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WZL verliert seine Maschinenhalle durch Brand

Großfeuer an der Technischen Hochschule in Aachen
WZL verliert seine Maschinenhalle durch Brand

Fertigungstechnik | In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar ist die Maschinenhalle des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH in Aachen durch einen Großbrand zerstört worden.

Herbert Joka,

Zerstörte Mauern, geborstene Fenster rundum, Glutnester, Stahlträger der Dachkonstruktion, die über die Stützen herunterhängen. Die Szene wirkte wie aus einem Kriegsfilm. Noch bis in den Mittag hinein wurden Glutnester von der Aachener Feuerwehr bekämpft. Man kann nur erahnen, dass es eine Gluthölle gewesen sein muss. Das Ausmaß des Brandes war so massiv, dass stadtweit der Sirenenalarm ausgelöst wurde. Rund 160 Feuerwehrmänner sollen im Einsatz gewesen sein.
Emotional berührend wurde es, als Prof. Robert Schmitt sah, wie ein Feuerwehrmann am späten Vormittag von einer Bühne aus auf jenen Bereich der Halle zielte, in dem die Mess-Räume seines Instituts gelegen haben müssten. Er gehört dem Direktorium des WZL an und leitet den Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement. Auch die Gesichter der Professoren Günther Schuh, ebenfalls Mitglied des WZL-Direktoriums, und Hubertus Murrenhoff, Direktor des baulich angrenzenden IFAS und ebenfalls betroffenen Gebäudes, sprachen Bände.
Stellvertretend für den „WZL-Kataklysmos“ ist die Rückwand der Halle, die wie von dem Luftdruck einer Bombe eingedrückt zu Boden gesunken. Die materiellen Schäden und die zeitlichen Verzögerungen von Projekten sind das eine. Das andere ist die Unsicherheit der Mitarbeiter. Die aktuelle Situation erlaubt keine Prognosen, wann sie wieder an einen Arbeitsplatz zurückkehren und operativ arbeiten können. Auch die Studierenden und Doktorranden, die mit viel Einsatz an ihrer Bachelorarbeit, der Master-Thesis oder Dissertation arbeiten, wissen an diesem Wochenende nicht, wie es weitergeht.
Welche Schadenslage sich unter den Tonnen von Bauschutt verbirgt, das kann man derzeit nur schwerlich erahnen. Der Maschinenpark darunter dürfte nur noch Schrottwert haben. Bevor sich Kriminalpolizei und Gutachter vor Ort ein Bild der Schadenslage machen können, müssen Baustatiker sicherstellen, dass der Schadensort als sicher eingestuft werden kann. Über die Brandursache lässt sich derzeit noch nichts sagen.
So bitter der Brand ist, so dürfte der Geist des WZL die Betroffenen noch stärker zusammenschweißen. Und er dürfte im Zuge der Ermittlungen und des Wiederaufbaus auch zu neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Fabrikplanung und des Fabrikbetriebs führen, die künftig helfen, Schäden an industriellen Bauwerken, an Maschinenparks oder der Infrastruktur zu vermeiden oder in Grenzen zu halten.
Journalist in Aachen
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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