Sicheres Arbeiten in der Höhe zählt zu den Kernkompetenzen von Liebherr. Als Hersteller von Kranen und Baufahrzeugen kennt das Unternehmen die Bedingungen für möglichst gefahrlose und effiziente Workflows bis ins Detail. In der eigenen Fertigung setzen die Experten auf fahrbare Plattformtreppen von Zarges, die für den praktischen Einsatz maßgeschneidert wurden. In der Planungsphase spielten neben der Arbeitssicherheit auch die Flexibilität und ein anwenderfreundliches Handling der Steigtechnik eine Rolle.
Wegen der Größe der Geräte, die bei Liebherr hergestellt werden, findet die Montage im Werk in Ehingen an der Donau in großen Hallen statt. Die Herausforderung dabei ist, dass bei der Montage auch Arbeiten in mehreren Metern Höhe stattfinden. Um Mitarbeitern einen schnellen und sicheren Zugang zu den Baugeräten zu ermöglichen, setzt der Hersteller in der Abteilung Groß- und Sonderkrane auf fahrbare Plattformtreppen. „Wir legen Wert auf eine sichere Arbeitsumgebung“, so Dietmar Schlecker, Mitarbeiter im Bereich Sonderkrane bei Liebherr. In der Montageabteilung waren deswegen schon immer mehrere Plattformtreppen im Einsatz. Diese waren mittlerweile allerdings in die Jahre gekommen und entsprachen nicht mehr den aktuellen Anforderungen.
Um keine Kompromisse bei Sicherheit, Komfort und Effizienz machen zu müssen, entschied sich Liebherr, die bestehenden Systeme gegen neue Plattformtreppen auszutauschen. Neben einer verbesserten Beweglichkeit war es der Geschäftsleitung wichtig, dass die neuen Plattformen ein hohes Maß an Sicherheit bieten und in der praktischen Arbeit unverrückbar festzustellen sind. „Uns schwebte eine Pedallösung vor, die alle vier Rollen einer Treppe gleichzeitig stoppt“, fasst Schlecker zusammen. Nach einer vergleichsweise kurzen Marktrecherche entschied sich das Management für den Hersteller Zarges. „Zu den Prioritäten von Liebherr gehörte vor allem die unkomplizierte Beschaffung eines Produkts, das die Anforderungen im praktischen Einsatz vor Ort lückenlos erfüllt“, weiß Markus Nowak, Produktmanager bei Zarges. „An dieser Stelle machte sich unser Online-Konfigurator bezahlt, denn er stellt die Weichen für eine schnelle Fertigung exakt in der Ausführung, die der Anwender wünscht.“
Mit dem normgerechten, multimedialen Planungssystem, das über eine 3D-Echtzeit-Visualisierung verfügt, lassen sich Treppen und Plattformen individuell an die Anforderungen der Kunden anpassen. Das Programm führt den Nutzer durch die einzelnen Konfigurationsschritte und erfragt in logischer Reihenfolge alle relevanten Aspekte. Die Zeichnung und das 3D-Modell lassen sich anschließend herunterladen, für die eigene Raumplanung verwenden und danach an Zarges weiterleiten. Durch diesen Ansatz können die Steigsysteme bereits nach zehn Tagen ausgeliefert und beim Kunden in Betrieb genommen werden.
Der Baumaschinenhersteller entschied sich erst nach einer intensiven Prüfung für eine Plattformtreppe. Die Lösung kombiniert eine Reihe von Vorteilen, die für den sicheren und effizienten Betriebsablauf in der Montagehalle entscheidend sind. Mit der sogenannten Ergo-Stopp-Bremse, die in die Treppen integriert ist, lassen sich die Räder mit einem einfachen Pedaldruck fixieren. Dank der Aluminium-Leichtbauweise sind die Systeme leicht zu bewegen. Unterstützt wird die Mobilität durch zwei Bock- und zwei Lenkrollen für längere Strecken beziehungsweise vier Lenkrollen für wendige Fahranforderungen. Durch die Konfiguration mit Lenk- anstelle von Bockrollen lassen sich die Vorrichtungen auch auf engem Raum leicht manövrieren. So kann der Mitarbeiter zügig zu den Fahrzeugen aufsteigen und Montagearbeiten von der Plattform aus durchführen. Geländer und Handläufe an den Plattformen lassen sich bei Bedarf schnell abnehmen. Diese Möglichkeit hat sich im industriellen Einsatz immer wieder als praktisch herausgestellt.
„Die neuen Plattformtreppen haben unsere tägliche Arbeit um einiges sicherer gemacht“, resümiert Schlecker. Auch das Umsetzen der Treppen sei ergonomischer und einfacher als bei vergleichbaren Modellen. Entsprechend positiv fällt auch sein Fazit der Zusammenarbeit aus: „Die Spezialisten von Zarges haben sich viel Zeit genommen, um mit uns gemeinsam die richtige Lösung zu erarbeiten.“ Dabei seien die Weilheimer Steigtechniker stets auf die Verbesserungsvorschläge von Liebherr eingegangen und hätten diese schnell umgesetzt. (ub)
Die Kran-Spezialisten
Liebherr gehört mit seinen 43.000 Mitarbeitern zu den weltweit größten Baumaschinenherstellern. Das vor rund 60 Jahren gegründete Unternehmen zeichnet sich durch einen starken Praxisbezug aus. Zum Baumaschinenprogramm gehören Turmdrehkrane, Mobilbaukrane und eine breite Erdbewegungspalette mit Hydraulikbaggern, Radladern, Planier- und Laderaupen, Teleskopladern und Muldenkippern. Für den Spezialtiefbau liefert Liebherr universelle Hydroseilbagger sowie spezielle Ramm- und Bohrgeräte.