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StarragHeckert übernimmt Dörries Scharmann

Werkzeugmaschinen
StarragHeckert übernimmt Dörries Scharmann

StarragHeckert übernimmt Dörries Scharmann
Die Dörries-Scharmann-Gruppe tritt auch nach der Übernahme durch StarragHeckert weiterhin mit den bisherigen renommierten Produktmarken an (Bild: Dörries Scharmann)
Die anfangs Woche angekündigte Akquisition der Dörries-Scharmann-Gruppe, Mönchengladbach, durch die StarragHeckert Holding AG, Rorschacherberg/Schweiz, wurde per 19. Januar 2011 abgeschlossen. Das teilt StarragHeckert mit. Der Schweizer Maschinenbauer will damit seine Position in den Zielmärkten Luftfahrt, Energieerzeugung, Transport und Präzisionsmaschinenbau deutlich stärken und verdoppelt praktisch das Geschäftsvolumen. Ab sofort werden Maßnahmenpläne erarbeitet und umgesetzt, um die Leistung für die Kunden zu optimieren und Synergien zu erzielen.

Mit der notariellen Beurkundung des entsprechenden Kauf- und Abtretungsvertrages sei die Übernahme am Mittwochnachmittag vollzogen worden. StarragHeckert habe damit die Dörries-Scharmann-Werkzeugmaschinen-Gruppe zu 100 % übernommen. Der Kaufpreis von 70 Mio. EUR werde durch eigene flüssige Mittel und einen Überbrückungskredit des Mehrheitsaktionärs Walter Fust von 50 Mio. EUR finanziert. Es sei vorgesehen, den Überbrückungskredit in einigen Monaten durch eine Kapitalerhöhung abzulösen. Der Kauf wird begünstigt durch den momentan starken Schweizer Franken.
Die Dörries Scharmann Technologie GmbH mit Hauptsitz im deutschen Mönchengladbach stellt Werkzeugmaschinen der renommierten Marken Dörries, Droop+Rein, Ecospeed, Scharmann und Berthiez zum Bohren, Drehen, Fräsen und Schleifen von mittleren und großen Werkstücken her und zählt zu den Technologieführern der Branche. Die weltweit vertriebenen Produkte decken sämtliche zerspanenden Bearbeitungsverfahren ab. Das Unternehmen unterhält Produktionswerke in Deutschland (Mönchengladbach, Bielefeld) und Frankreich sowie eigene Verkaufsniederlassungen in Großbritannien, den USA, Brasilien, Russland und China.
Dörries Scharmann gehörte zum österreichischen A-Tec-Konzern, der im Oktober Insolvenz anmelden musste. Der deutsche Maschinenbauer sei jedoch auch während der Wirtschaftskrise stets profitabel gewesen und habe 2010 mit rund 790 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 130 Mio. Euro erwirtschaftet. 2009 erarbeitete das Unternehmen einen hohen einstelligen Millionengewinn. Die Erfolgszahlen für 2010 liegen noch nicht vor. StarragHeckert geht davon aus, dass der Kauf den Gewinn je Aktie positiv beeinflussen wird. Zum Kaufdatum soll Dörries Scharmann über eine Nettoliquidität von rund 10 Mio. Euro verfügt haben.
Der kumulierte Umsatz der beiden Gesellschaften, die zusammen rund 1500 Mitarbeiter beschäftigen, beträgt etwa 400 Mio. CHF. Die industrielle Logik für das künftige Zusammengehen basiert auf der Tatsache, dass die beiden Firmen die gleichen Zielmärkte bearbeiten, sich jedoch im Produktsortiment ergänzen. Beide Firmen haben sich in der Vergangenheit auf das obere Qualitätssegment konzentriert. Hauptabnehmer sind weltweit große multinationale Kunden aus den Bereichen Luftfahrt, Energieerzeugung, Transport und Präzisionsmaschinenbau.
Im Luftfahrtsektor, wo es primär um die komplexe Fertigung großer Bauteile geht, ergänzt sich die Stärke von StarragHeckert bei der Bearbeitung von Titan mit jener von Dörries Scharmann bei der Bearbeitung von Aluminium und Verbundwerkstoffen (Composites). Im Energiebereich will die neue Unternehmensgruppe ein umfassendes Sortiment von Drehmaschinen und Großbearbeitungszentren für die Herstellung von Gas- und Dampfturbinen sowie den wachsenden Bedarf an Windenergieanlagen anbieten. Im Transportsektor gesellen sich zu den Horizontal-Bearbeitungszentren von StarragHeckert die Großmaschinen von Dörries Scharmann zur Produktion von Pressformen für Karosserieteile. Das Segment Präzisionsmaschinenbau schließlich wird komplettiert durch die Kombination der Ultrapräzisionsmaschinen von SIP mit den Schleifmaschinen von Berthiez sowie der Ergänzung der Bearbeitungszentren von StarragHeckert mit den Produkten von Droop+Rein. Geografisch strebt das Unternehmen vor allem einen deutlichen Ausbau der Präsenz in Nordamerika, Indien, Brasilien und in Russland sowie eine wesentlich verstärkte Marktstellung in China.
Die beiden Unternehmen sind der gleichen Philosophie verpflichtet, indem sie stets die Technologieführerschaft anstreben mit dem Ziel, den Kunden zu höchstmöglicher Produktivität und gleichzeitig hoher Präzision zu verhelfen. Mit dieser Strategie grenzt man sich konsequent von Massenherstellern im mittleren und unteren Segment ab. Aufgrund zahlreicher gemeinsamer Kunden kennen sich die Mitarbeiter der beiden Firmen seit Jahren, was die rasche Integration zusätzlich erleichtern wird.
Dörries Scharmann tritt weiterhin mit den bisherigen renommierten Produktmarken auf dem
Markt auf und wird vom bestehenden Management unter der Leitung von CEO Dr. Norbert Hennes und CFO Daniel Rosenthal geführt. Ein gemeinsames Integrationsteam wird in den kommenden Monaten detaillierte Maßnahmenpläne zur organisatorischen Optimierung und zur Erzielung von Synergien erarbeiten. An den Produktionsstandorten Mönchengladbach, Bielefeld, Erfurt und St. Etienne von Dörries Scharmann wird zusätzlich zu den Standorten Rorschacherberg, Genf, Chemnitz und Haddenham von StarragHeckert grundsätzlich festgehalten.
Das Zusammengehen bezeichnen beide Firmen als eigentlichen Glücksfall. So sagte Frank Brinken, CEO von StarragHeckert: „Wir passen in jeder Hinsicht ausgezeichnet zusammen, so dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft ideal sind. Das gilt umso mehr, als wir in der Vergangenheit die Entwicklung von Dörries Scharmann eng mitverfolgt haben und das gesamte Management der Mönchengladbacher voll und ganz hinter der Akquisition steht.“ Norbert Hennes, CEO von Dörries Scharmann, kommentierte: „Wir schätzen uns glücklich, in StarragHeckert einen finanziell und technologisch starken industriellen Partner gefunden zu haben. Damit können wir unsere Zukunft wieder auf einer stabilen Basis anpacken. Ich freue mich auf die großen Chancen, die uns dieses Zusammengehen bietet.“ hw
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