Bei inkrementellen Umformverfahren, bei denen das Blech die gewünschte Endkontur durch schrittweise lokale Umformung erhält, ist der Kraftaufwand wesentlich geringer als bei konventionellen Verfahren wie dem Tiefziehen. Gleichzeitig sind der Umformgrad und die Festigkeit des bearbeiteten Werkstoffs höher. Bisher ließen sich jedoch komplexe Teile nur mit Gegenformen herstellen. Ganz ohne Gegenform kommt ein neues, robotergestütztes Verfahren aus, das Wissenschaftler des Fraunhofer IPA, Stuttgart, entwickelt haben. Dabei führt ein handelsüblicher Industrieroboter das Umformwerkzeug, was die Investitionskosten für neue Anlagentechnik niedrig hält. „Der Roboter formt mit Hammerschlägen das Blech um und erzeugt so die gewünschte Geometrie“, präzisiert Projektleiter Dipl.-Ing. Timo Schäfer. Bei einer Werkstückgröße von 100 mm x 100 mm dauert der komplette Ablauf vom CAD-Modell bis zum Teil derzeit etwa 10 bis 15 min. „Unser Verfahren kann überall dort eingesetzt werden, wo Teile in Kleinserie gefragt sind“, sagt Schäfer. Typische Anwendungen sind Prototypen in der Automobil- sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie. Hinzu kommen spezielle Blechverkleidungen, medizintechnische Gefäße oder frei geformte Fassaden- und Dachelemente für Gebäude. re
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