Neue Ideen kommen in Rekordzeit zum Einsatz. So werden beispielsweise die Engpässe bei Atemschutzmasken in Eigenregie verringert, Testverfahren sicherer gemacht oder auf Robotergeschwindigkeit beschleunigt. Wo immer möglich, arbeiten die Hersteller daran, Menschen mit smarter Maschinenpower zu unterstützen. „Die Hilfsbereitschaft und Kreativität der Betriebe hat uns überwältigt“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Robotik + Automation. „Es weht uns gerade eine kräftige Brise Gründerspirit um die Ohren.“
Dazu zählt zum Beispiel der Maschinenbauer PIA Automation aus Amberg bei Nürnberg. Das Unternehmen fertigt normalerweise vollautomatische Produktionsanlagen für den Automobilbau, zählt aber auch Medizintechnikunternehmen zu seinen Kunden. Innerhalb weniger Wochen nach Ausbruch der Krise nahm PIA zunächst am Standort in China zwei stillgelegte Produktionslinien wieder in Betrieb und rüstete auf die vollautomatische Fertigung von maximal 150.000 Schutzmasken pro Tag um.
Im Gegensatz zum medizinischen Personal sind Roboter immun gegen Pandemien. Das nutzt eine neue Idee des Industrie-Dienstleisters BoKa Automatisierung aus Unterfranken. Die vollautomatische Anlage erinnert an das Kundenerlebnis in einem Drive-Through-Schnellrestaurant und kann von jedem Autofahrer für einen Corona-Test genutzt werden. Über ein Tablet identifiziert sich der Autofahrer durch das Seitenfenster seines Fahrzeugs und ein Roboterarm überreicht das Teströhrchen. Ein Video leitet die Probenentnahme an. Das Teströhrchen wird danach wieder automatisiert zurückgenommen. Danach wird jeder Testteilnehmer telefonisch über das Ergebnis einer möglichen Coronavirus-Infektion informiert.