Die stark gestiegenen Stahlpreise setzen die mittelständischen Stahl- und Metallverarbeiter trotz Hochkonjunktur unter Druck. Der WSM fordert günstigere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen.
Der Boom in der deutschen Stahl- und Metallverarbeitung geht weiter: Die Unternehmen haben im ersten Quartal 2008 gut 7000 neue Stellen geschaffen und ein Produktionsplus von 6,6 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzeichnet. Der Inlandsabsatz wuchs in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um rund 4,7 %, der Export um 6,3 %. Die Bestelleingänge aus dem Ausland gingen nach langer Zeit erstmals wieder zurück.
Ulrich Galladé, Präsident des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung in Düsseldorf, kommentiert: „Umso wichtiger ist es, dass im Inland die Weichen konsequent auf Wachstum gestellt werden.“ Der WSM fordert klare Maßnahmen, um die Binnenkonjunktur und damit auch den industriellen Mittelstand als Jobmotor zu stärken. „Signale in die richtige Richtung wären beispielsweise eine unternehmensfreundliche Erbschaftssteuer oder eine noch weitergehende unbürokratische Rechnungslegung“, so Galladé.
Insbesondere die aktuell fast explodierenden Stahlpreise könnten sich für die WSM-Branche schnell „zu einem Konjunkturkiller“ entwickeln, warnt der Verbandspräsident. Die Situation sei vergleichbar mit dem Rekordjahr 2004. Zwar hätten die zumeist mittelständisch geprägten Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht und gelernt, mit derlei Situationen kurzfristig umzugehen, aber sie könnten die zusätzlichen Lasten nicht alleine schultern. Es sei die gesamte Wertschöpfungskette gefordert. Galladé: „Unsere Unternehmen kommen nicht ohne Preiserhöhungen aus – das müssen unsere Kunden akzeptieren.“ tv
Lasten nicht alleine schultern
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