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Der Technologiekonzern ZF wird von 2025 an Siliziumkarbid-Module von STMicroelectronics beziehen. Die Siliziumkarbid-Module sollen in die neue modulare Wechselrichterarchitektur von ZF integriert werden, die 2025 in Serie geht. Der auf mehrere Jahre angelegte Vertrag sieht vor, dass ST eine im zweistelligen Millionenbereich liegenden Anzahl der Module liefert. ZF wird sich damit die Kundenaufträge im Bereich Elektromobilität absichern.
„Unser Auftragsbuch in der Elektromobilität bis 2030 beläuft sich mittlerweile auf mehr als 30 Milliarden Euro, und für dieses Volumen brauchen wir mehrere zuverlässige Lieferanten von Siliziumkarbid-Chips“, sagt Stephan von Schuckmann, ZF-Vorstandsmitglied und verantwortlich für Elektromobilität und Materialwirtschaft. „Mit STMicroelectronics haben wir nunmehr einen Lieferanten gefunden, dessen Erfahrung mit komplexen Systemen unseren Anforderungen gerecht wird und der die Module vor allem in außergewöhnlich hoher Qualität sowie in den erforderlichen Stückzahlen herstellen kann.“
ST wird ZF von 2025 an mit einer im zweistelligen Millionenbereich liegenden Zahl von Siliziumkarbid-Mosfet-Modulen der dritten Generation beliefern. ZF kann unterschiedlich viele dieser Bauelemente zusammenschalten, um die Leistungsanforderungen der jeweiligen Kunden zu erfüllen, ohne das Wechselrichter-Design ändern zu müssen. ZF wird die Technologie unter anderem in Wechselrichtern für Fahrzeuge eines europäischen Autoherstellers einsetzen, deren Produktionsstart für 2025 geplant ist.
Bedeutung von Wechselrichtern
Der Wechselrichter ist gleichsam das Gehirn des elektrischen Antriebsstrangs. Er steuert den Energiefluss von der Batterie zum E-Motor und umgekehrt. Mit jedem Entwicklungsschritt sind die Wechselrichter effizienter und komplexer geworden.
Die Kombination aus Wechselrichterdesign und Halbleitern wie etwa Siliziumkarbid ist der Schlüssel zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen. Siliziumkarbid-Bauelemente verringern die Verluste in den Wechselrichtern nicht nur von Elektroautos, sondern auch von Windkraft- und Photovoltaikanlagen erheblich.
Mit Siliziumkarbid hergestellte Bauelemente haben entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Produkten auf Siliziumbasis, wie zum Beispiel einen höheren Wirkungsgrad, eine höhere Leistungsdichte und eine höhere Zuverlässigkeit. Zugleich ermöglichen sie kleinere und kosteneffektivere Systemdesigns. Ein Elektrofahrzeug lädt also schneller, fährt weiter und bietet mehr Platz, wenn es mit Halbleitern auf Siliziumkarbidbasis ausgestattet ist. (eve)