Induktive Werkzeugformen | Der französische Spezialist für induktiv erwärmbare Werkzeugformen Roctool treibt seine weltweite Expansionsstrategie voran. Zu dem kürzlich eröffneten Standort in Taiwan kommen nun zwei weitere in Tokio und Freiburg hinzu. Zu weiteren Maßnahmen gehört der Ausbau der Geschäftsführung mit nunmehr einem CFO, CTO und einem COO neben CEO Alex Guichard.
Roctool verfolgt das Geschäftsmodell, Lizenzen für die Nutzung der Induktionstechnologie zu vergeben und führt Kunden intensiv durch gemeinsame Projektarbeit in die Methodik ein. Unternehmen wie Motorola, Siemens Gigaset und BMW Mini gehören zu den Lizenznehmern. Weitere 30 weltweit bekannte Marken möchte Guichard gewinnen: „Wir haben in der Elektronikbranche und im Automobilbau bewiesen, dass unsere Technologie beträchtliche Effizienzgewinne möglich macht und wollen sie darum weiter verbreiten. Zurzeit leisten wir Projektarbeit in Anwendungsfeldern wie Kosmetik, Gepäck, Sport und Freizeit sowie für viele weitere Consumer-Produkte“.
Durch das schnelle, induktive Erwärmen der Werkzeuge lassen sich in der Composites-Fertigung vielfach auf Autoklave verzichten und Zykluszeiten senken. Beim Spritzgießen kann das induktive Erwärmen zu deutlichen Qualitätsverbesserungen führen, beispielsweise in der Teileoberfläche. Die induktive Methode ermöglicht es unter anderem, die Betriebsdrücke drastisch zu senken und dadurch auf den Einsatz von Pressen zu verzichten. Roctool hat nach eigenen Angaben für diese Technologie ein neues Patent angemeldet.
Auf der Composites-Messe JEC in Paris wurden zwei Unternehmen mit Innovation Awards ausgezeichnet, die Roctool-Technologien einsetzen. Als Highlight-Exponat präsentierten die Werkzeugspezialisten von Roctool auf der Messe eine Leinenfaser-verstärkte Kofferschale, die nur dank ihrer schonenden Induktivtechnologie realisiert werden konnte. •
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