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VDMA-Chefvolkswirt Dr. Wiechers zum Materialmangel in Deutschland

Aktuelle Zahlen des ifo Instituts
VDMA zum Materialmangel in Deutschland

Aktuelle Zahlen des ifo Instituts belegen, dass der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland immer stärker unter Materialengpässen leidet. „Bereits 70 % der Unternehmen im Maschinenbau sehen ihre Produktion durch einen Materialmangel deutlich erschwert. Das ist mit Abstand der höchste Wert seit Veröffentlichung dieses gesamtdeutschen Indikators”, erläutert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. Der Materialmangel treffe zwar die Teilbranchen unterschiedlich hart. „Betroffen sind jedoch alle”, sagt Wiechers weiter. Besonders problematisch sei die Versorgung mit Elektronikkomponenten und Stahl.

Damit hat sich die Lage gegenüber der letzten Erhebung im April weiter verschärft. Zu diesem Zeitpunkt meldeten bereits über 40 % der Teilnehmer am ifo-Konjunkturtest aus dem Maschinen- und Anlagenbau Knappheiten bei der Materialversorgung. Ausweislich einer VDMA-Umfrage ebenfalls im April sah etwa jedes vierte Unternehmen eine zunehmende Anspannung in den Lieferketten innerhalb der nächsten drei Monate auf sich zukommen. „Mit dieser Verschärfung war – leider! – zu rechnen”, erläutert Wiechers.

Geschäftsklima gerät ins Stocken

Das ifo-Geschäftsklima im Maschinenbau konnte im Juli erstmals seit neun Anstiegen in Folge nicht weiter zulegen. Grund dafür ist ein nachlassender Optimismus beim Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten (plus 29,6 % nach plus 33,3 % im Juni). „Die Knappheit bei den Vorprodukten dämpft die Produktionspläne der Unternehmen. Zudem setzen wieder ansteigende Infektionszahlen in vielen für den Maschinenbau wichtigen Märkten die Lieferketten weiter unter Druck“, sagt Wiechers.

Auftragseingang in Baden-Württemberg

„Der Maschinen- und Anlagenbau in Baden-Württemberg hat ein erfolgreiches erstes Halbjahr hinter sich, die Aufragslage brummt“, resümiert Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg. Allerdings litten auch hier die Produktionspläne unter zunehmenden Materialknappheiten. „Auch der unsichere Ausblick vor dem Hintergrund wieder steigender Inzidenzzahlen belastet“, so Birk.

Der Auftragseingang im baden-württembergischen Maschinen- und Anlagenbau lag im Juni 2021 um 35 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Nachfrage aus dem Ausland stieg dabei um 49 %, die Order aus dem Inland hinkten mit einem Plus von 10 % etwas hinterher.

Aufgrund der stabilen Aufwärtsbewegung seit Januar konnte das gesamte erste Halbjahr 2021 mit einem Zuwachs von insgesamt 40 % den tiefen Einschnitt des ersten Halbjahres 2020 (- 16 %) mehr als ausgleichen. Der Drei-Monats-Zeitraum April bis Juni brachte sogar ein Plus von 67 % gegenüber Vorjahr.

Jahresprognose für Produktionswachstum bleibt bestehen

Der VDMA bleibt gleichwohl bei der Jahresprognose von plus 10 % Produktionswachstum für das gesamte Bundesgebiet. Denn die Unternehmen bewerteten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat (plus 48,9 % im Saldo nach plus 45,6 %). Auch die Kapazitätsauslastung stieg im Juli im Vergleich zum April nochmals an und liegt mit 88,3 % nun deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 85,9 %. Außerdem konnte bisher ein Anstieg der Kurzarbeit beispielsweise in Folge ausfallender Zulieferungen vermieden werden. Im Juni lag die Kurzarbeit bei ca. 52.000 Beschäftigten – und damit nur noch geringfügig über dem Vor-Corona-Niveau. Vielmehr planen zahlreiche Unternehmen Neueinstellungen und berichten über zunehmende Besetzungsprobleme in Folge von Fachkräftemangel. „Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Maschinen- und Anlagenbauer trotz aller Hindernisse und Herausforderungen engagiert und Willens sind, ihre Produktion zu steigern und ihre Kunden wo immer möglich zeitnah zu bedienen”, ergänzt Wiechers. (eve)

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