Die Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe (AVK e.V.), Frankfurt, vergab ihren Innovationspreis 2007 in der Kategorie Industrie gleich zweimal: Zum einen an BMW für ein selbsttragendes Motorradheck aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, zum anderen an die Möller Tech GmbH, Bielefeld, für das Schäumverfahren AquaCell.
Das Besondere an dem selbsttragenden CFK-Heck des Motorrades BMW HP2 Sport ist, dass es nach erfolgreichen Renneinsätzen nun in einem neuen Produkt in die Serie geht. Gegenüber der aktuellen Serienlösung ist das Faserverbundbauteil um 30 % leichter. Heckrahmenstruktur und Verkleidung, Hitzeschutz (aus Aluminium) und Sitzbankaufnahme wurden in ein einziges Bauteil integriert. Durch die Leichtbauweise konnten die Entwickler den Fahrzeugschwerpunkt niedriger legen und damit das Fahrverhalten verbessern.
Beim prämierten Schäumverfahren AquaCell kommt Wasser als umweltfreundliches und preiswertes Treibmittel zum Einsatz. Das Problem, dass sich Wasser nicht in Polymerschmelzen einmischen lässt, löste Möller Tech mit feinteiligen Naturfasern als Trägermaterial. Die Methode lässt sich auf herkömmlichen Spritzgießmaschinen ohne große Modifikationen anwenden, für dünne wie dicke Formteile (mit Wandstärken über 4 mm). Besonders vorteilhaft ist AquaCell beim Verarbeiten faserverstärkter Polyolefine, weil die bewährten Schneckenkonzepte weiter zum Einsatz kommen, gerade auch bei Langfasern.
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