In Firmen mit einem großen Werksgelände oder explosionsgefährdeten Bereichen ist die Alleinarbeit ein heikles Thema. Die Mitarbeiter sind höheren Risiken ausgesetzt und im Ernstfall auf schnelle Hilfe angewiesen. Bei erhöhter Gefahr wird der Einsatz einer Personen-Notsignal-Anlage empfohlen und bei kritischer Gefährdung ist sie sogar Pflicht. Passende Systeme bietet die Ecom Instruments GmbH mit Sitz in Assamstadt in der Nähe von Heilbronn. Der Spezialist für Industriekommunikation und Explosionsschutz verbindet eigensichere Smartphones, Tablets und Ex-Mobiltelefone mit Personen-Notsignal-Geräten.
Wenn Personen in gefährlichen Bereichen oder im weitläufigen Gelände unterwegs sind, müssen die Unternehmen dafür sorgen, dass die Rettungskette immer gewährleistet ist. Sie muss auch dann funktionieren, wenn der Verletzte handlungsunfähig ist und niemand den Unfall mitbekommen hat. Die Smartphones der Spezialisten aus Assamstadt sind Teil einer Personen-Notsignal-Anlage und nach BGR-139 geprüft und zertifiziert. Sie entsprechen damit den Vorgaben der Berufsgenossenschaft zur Arbeitssicherheit. Die Modelle besitzen spezielle Seitentasten für den One-Touch-Zugang zu PTT-Diensten und sind zudem mit einer roten Notruftaste ausgestattet. So ist für eine schnelle und einfache Sprachkommunikation für Gruppen in Mobilfunknetzen gesorgt, die nach dem Walkie-Talkie-Prinzip funktioniert. Zusammen mit einer ausgeklügelten Software sorgen die mobilen Lösungen dafür, dass die Mitarbeiter abgesichert und alle Vorgänge dokumentiert sind.
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Notruf unterschieden. Bei einem willensabhängigen Notruf sendet das Smartphone oder Tablet eine Nachricht per Tastendruck. Die zweite Variante ist der willensunabhängige Notruf, bei dem ein Lage- oder Aufprallsensor das Signal an die Leitstelle absetzt. Auf einen ausgelösten Alarm folgt automatisch ein Rufaufbau. Das gehört zu einem standardisierten Verfahren, bei dem die Konstitution des Mitarbeiters überprüft wird. Dadurch ist sichergestellt, dass die verletzte Person schnell gefunden wird und Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden können.
In Gebäuden ist die Ortung über GPS problematisch. Damit die Mitarbeiter trotzdem im Haus lokalisiert und bei Gefahr gewarnt werden können, braucht man eine alternative Technik, die sogenannten Bluetooth Beacons. Beacon ist das englische Wort für Leuchtfeuer und beschreibt recht genau das Funktionsprinzip. In den Hallen sind kleine Sender installiert, die in festen Zeitintervallen Signale senden. Kommt ein Mitarbeiter in die Reichweite eines Senders, kann das Signal seines Handys gemessen werden. Da die Sender in Innenräumen eine Reichweite von 10 bis 30 m haben, lassen sich Personen schnell lokalisieren. Wie viele Sender man braucht, hängt von der Fläche der Räume und der gewünschten Genauigkeit der Ortung ab. Da mit den Bluetooth-Beacons eine dreidimensionale Ortung möglich ist, lässt sich auch das Stockwerk ermitteln, auf dem sich eine Person befindet. Die Kombination aller Lösungen bietet zusammen mit der Rettungskette ein flächendeckendes Sicherheitssystem für alle Mitarbeiter und liefert den Rettungskräften entscheidende Informationen für die Navigation und Positionsbestimmung.
Doch was passiert im Einzelnen, wenn sich ein Alleinarbeiter verletzt? Zunächst lösen programmierbare 3D-Bewegungssensoren für Neigung und Aufprall einen willensunabhängigen Personen-Notruf aus. Der Notruf kann an maximal fünf Empfänger und jede Art von Telefon gesendet werden. Zeitgleich wird automatisch eine Sprachverbindung zu einem definierten Notruf-Empfängertelefon hergestellt. Dadurch kann festgestellt werden, ob der verletzte Mitarbeiter noch ansprechbar ist oder welche Art von Verletzung vorliegt. Eine SMS enthält dabei die GPS-Koordinaten, damit der Notruf-Empfänger selbstständig die Rettungskette einleiten kann.
Ein umfassendes Schutzsystem besteht aus einem Personen-Notsignal-Endgerät (PNG), einem Personen-Notsignal-System (PNS) und einer Verbindung zwischen PNS und PNG. Bei einem PNG handelt es sich um ein Mobiltelefon oder Funkgerät, mit PNS ist das Softwaresystem auf dem Server gemeint. Die mobilen Geräte müssen sich dabei problemlos in Cloud-Systeme integrieren lassen. Der sogenannte System-Mode, die Kombination aus Endgerät und serverbasierter Software, stellt zu den Grundfunktionen eines Anrufs bei einer Leitstelle noch weitere Features bereit. Hierzu zählen zum Beispiel die Dokumentation der Alarme, die Anzeige der aktiven Sensoren, eine Übersicht über die Geozonen und die angemeldeten Mitarbeiter. Der Benutzer erhält dabei den Zugang zum Cloud-System, auf das er sich über einen PC-Arbeitsplatz aufschalten kann. Smartphone und Tablet wiederum setzen automatisch einen Alarm an eine interne Leitstelle oder an einen externen Sicherheitsdienst ab. Zusätzlich zur Koordinatenübertragung wird der Unfallort in einer separaten Geländekarte visualisiert. Damit ist auf einen Blick zu sehen, wo sich der Mitarbeiter befindet. Im System-Mode ist also die komplette Organisation und Koordination eines Notrufs sichergestellt und dokumentiert.
Unternehmen müssen auf der einen Seite die betriebliche Effizienz und die Produktivität der Mitarbeiter steigern. Auf der anderen Seite wollen sie dabei keine Abstriche bei der Sicherheit in Kauf nehmen. Dieser Spagat ist möglich, wenn mobile Kommunikationslösungen als Komponenten einer Personen-Notsignal-Anlage genutzt werden, denn dann können viele Arbeiten von einer Person erledigt werden. Dadurch halten sich die Kosten in Grenzen und die Investition rechnet sich laut Anbieter bereits nach wenigen Monaten. Hinzu kommt der Vorteil, dass die Mitarbeiter wissen, dass sie sich auf die Alleinarbeiterschutz-Lösung verlassen können und im Notfall für eine schnelle Rettung gesorgt ist. (ub)