Tobias Zweckerl, Experte für Veranstaltungs- und Besuchersicherheit und Referent der Tüv Nord Akademie, gibt Tipps, worauf man achten sollte: „Unfälle auf Weihnachtsfeiern werden zwar nicht separat statistisch erhoben, allerdings fallen mir jedes Jahr zahlreiche Presseberichte zu Unfällen und Verletzungen bei eben diesen Feiern auf, die vermeidbar gewesen wären“, resümiert Zweckerl. Um dem vorzubeugen, gibt der Experte vier Tipps für ein sicheres und besinnliches Feiern.
Deko und Aufbau passend planen
Um die Sicherheit aller Gäste und der Veranstaltenden zu gewährleisten gibt es einige einfache und grundlegende Handgriffe, die dazu beitragen: So sollte beispielsweise nur schwer entzündliche Dekoration verwendet werden. Ein geeignetes Löschmittel muss jederzeit griffbereit stehen, sodass im Notfall schnell reagiert werden kann. Fluchtwege dürfen nicht mit Dekoration verbaut werden. „Im Zweifelsfall sollte der Aufbau rechtzeitig von Brandschutzbeauftragten geprüft werden“, empfiehlt Zweckerl.
LED-Leuchten statt offenem Feuer
Kerzen sind beliebte Stimmungsmacher in der Weihnachtszeit. Offenes Feuer bringt aber auch immer ein hohes Gefahrenpotenzial mit sich. Egal ob Teelichter oder Kerzen am Weihnachtsbaum – gerade in Kombination mit leicht entzündbarer Dekoration ist das Brandrisiko groß. Oft ist es schwer diese Brände wieder einzudämmen. „LED-Leuchten sind da die bessere und vor allem sichere Alternative. Ergänzend ist auch eine grundlegende Gefährdungsbeurteilung sinnvoll. Dafür gibt es passende Seminare bei diversen Anbietern, unter anderem der TÜV NORD Akademie“, sagt der Experte.
Unfallversicherung prüfen
Auch für die Weihnachtsfeier gelten die Grundlagen der Mitarbeiterversicherung. Sprich: Die gesetzliche Unfallversicherung. In der Regel sind hier auch die Vorbereitungen, die Feier selbst sowie der anschließende Heimweg mitversichert. Dennoch sollten Arbeitgeber sich darüber im Vorfeld informieren.
Gefahren nicht mit Verboten begegnen
„Verbote verhängen, um für Sicherheit zu sorgen, funktioniert meiner Erfahrung nach leider in den seltensten Fällen. Oftmals können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht direkt nachvollziehen, wie bestimmte Dinge zu Unfällen führen können“, berichtet Zweckerl. Sinnvoller für Arbeitgeber sei es daher, die Mitarbeitenden bereits bei der Vorbereitung der Feier zu begleiten und von Anfang an für potenzielle Risiken zu sensibilisieren. „Vieles ist möglich bei weihnachtlicher Dekoration und der betrieblichen Weihnachtsfeier, wenn man im Vorfeld Gefährdungsbeurteilungen durchführt und dann geeignete Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmenden festlegt.“
Weiterführende Informationen und Seminare sind bei Tüv Nord über die Suchworte Arbeitssicherheit, Veranstaltungssicherheit und Brandschutz unter http://www.tuev-nord.de/seminarsuche verfügbar.