskapazität von 50.000 bis 100.000 Tonnen pro Standort.

Das Verfahren der Wahl: HydroPRS

Im April 2021 wurde mit dem Bau der ersten HydroPRS-Anlage zum Recycling von Kunststoffabfällen begonnen. Das Verfahren ermöglicht das Recycling von unsortierten Kunststoffabfällen mit geringem CO2-Fußabdruck. HydroPRS ist unempfindlich gegenüber organischen Verunreinigungen wie Papier und Lebensmittelresten, sodass sich eine breite Palette von Kunststoffabfällen als Ausgangsmaterial eignet. Dieses wird in der eigenen Materialaufbereitungsanlage zerkleinert und von Verunreinigungen wie Glas, Steinen und Metallen befreit.

„Wir wissen um die großartigen Möglichkeiten dieser bahnbrechenden Technologie und unterstützen Mura, um dem chemischen Recycling zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeinsam möchten wir die Kreislaufwirtschaft von Kunststoff vorantreiben, um so kostbare Ressourcen und Rohstoffe zu schonen.”
– Frank Blase, Geschäftsführer, Igus

Das Geschäftsmodell von Mura umfasst sowohl eigene Standorte in Großbritannien, Europa und den USA als auch weltweite Lizenz-Möglichkeiten über Muras Partner KBR. Inzwischen sind weitere Partner wie DOW Chemical, Chevron Phillips Chemical und Mitsubishi Chemical hinzugekommen. Bereits seit 2020 ist auch Igus Partner von Mura und hat 5 Millionen Euro in das Projekt investiert.

Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit

Für die Versorgung der HydroPRS-Anlage mit Kunststoffabfällen arbeitet Mura bereits mit Lieferanten zusammen. Diese sammeln den Kunststoffmüll von Haushalten und Städten und liefern diesen künftig an Mura. Doch Mura geht noch einen Schritt weiter und treibt aktiv die Entwicklung dieses neuen Industriesektors durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen voran. Um die positiven Umweltauswirkungen der eigenen HydroPRS-Anlage am Standort Wilton zu verdeutlichen, arbeitet Mura zudem mit dem unabhängigen Partner Warwick Manufacturing Group (Teil der University of Warwick) an einer Lebenszyklusanalyse der Anlage, die im Herbst 2022 veröffentlich werden soll.

Trotz Krise geht der Bau in Teesside gut voran

ReNew ELP macht weiterhin erhebliche Fortschritte bei den Bauarbeiten der Anlage, wenngleich die Corona-Pandemie und Rohstoff-Engpässe, wie in anderen Wirtschaftszweigen auch, Auswirkungen auf das Projekt hatten. Nach den Grabungs- und Tiefbauarbeiten wurde in den letzten Monaten vor allem Beton gegossen, um die Fundamente und Unterbauten für die Gebäude und Anlagen zu errichten. Im Juli wurden bereits erste Anlagen wie Lagertanks für Destillat an die Baustelle geliefert. Darüber hinaus wird ein Teil in lokale Lagerhäuser gebracht oder bei den Lieferanten vor Ort gelagert. Das hilft bei der Montageplanung, da das Equipment so jederzeit verfügbar ist und effizient installiert werden kann. Die nächsten großen Bauvorhaben sind die Materialaufbereitungsanlage und die Hauptprozessanlage. Im Juli hat Mura bereits mit der Programmierung der Steuerungssoftware für die HydroPRS-Anlage begonnen, die bis Oktober fertig gestellt werden soll. (eve)



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