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Schaeffler fertigt Keramikkomponenten selbst in Schweinfurt

Aufbau einer eigenen Keramikkugelschleiferei
Schaeffler fertigt Keramikkomponenten selbst in Schweinfurt

Schaeffler fertigt Keramikkomponenten selbst in Schweinfurt
Überwachung und Steuerung des Schleifprozesses der Keramikkugeln.
Bild: Schaeffler/Johannes Bräutigam

Schaeffler baut – 140 Jahre nachdem Friedrich Fischer hier den Grundstein für die maschinelle Großserienproduktion von Stahlkugeln gelegt hat – wieder eine eigene Kugelschleiferei in Schweinfurt auf. Im Fokus stehen nun jedoch Kugeln aus Keramik anstatt Stahl. Sie werden in hochpräzisen Wälzlagern für Anwendungen in z. B. der Windenergie, Luft- und Raumfahrt und nahezu allen elektrifizierten Anwendungen eingesetzt.

Die Rohlinge – oder auch Blanks – für die Anlage werden am kürzlich erworbenen Standort Livange, Luxemburg, aus Siliziumnitrid hergestellt.

Eigenschaften und Einsatzfelder keramischer Werkstoffe

Keramische Werkstoffe zeichnen sich durch einen hohen Härtegrad, niedriges spezifisches Gewicht, geringe Reibung und elektrische Isolation aus. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo konventionelle Werkstoffe nicht die notwendige Leistung und Stabilität erbringen können und besondere Anforderungen an die elektrische Abschirmung von Komponenten bestehen.

 Die in Schweinfurt und Livange produzierten Keramikkomponenten werden in vielen zukunftsträchtigen Wachstumsfeldern wie beispielsweise der Windenergie, in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Medizin- und Elektrotechnik eingesetzt und gewinnen mit Blick auf die zunehmende Elektrifizierung in allen Branchen schnell an Bedeutung.

 

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Keramik-Bereich im Kugellagerzentrum in Schweinfurt; hier werden die Blanks aus Livange weiterverarbeitet.
Bild: Schaeffler/Johannes Bräutigam

Zukunftstechnologie am Standort Schweinfurt

Schaeffler hatte im Januar 2023 die Übernahme des Spezialherstellers Ceraspin abgeschlossen, der in Livange seit mehr als 25 Jahren Premium-Keramikprodukte entwickelt und produziert. Nach der Integration bildet Schaeffler in diesem strategisch bedeutsamen Bereich nun annähernd die komplette Lieferkette ab.

Für den Standort Schweinfurt stellt die Fertigungsbereitschaft für das Schleifen von Keramikkugeln einen weiteren Schritt bei der Konsolidierung der Aktivitäten im Kugellagerzentrum am Hauptsitz der Industriesparte des Unternehmens dar.

Schaeffler und H2 Green Steel vertiefen Kooperation

„Mit der Eröffnung der neuen Kugelschleiferei in Schweinfurt überführt Schaeffler eine großartige Tradition in die Moderne. Bereits 1883 hatte Friedrich Fischer mit FAG Kugelfischer erstmals die maschinelle Massenfertigung von Stahlkugeln durch seine Erfindung ermöglicht“, erklärt Dr. Michael Pausch, Leiter Forschung und Entwicklung bei Schaeffler Industrial.

„Jetzt bauen wir unsere Kapazitäten für die Herstellung und Verarbeitung von hochwertigen Keramikkomponenten aus und können damit die gesamte Liefer- und Wertschöpfungskette optimieren. Die neue Kugelschleiferei ermöglicht einen zukunftsorientierten Einsatz von Keramikprodukten in unseren strategischen Wachstumsfeldern“, so Pausch weiter.

 

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Archivbild: „Trockenschleiferei” in Schweinfurt vor 1914; rechts im Bild: Friedrich Fischer.
Bild: Schaeffler/Archiv

Industrielle Produktion von geschliffenen Kugeln startete 1883

Für den Standort Schweinfurt ist der Aufbau der Schleiferei nicht nur ein Schritt in die Zukunft, er wirft zugleich ein Licht auf seinen Ursprung: Friedrich Fischer hatte 1883 mit seiner dann sieben Jahre später patentierten Schleifmaschine das Zeitalter der Großserienproduktion von gleichmäßig und genau geschliffenen Kugeln eingeläutet.

Mit seiner Maschine war es erstmals möglich, gehärtete Stahlkugeln nach dem Prinzip des „Spitzenlosen Schleifens“ absolut gleichmäßig und rund zu schleifen – und das in großen Stückzahlen. Aus Fischers Werkstatt ging das Unternehmen FAG Kugelfischer hervor, das 2001 von Schaeffler übernommen wurde. (bec)

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