Bei ordnungsgemäßem Umgang gelten sie als sicher: Lithium-Akkus. Vorausgesetzt, sie wurden nach dem heutigen Stand der Technik hergestellt. Sobald jedoch ein Defekt vorliegt oder ein Akku beschädigt wird, kann die Situation schnell kritisch werden. Besonders gefährlich wird es dann, wenn eine Lithium-Batterie ihre gespeicherte Energie unkontrolliert abgibt. Denn sobald die entstehende Wärme den Schmelzpunkt des Separators überschreitet, kommt es zu einer nicht mehr kontrollierbaren Kettenreaktion, dem gefürchteten Thermal Runaway. Ein explosionsartiges Abbrennen des Akkus ist die Folge. Brände, die so entstehen, lassen sich leider nur schwer beherrschen. Der Feuerwehr bleibt oft nur übrig, benachbarte Bereiche zu schützen. Von daher fordert die deutsche Versicherungswirtschaft (GDV), Lithium-Batterien grundsätzlich wie einen Gefahrstoff zu behandeln.
Rechtzeitig handeln ist essenziell
Die Auswirkungen eines Akku-Brandes können gravierend sein. Wurden keine Präventionsmaßnahmen ergriffen oder blieb der Brand lange Zeit unentdeckt, muss man sich auf erhebliche Schäden gefasst machen. Ein Zusammenspiel mehrerer Aktionen im Vorfeld ist wesentlich, um im Notfall den Schaden begrenzen zu können.
Die erste ist der Brandschutz. Er soll verhindern, dass sich das Feuer ausbreiten kann. Durch eine feuerbeständige Einhausung kann der Betrieb dem Brand eine gewisse Zeit standhalten und erhält so die Möglichkeit zum Eingreifen oder Evakuieren des Personals. Die so gewonnene Zeit sollte möglichst nicht unter 90 Minuten liegen – eine Einhausung, die entsprechend klassifiziert ist, gewährt genau diese Zeitspanne.
Die zweite Maßnahme befasst sich mit dem Löschen. Wenn benachbarte Akkuzellen sich „anstecken“ oder der Brand auf weitere Akkus übergreift, spricht man von Propagation. Der Kühleffekt von Wasser kann diese Kettenreaktion aufhalten – und auch Aerosole schaffen es, den Brand träge zu machen. Sachversicherer empfehlen deshalb häufig, neben Brandschutz auch diese Formen der Löschtechnik einzusetzen und parat zu haben.
Ohne das Eingreifen der Feuerwehr lässt sich ein Brand jedoch meist nicht abschließend unter Kontrolle bringen. Je schneller die Einsatzkräfte vor Ort sind, desto besser kann man den Schaden eingrenzen. Die Früherkennung ist daher ein wichtiger Bestandteil des Schutzkonzeptes.
Lösungen von klein bis groß
Der Sicherheitsspezialist Denios bietet technische Schutzmaßnahmen von klein bis groß – für unterschiedlichste Mengen und Abmessungen von Lithium-Akkus. Zu dem Produktsortiment gehören brandgeschützte Sicherheitsschränke (SafeStore-Pro und SmartStore) sowie verschiedene Größen und Formen von Brandschutzräumen – diese können begehbar sein oder als Regal genutzt werden. Alle Lösungen zeichnen sich durch eine typgeprüfte und zertifizierte Feuerwiderstandsfähigkeit von 90 Minuten aus und sind mit selbstschließenden Türen ausgestattet. Zudem besitzen sie Sensoren, die ein überwachtes Laden ermöglichen. Im Notfall wird ein Alarm ausgelöst, der die Systeme zur Brandunterdrückung aktiviert.
Komplettsystem schafft Sicherheit
Die cloudbasierte Web-Applikation Denios connect dient der frühzeitigen Erkennung von potenziellen Störungen in Gefahrstofflagern. Erreicht wird dies durch eine lückenlose Überwachung, die Sensoren, Mobilfunk-Kommunikation und Web-Applikation übernehmen. In einem Notfall setzt die Lösung eine E-Mail oder eine SMS ab. Die Datenübertragung erfolgt dabei unabhängig vom Firmennetzwerk, über Schmalband IoT, das mit LTE arbeitet.
Zu den Denios connect Produkten zählen Raumsysteme und der Leckagemelder Spillguard connect. Seit 2022 können aber auch Lithium-Ionen Schränke ihr Inneres überwachen. Authentifizierung und Aktivierung erfolgen in nur wenigen Schritten, ab dann übernimmt der Schrank die Kontrolle der Lithium-Akkus. Den Ladevorgang zu beaufsichtigen ist gesetzliche Pflicht – durch die Fernmeldung lässt sich diese aber auch außerhalb der Betriebszeiten und von einem anderen Ort aus erfüllen.
Smartes Lademanagement
Der Einsatz von Lithium-Akkus kann aber noch an anderer Stelle optimiert werden, nämlich durch ein smartes Lademanagement. Das System geht dabei von einer limitierten Energieversorgung aus, denn im Tagesablauf schwankt die Verfügbarkeit von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien. Auch wenn man Schnellladegeräte gleichzeitig verwendet, wird viel Strom in kurzer Zeit verbraucht.
Eine Notwendigkeit zum gleichzeitigen oder sofortigen Laden besteht aber häufig nicht – und genau hier greift das inhouse entwickelte smarte Lademanagement. Mithilfe des Systems lässt sich die verfügbare Zeitspanne zum Laden sinnvoll ausnutzen. Dabei bietet Denios seinen Kunden je nach Bedarf ein zeit- oder leistungsgesteuertes System an. Letzteres wird über SPS und Software geregelt und bietet dem Anwender maximale Flexibilität.