Die vereinte Expertise der beiden Unternehmen Schaeffler und ZF beschleunigt die Digitalisierung im Schienenverkehr, insbesondere die Zustandsüberwachung von Radsatzlagern. Beide Unternehmen haben ein System entwickelt, durch das der mechanische Antrieb als eigenständig zu wartende Einheit mit nur einem Condition Monitoring System differenziert bis in die Subsysteme und Komponenten digital überwacht werden kann.
Ziel beider Unternehmen ist es, mit Hilfe der Analyse von Betriebsdaten Instandhaltungsmaßnahmen zustandsbasiert durchführen zu können und so die Wartungsintervalle zu verlängern und Stillstandzeiten zu reduzieren.
Schaeffler ist für die Programmierung der Analyse-Software für die Wälzlager zuständig, die zur Auswertung der erhobenen Daten notwendig ist. ZF stellt die connect@rail Plattform mit den Heavy Duty TAG Sensoren und VCU Pro Onboard Unit-Gateways sowie Cloud- und Dashboard-Anbindung. Das System wird mittlerweile bei mehreren Betreibern in Feldversuchen getestet und kontinuierlich weiterentwickelt. Monatlich durchlaufen mehrere tausend Datensätze die Auswertung – und das komplett automatisch. In Zukunft wollen ZF und Schaeffler neben Radsatzlagern auch Getriebelager mit ins Monitoring aufnehmen.
„Durch die stetige Entwicklung unserer Systeme in beidseitigem Austausch können wir den Schienenverkehr im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit nachhaltig verbessern.“
– Dr. Michael Holzapfel, Senior Vice President der Business Unit Rail bei Schaeffler
Beide Kooperationspartner haben schon früh begonnen, sich die Zukunftschancen von Industrie 4.0 zu erschließen. ZF bietet mit Sensorik ausgerüstete Bahn-Antriebssysteme inklusive Zustandsanalyse. Schaeffler erweitert das System um die Datenanalyse für Radsatzlager.
Mit dieser Kooperation ist das Potenzial für die Schaeffler-Lösungen längst nicht ausgeschöpft: Das connect@rail Condition Monitoring System von ZF ist als offenes Plattformkonzept angelegt, das mit weiteren Partnern auch auf die Überwachung anderer Komponenten bis hin zu kompletten Drehgestellen ausgedehnt werden kann. Bahnbetreiber müssen dann nicht kostenintensive, neue Systeme nachrüsten, sondern können bereits Vorhandene um die Zustandsdiagnose von Wälzlagern erweitern. Damit ermöglichen die Unternehmen es dem Betreiber, nicht für jede Komponente ein eigenes Condition Monitoring System installieren zu müssen und schaffen einen starken, mit wenig Aufwand verbundenen, wirtschaftlichen Mehrwert. (eve)