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Weltweite Nachfrage belebt die Messe für Gebrauchtmaschinen

Usetec 2012 erwartet vom Paralleltermin mit der Eisenwarenmesse Synergieeffekte
Weltweite Nachfrage belebt die Messe für Gebrauchtmaschinen

Zum zweiten Mal öffnet die am neuen Standort Köln erfolgreich gestartete Usetec ihre Pforten. Mit vorgezogenem Termin zur Eisenwarenmesse und einem breiteren Angebot wollen die Veranstalter noch mehr Besucher anziehen. Dabei dürfte auch die gestiegene Nachfrage nach Gebrauchten hilfreich sein.

Einen Tag nach Beginn der Internationalen Eisenwarenmesse, nämlich am 5. März, startet die Gebrauchtmaschinenmesse Usetec 2012 auf dem Kölner Messegelände. Im vergangenen Jahr feierte die Usetec nach erfolgreichen Jahren in Karlsruhe – damals als Resale – Premiere in Köln. Aus der Sicht von Skeptikern ein gewagtes Unterfangen. Doch für die Veranstalter war die erste Usetec in Köln ein Auftakt nach Maß. Für das Angebot der 423 Aussteller zeigten 9250 Einkäufer aus 119 Ländern ihr Interesse. „Der neue Messestandort hat sich für die Branche als Volltreffer erwiesen“, zog Kurt Radermacher, Geschäftsführer des Fachverbandes des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM), eine äußerst positive Bilanz. „Damit hat die Usetec bereits bei der Premiere ihre Funktion als weltweit wichtigster Treffpunkt für Second Hand eindrucksvoll bestätigt.“

Nach dem erfolgreichen Wechsel des Messestandortes 2011 wechseln die Veranstalter, die Kölnmesse und die Hess GmbH, 2012 den Termin von der bisherigen Parallelität zur Hannover Messe auf den frühen Termin der Eisenwarenmesse. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, sagt Messeveranstalter Florian Hess, „aber die Chance recht großer Überschneidungen bei den Besucherzielgruppen beider Messe wollen wir nutzen.“ Und Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Kölnmesse GmbH, ergänzt: „Mit der Parallelität der Veranstaltungen setzen wir neue Synergie-Impulse für Besucher und Aussteller. Von einem Messebesuch in Köln profitiert die Branche zweifach.“ Immerhin bringe die Eisenwarenmesse bis zu 60000 Besucher aus mehr als 120 Ländern, davon rund 30 % Industrieeinkäufer, auf das Messegelände. Und wie ein Teil von ihnen auf die Usetec gebracht werden soll, erläutert FDM Geschäftsführer Radermacher: „Ein Kombiticket soll den Austausch zwischen den Messen fördern.“ Gegenseitige Informationsstände sollen dazu beitragen, die Besucher auf die jeweils andere Messe aufmerksam zu machen und zu einem Besuch zu bewegen. „Wir nehmen da bewusst auch die Verbände auf beiden Seiten in die Pflicht“, betont Florian Hess.
Die Veranstalter haben aber auch das Messekonzept konsequent weiterentwickelt. So weisen Messe und Nomenklatur zwei neue Bereiche aus, die das Angebot der Usetec sinnvoll ergänzen. Im Bereich „Werkzeuge und Formen“ zeigen Anbieter passende Werkzeuge für gebrauchte Maschinen und Anlagen. Der Schwerpunkt wird bei den Präzisionswerkzeugen für die Metallbearbeitung liegen. Passend zur Branchenvielfalt der Usetec können Werkzeuge und Formen für alle Einsatzbereiche, von der Holzbearbeitung bis hin zur Kunststoffverarbeitung oder der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie ausgestellt werden. Und im Segment „Ersatzteile und Zubehör“ finden Besucher neue Zubehörteile für gebrauchte Maschinen, ebenfalls für alle Branchen und passend zum Maschinenangebot der Usetec. Ersatzteile und Zubehör für Flurförderzeuge und Baumaschinen bilden eine wichtige Angebotsgruppe auf der Usetec 2012. „Wie schon der Dienstleistungsbereich runden die Angebotsbereiche Werkzeuge und Ersatzteile das Angebot rund um die Gebraucht-Technik ab“, erklärt Florian Hess.
Entscheidenden Einfluss auf die Etablierung der neuen Angebotsbereiche hatte der Fachliche Träger der Usetec, der Fachverband FDM. „Unsere Mitglieder aus der Fachgruppe Gebrauchtmaschinen prägen das Bild der Usetec mit zahlreichen Maschinenpräsentationen“, betont Geschäftsführer Kurt Radermacher. „Ein weiterer wichtiger Teil der im Verband organisierten Händler ist auf Werkzeuge spezialisiert. Das ergänzt sich hervorragend und kann dem interessierten Fachpublikum natürlich zusammen präsentiert werden.“
Zeigte der europäische Verband “European Association of Machine Tools Merchants” (EAMTM) zur ersten Veranstaltung in Köln noch Abstinenz, so ist er auf der Usetec 2012 als Kooperationspartner wieder mit einem großen Gemeinschaftsstand vertreten. „Wir haben im Dezember einen neuen Kooperationsvertrag mit dem EAMTM abgeschlossen“, zeigt sich Florian Hess mit der jetzigen Entwicklung sehr zufrieden. Durch die Teilnahme weiterer Mitglieder des europäischen Verbandes könnte die Auslandsbeteiligung bei den Ausstellern noch größer werden. Von den rund 450 Ausstellern kommt gut ein Drittel aus dem Ausland. Stärkste Ausstellernationen sind Italien, die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien und Frankreich. Dabei wird es Gruppenbeteiligungen der Verbände FDM, AIMUU (Italien), DUMA (Niederlande) und LandBauTechnik geben.
Die ausländischen Aussteller präsentieren sich mit Optimismus in den Kölner Messehallen. „Unser Unternehmen ist im Metallsektor tätig“, erklärt Marco Moritsch. „Hier steigt die Nachfrage nach Gebrauchtmaschinen stetig“, freut sich der Geschäftsführer der Marcels Maschinen AG aus dem schweizerischen Höri. „Wir sind zuversichtlich für 2012, erhalten laufend Anfragen aus aller Welt, hauptsächlich aus Europa und Asien.“
Auch bei den Veranstaltern der Usetec gehen im Vorfeld der Messe diverse Anfragen nach gebrauchten Maschinen ein. „Die potenziellen Käufer stammen aus Deutschland und den europäischen Nachbarländern“, zählt Messeveranstalter Florian Hess auf. „Genauso aber auch aus Ost- und Südosteuropa – und aus weit entfernten aufstrebenden Märkten wie Indien oder Argentinien.“ Der Geschäftsführer der Hess GmbH spricht in diesem Zusammenhang von einem umfassenden „Mix aus Branchen, Ländern und ein bisschen Exotik“.
Dass mit Gebrauchtmaschinen Geschäfte zu machen sind, das haben im Laufe der Zeit immer mehr Maschinenhersteller erkannt. So sind neben den stark vertretenen Maschinenhändlern auch viele namhafte Hersteller von Maschinen und Anlagen auf der Usetec präsent. Dazu zählt die DMG, ein Unternehmen, das die Gebrauchtmaschinen des Gildemeister-Konzerns vermarktet. Ebenfalls wieder dabei sind Chiron, SHW, Siemens und Carl Zeiss, die 2012 erneut auf ihren bewährten Gemeinschaftsauftritt der Hersteller setzen. „Unsere Maschinen sind generalüberholt, auf den neuesten Stand der Technik gebracht und der Kunde kann Wartungsverträge abschließen“, nennt Michael Lücke eine Reihe von Vorteilen. „Alles wie bei einem Neugerät“, vergleicht der Leiter Events und Messen bei Carl Zeiss Industrielle Messtechnik aus Oberkochen. Das schwäbische Hightech-Unternehmen spricht von einem florierenden Gebrauchtmaschinengeschäft mit gegenwärtig zweistelligen Wachstumsraten. „Die Nachfrage ist höher als das Angebot“, bestätigt Lücke. Gesucht werden Produkte, die jünger als fünf Jahre sind und moderne Technologien wie Scanning. Besonders großes Interesse besteht im Augenblick in Russland, der Türkei – und Ländern Südeuropas, von denen Zeiss ausdrücklich Spanien nennt.
Die Veranstalter Kölnmesse und Hess GmbH rechnen mit rund 10000 Besuchern (2011: 9250). Während sich viele Unternehmen auf die individuelle Suche nach Gebrauchtmaschinen machen, reisen andere in Gruppen zur Uusetec 2012. Aus dem Ausland haben sich einige größere Delegationen angekündigt, unter anderem aus Afghanistan, Bangladesch, Belarus, Marokko, Nigeria und Russland. Eine weitere Besuchergruppe bringt der Afrika-Verein der Deutschen Wirtschaft zur Messe. Dabei handelt es sich um Unternehmer vor allem aus Ostafrika. Welchen Einfluss die Unruhen in den arabischen Ländern auf die Besucherzahlen nehmen werden, ist nicht so leicht abzuschätzen. „Es kann sein, dass aus dem einen oder anderen Land eher erst einmal weniger Nachfrage kommt“, vermutet Florian Hess.
Aufhorchen ließ im Oktober 2011 eine Meldung der Hess GmbH. Danach kooperiert die weltgrößte Messe für Gebraucht-Technik, die Usetec in Köln, mit der Umex, der führenden Messe für Gebrauchtmaschinen am Indischen Subkontinent. „Die indischen Einkäufer waren bei uns schon immer stark vertreten“, betont Florian Hess, „dementsprechend ist der indische Markt interessant für unsere Aussteller.“ Schon lange hätten diese um Unterstützung in Indien nachgefragt.
Dr. Rolf Langbein Fachjournalist in Rottenburg
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