Technologie und Wirtschaft mit Zukunft waren das Motto des LMT-Symposium. Experten aus Praxis und Wissenschaft zeigten auf, wie der Produktionsstandort Deutschland auch in Zukunft wirtschaftlich bleibt.
„Wenn wir diese Dinge umsetzen, werden wir auch zukünftig in Deutschland wirtschaftlich produzieren“, sagte Ralf Beutner am Ende seines Vortrags über moderne Fertigungskonzepte in der Automobilindustrie. Der Leiter Engineering und Teilefertigung Motoren bei der Daimler-Chrysler AG beschrieb anlässlich des LMT-Symposium „Technologie und Wirtschaft mit Zukunft“ in Oberkochen, mit welchen Maßnahmen der Stuttgarter Autobauer die Wirtschaftlichkeit seiner Motorenfertigung steigert. Mit Hilfe des Produktionssystems MPS werden die Arbeitsschritte so aufeinander abgestimmt, dass sie kontinuierlich, sicher und ohne Reibungsverluste ablaufen. Schlanke und verschwendungsfreie Prozesse sollen nicht nur die Qualität und Produktivität verbessern, sondern auch die Arbeitssituation der Mitarbeiter. Dazu werden konzernübergreifende Standards konsequent umgesetzt.
Ein weiterer, entscheidender Schritt sei, bei Investitionen nicht mehr den Einstandspreis als Maß aller Entscheidungen zu betrachten, sondern die Lebenszykluskosten. So wird bei Daimler-Chrysler heute genau darauf geachtet, welche Einsatzdauer einzelne Komponenten erreichen und wie hoch die Ersatzkosten sowie der Aufwand für die Wartung und Instandhaltung sind.
In seinem Vortrag über die Automatisierung sprach Prof. Jens-P. Wulfsberg von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg über ein weiteres notwendiges, jedoch nicht hinreichendes Mittel zur Sicherung des Fertigungsstandorts Deutschland. Der Leiter des Laboratorium für Fertigungstechnik verglich die Entwicklung in der produzierenden Industrie mit jener, die die Landwirtschaft in der Vergangenheit durchlief: „Immer weniger Menschen werden immer mehr produzieren.“ Doch moderne und effiziente Automatisierungssysteme allein reichten nicht aus – schließlich seien sie bei Bedarf weltweit kurzfristig verfügbar. Vielmehr müssten folgende Faktoren im Einklang sein:
- Innovationsfähigkeit,
- Entwicklungsgeschwindigkeit,
- das Generieren von Wissen und wissensbasierten Dienstleistungen,
- angepasste Organisationsformen in den Unternehmen,
- kompetente und verantwortungsbewusste Mitarbeiter sowie
- fiskal-, ordnungs- und tarifpolitische Maßnahmen.
Weitere Vortragsblöcke widmeten die Präzisionswerkzeug-Spezialisten der LMT-Gruppe den Themen „Produktivitätssteigerung durch neue Werkzeugsysteme“ und „Wirtschaft mit Zukunft“. hw
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