Druckgeräte müssen die Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU erfüllen. Rosswag Engineering wurde von TÜV SÜD für die additive Herstellung von Bauteilen aus 1.4404 (316L) nach DGRL zertifiziert.
Die 3D-Druck-Technologie bietet Herstellern von Druckgeräten die Möglichkeit, die Einschränkungen in den klassischen Fertigungsverfahren zu überwinden und komplexe geometrische Formen umzusetzen oder Geräte in geringen Stückzahlen wirtschaftlich zu produzieren. Die Hersteller stehen vor der Herausforderung, die Übereinstimmung ihrer additiv gefertigten Produkte mit den geltenden gesetzlichen Vorgaben nachzuweisen. Zu diesem Zweck hat TÜV SÜD ein Zertifizierungsprogramm entwickelt, das die allgemeinen Sicherheitsanforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU berücksichtigt.
„Wir möchten Lösungen anbieten, um mehr funktionsoptimierte und additiv gefertigte Bauteile in die industrielle Anwendung zu überführen“, sagt Gregor Graf, Head of Engineering bei der Rosswag GmbH. Um aber beispielsweise innovative Wärmetauscher auch einsetzen zu können, war die Zertifizierung nach Druckgeräterichtlinie alternativlos.“
Zertifizierungsprogramm gemäß DIN 17026:2020 erfolgreich absolviert
Um die Zertifizierung nach DGRL für die Herstellung von AM-Bauteilen aus 1.4404 (316 L) zu erhalten, absolvierte das Unternehmen das umfangreiche Prüf- und Zertifizierungsprogramm gemäß DIN 17026:2020. Zertifiziert wird im Wesentlichen die Qualität des gesamten Prozesses – von der Konstanz der Herstellungsprozesse über die internen Prozesse zur Qualitätssicherung und Qualitätskontrollen bis zur Reproduzierbarkeit der mechanisch-technologischen Eigenschaften unter Berücksichtigung der DGRL Anforderungen. Um den hohen Qualitätsansprüchen additiv gefertigter Druckgeräte gerecht zu werden, wurden über 100 Probekörper auf der SLM 280 2.0 LPBF Maschine hergestellt und anschließend geprüft.
„Mit unserer Zertifizierung nach Druckgeräterichtlinie können wir auch für den Endanwender eine hohe Qualität, Verlässlichkeit und Sicherheit der additiv hergestellten Produkte der Rosswag GmbH bestätigen“, sagt Gunther Kuhn, Leiter Produktmanagement bei der TÜV SÜD Industry Service GmbH. (eve)