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TÜV Rheinland zertifiziert Batterietest für E-Autos

Battery Quick Check ermittelt State of Health
TÜV Rheinland zertifiziert Batterietest für E-Autos

Mit dem Battery Quick Check ist eine präzise Bewertung der Antriebsbatterien gebrauchter Elektrofahrzeuge möglich. Der von TÜV Rheinland zertifizierte Test erstellt einen detaillierten Report über den tatsächlichen Zustand der Traktionsbatterie. Der neue Batterietest bildet eine wichtige Grundlage, um die Leistungsfähigkeit und den Wert eines gebrauchten E-Autos verlässlich zu bestimmen. Der Battery Quick Check wurde als Dienstleistung von der Battery Quick Check GmbH entwickelt, einem Joint Venture von TÜV Rheinland und dem Batterie-Spezialisten Twaice.

Inhaltsverzeichnis
1. Batteriezertifikat zeigt Wert gebrauchter E-Autos auf
2. Lithium-Ionen-Batterien – kalendarische und zyklische Alterung
3. Nach 90 Minuten Gewissheit
4. Batterie checken für 149 Euro  

„Der von den Batterie-Managementsystemen der Fahrzeuge angezeigte ‚State of Health‘ bietet keine verlässliche Aussage über den tatsächlichen Zustand der Fahrzeugbatterie“, sagt Dr. Matthias Schubert, als Executive Vice President Mobility verantwortlich für das weltweite Mobilitätsgeschäft von TÜV Rheinland. „Die Praxis zeigt, dass die angezeigten und die tatsächlich gemessenen Werte häufig stark voneinander abweichen. Nur ein präzise bewerteter Batteriezustand ermöglicht auch einen präzise bewerteten Restwert.“

Batteriezertifikat zeigt Wert gebrauchter E-Autos auf

Die Antriebsbatterie ist die wertvollste Komponente eines Elektrofahrzeugs. Der Wertanteil der Batterie macht bei Neufahrzeugen teils mehr als 50 Prozent aus. Doch weil bisher keine genaue Diagnose des Zustands der Batterie möglich war, ließ sich der Restwert von gebrauchten E-Autos nicht genau bestimmen. Der datenbasierte Battery Quick Check ermittelt den tatsächlichen Batteriezustand nun verlässlich. Er kann stationär etwa in einer Werkstatt durchgeführt werden. Das Batteriezertifikat trägt einen QR-Code, über den sich Ergebnisse online einsehen lassen, so ist die Rückverfolgbarkeit gewährleistet.

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Lithium-Ionen-Batterien – kalendarische und zyklische Alterung

Fachleute unterscheiden den Alterungsprozess nach einer kalendarischen und einer zyklischen Alterung.

Kalendarische Alterung der Batterien
In der kalendarischen Alterung beeinflussen verschiedene Faktoren wie Temperatur und Ladezustand den Alterungsprozess. So liegt die „Wohlfühltemperatur“ einer Lithiumzelle bei etwa 20 Grad Celsius. Wird die Zelle dauerhaft bei beispielsweise 30 Grad Celsius gelagert, altert sie rund doppelt so schnell wie bei 20 Grad Celsius. Ebenfalls Einfluss auf die kalendarische Alterung hat der Ladezustand. Der ideale Ladezustand, um eine Lithiumbatterie zu lagern, liegt bei rund 50 Prozent der Maximalkapazität. Sowohl eine dauerhafte Lagerung im maximalen Ladezustand als auch eine Lagerung bei 0 Prozent Ladezustand führen zu einer verkürzten Lebensdauer.

Zyklische Alterung der Batterien
Die zyklische Alterung ergibt sich durch das Fahr- und das Ladeverhalten. Ein sportlich-aggressiver Fahrstil mit starker Beschleunigung beim Anfahren und seltenem regenerativen Bremsen führt zu einer höheren Belastung für die Batterie. Durch häufiges Schnellladen wird die Batterie ebenfalls stärker beansprucht. Schonend für die Batteriealterung ist hingegen eine vorausschauende Routenplanung, die die Ladestopps und die optimale Ladeart bereits mit einplant.

Damit wird klar: Die Alterung einer Batterie ist vom individuellen Nutzungsverhalten abhängig. Zwar liefern Elektrofahrzeuge selbst Informationen zum Batteriezustand. Jedoch zeigt die Praxis, dass der vom Managementsystem der Fahrzeuge angezeigte „State of Health“ häufig stark von der Wirklichkeit abweicht. Entsprechend sind Prognosen über die weitere Lebensdauer und Leistungsfähigkeit einer Traktionsbatterie auf dieser Grundlage oft ungenau. Der Battery Quick Check schafft da Abhilfe.

Wann brennt eine Batterie?

Nach 90 Minuten Gewissheit

Für den Batterietest nutzen die Fachkräfte in den Werkstätten das On-Bord-Diagnose-System (OBD) mit der OBD-2-Schnittstelle eines Fahrzeugs. Der Battery Quick Check setzt auf eine softwaregesteuerte Belastung der Fahrzeugbatterie via Diagnosegerät und Wallbox während des Ladevorgangs. Er lässt sich ohne weiteres in Werkstattprozesse einbinden. Nur etwa fünf Minuten wird eine Fachkraft am Fahrzeug benötigt, der Rest läuft innerhalb von rund 90 Minuten automatisiert ab.

Im Labor wurden die jeweiligen Batteriezellen im Neuzustand durchgemessen und damit Referenzwerte gebildet. Daher liefert der Battery Quick Check schon bei der ersten Messung exakte Ergebnisse, die jederzeit reproduzierbar sind.

Zielkunden der neuen Dienstleistung sind Autohäuser, Werkstattketten, Leasinggesellschaften und das Fuhrparkmanagement von Unternehmen. Privatkunden können die Dienstleistung über ihre Autohäuser oder Werkstatt in Anspruch nehmen.

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Batterie checken für 149 Euro

Der Battery Quick Check kann ab dem 31. August 2023 durch Gutachterinnen und Gutachter von TÜV Rheinland durchgeführt werden. Über Hella Gutmann, den ersten Partner für Diagnose-Hardware, ist der Battery Quick Check ab 15. September dann auch in Werkstätten verfügbar. Weitere Hardware-Partner werden folgen. Bis Ende dieses Jahres wird der Batterietest für circa 40 Fahrzeugmodelle angeboten, das entspricht einer Marktabdeckung von rund 50 Prozent, die stufenweise weiter ausgebaut wird. Die unverbindliche Preisempfehlung für den Battery Quick Check beträgt 149 Euro. (eve)

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