Das Fraunhofer ISI hat untersucht, wie Elektrofahrzeuge die Flottenstruktur und den Energiebedarf bis 2050 beeinflussen könnten.
„Elektromobilität eröffnet für deutsche Autobauer wie für Energieversorger viel versprechende Chancen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl, Institutsleiterin des Fraunhofer ISI. „Sie weist aufgrund ihrer deutlich höheren Energieeffizienz wesentliche Vorteile gegenüber anderen individuellen Mobilitätslösungen auf.“
Vor diesem Hintergrund haben Fraunhofer-Forscher die wesentlichen Parameter in einer Wirtschaftlichkeitsanalyse identifiziert und zwei alternative Szenarien für Elektromobilität in Deutschland entwickelt.
Das so genannte Dominanz-Marktszenario nimmt den fast vollständigen Ersatz des konventionellen Fuhrparks von mindestens 45 Millionen Autos durch Plug-in-Hybrid- und Elektro-Fahrzeuge in Deutschland bis 2050 an. Der dadurch notwendige Energiebedarf würde bei jährlich 70 bis 90 Terawattstunden (TWh) liegen. Ausgedrückt in der Kapazität eines Kohlekraftwerks mittlerer Größe müssten dafür acht Kraftwerke bereitgestellt werden. Wenn der Strom wie politisch festgelegt aus erneuerbaren Quellen stammt, beträgt die Gesamtemissionsbilanz nur etwa 10 g CO2/km.
In einem heute realistischer erscheinenden Pluralismus-Szenario stellt die Elektromobilität eine von mehreren Lösungen dar. Dabei gehen die ISI-Experten von einer Diversifikation an Kraftstoffen und Antriebssystemen aus. Das ISI schätzt die Nachfrage bis 2050 auf etwa acht Millionen Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge , das entspricht 17 % des heutigen Fahrzeugbestandes. Der Energiebedarf dafür: 10 bis 15 TWh. Diese zusätzlich notwendige Strommenge stellt keine besondere Anforderung an den Bau von Kraftwerken dar.
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