Auf seiner Hausmesse Intech zeigt Trumpf die erste Version einer Lösung, die Konstrukteure mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) bei ihrer Arbeit unterstützt: Die Software iAssist analysiert automatisch die Optimierungspotenziale von Baugruppen und schlägt Anwendern Maßnahmen vor, wie sie ihre Konstruktionen verbessern können.
Dafür muss der Konstrukteur lediglich die Step-Datei seiner Baugruppe in der Software hochladen. Innerhalb von Sekunden analysiert die KI die Daten und gibt das Ergebnis aus.
KI sorgt für schnellere und bessere Ergebnisse
„Mit iAssist kommen Konstrukteure deutlich schneller zu einem sehr guten Ergebnis“, sagt Jörg Heusel, R&D-Manager für Blechdesign bei dem Ditzinger Technologieunternehmen. „Anstatt die Bauteile mit dem Trial-and-Error-Prinzip zu verbessern, können sie sich die wichtigsten Optimierungspotenziale automatisch ausgeben lassen.“
Das führe zu besseren Ergebnissen und verschaffe Unternehmen Effizienzvorteile. Bei der Analyse berücksichtigt die Lösung wirtschaftliche Kriterien und zeigt beispielsweise auf, wie sich Material oder Fertigungsschritte einsparen lassen.
Optimate und KIT als Entwicklungspartner
Bei iAssist arbeitet das Team um Jörg Heusel mit der Trumpf-Start-Up-Ausgründung Optimate sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zusammen. Die Lösung nutzt die KI-Algorithmen von Optimate, um einzelne Bauteile zu verbessern.
Für die Gesamtgruppe hat Trumpf eine eigene KI trainiert. Dafür haben Jörg Heusel und sein Team mehr als 2000 Baugruppen hinsichtlich ihrer Optimierungspotenziale klassifiziert. Auch die Studierenden des KIT nutzen iAssist, um ihre Baugruppen zu verbessern.
Die dadurch erzeugten Daten verwendet Trumpf wiederum, um die KI weiter zu trainieren. „Schon nach zwei bis drei Durchläufen mit iAssist konnten die meisten Studierenden, auch Anfänger, ein sehr gutes Ergebnis erzielen“, berichtet Heusel.
Kunden helfen mit ihren Daten, die KI weiter zu verbessern
Trumpf stellt iAssist bislang allen interessierten Anwendern kostenlos zur Verfügung. „Die Kunden können mit der Software ihre Bauteile optimieren. Im Gegenzug dürfen wir ihre Daten nutzen, um die KI weiter zu trainieren und ihre Analyse stetig zu verbessern“, erklärt Heusel.
Bei der Entwicklung der Software ist man noch nicht am Ende. Das Hochtechnologieunternehmen hat vor, die Konstruktionsdaten der Bauteile mit den Fertigungsdaten der Maschinen zu vernetzen. „Stockt beispielsweise der Schneidprozess in der Fertigung, analysiert die Software automatisch, ob ein Konstruktionsfehler die Ursache dafür ist. Falls das zutrifft, berücksichtigt iAssist diese Information bei der Analyse“, verdeutlicht Heusel.
Die Hausmesse Intech findet von 9. bis zum 12. April in Ditzingen statt. (jpk)