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„Alle Keyplayer der Branche sind in München präsent“

Automatica: „Green Automation“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Messe
„Alle Keyplayer der Branche sind in München präsent“

Projektleiterin Anja Schneider und Thilo Brodtmann, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation, machen Appetit auf die Fachmesse Automatica in München. Die Besucher dürfen mit einem innovativen Ausstellungsspektrum rechnen.

Wie sind Ihre Erwartungen für die Automatica 2010?
Schneider: Wir rechnen mit einer erfolgreichen Automatica, denn sie kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Wirtschaft zieht insgesamt wieder etwas an. Nach einer schwierigen Zeit erwarten wir, dass sich allmählich die Innovationsstaus lösen. Das spiegelt sich im Anmeldestand wider. Wir rechnen mit rund 700 Ausstellern in vier vollen Hallen auf 44 000 m² Ausstellungsfläche. Zudem erwarten wir an die 30 000 Fachbesucher. Wichtiger als die Zahlen ist aber die Qualität der Veranstaltung. Alle Keyplayer der Branche sind präsent, im Bereich Robotik haben wir das weltweit größte Angebot. Die Kernbereiche Montage- und Handhabungstechnik und die industrielle Bildverarbeitung sind breit aufgestellt. Bei der Sensorik und Antriebtechnik konnten wir zulegen. Der Fachbesucher kann ein innovatives Ausstellungsspektrum erwarten.
Der VDMA ist ideeller Träger der Messe. Was sind aus Ihrer Sicht die Highlights der Messe?
Brothmann: Ein Thema zieht sich durch die Messe wie ein roter Faden: Green Automation. Gezeigt werden die sparsame Automatisierungstechnik und Lösungen für die Herstellung von ressourceneffizienten Produkten. Der Besucher erkennt das Thema an einer Markierung an den Messeständen. Eine neue Roboterkinematik wird im Rahmen einer Sonderschau der Green Automation präsentiert. Im Automatica-Forum werden die wichtigsten Trends vorgestellt. Eine Sonderschau beschäftigt sich mit dem Thema Servicerobotik.
Wie weit ist die Integration der Bereiche Montagetechnik und Bildverarbeitung? Ist es nicht schwer, neben Spezialmessen wie der Motek oder der Vision den Besucher für die Automatica zu begeistern?
Schneider: Seit unserer ersten Messe im Jahr 2004 sind wir stark in den Bereichen Robotik, Montage- und Handhabungstechnik und der Bildverarbeitung vertreten. Hier haben wir mittlerweile ein scharfes Profil entfalten können. Zudem wenden wir uns an die komplette Bandbreite der produzierenden Industrie. Wir investieren zudem in die Internationalisierung der Messe.
Was sind die technischen Trends auf der Messe, wo sollte der Besucher genauer hinschauen?
Brothmann: Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine wird ein zentrales Thema sein. Mensch und Maschine teilen sich einen gemeinsamen Arbeitsbereich, die starre Trennung löst sich auf, der Roboter wird zum Assistenten des Werkers. Das war vor wenigen Jahren noch unvorstellbar. Weitere Themen sind die Modularisierung, Flexibilität und die Vernetzung von Anlagen.
Fast jede Messe wirbt derzeit mit Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Bei Ihnen lautet das Motto „Green Automation“. Besteht nicht die Gefahr, die Besucher zu langweilen?
Brothmann: „Grün“ ist in der Tat ein Modethema. Fakt ist aber, dass die Erdbevölkerung stetig wächst. Immer mehr Menschen streben nach Wohlstand und die Umweltsünden der Vergangenheit sind eine schwere Hypothek. Wir müssen daher mit den vorhandenen Ressourcen besser umgehen. Auf der Messe wollen wir das Thema aus zwei Blickwinkeln beleuchten. Zunächst wollen wir zeigen, dass die Hersteller heute Fertigungsmittel anbieten, die weniger Energie verbrauchen und sparsamer mit Material umgehen. Es lohnt sich daher, jetzt in moderne Produktionsmittel zu investieren. Der andere Blickwinkel: Robotik und Automation ermöglichen grüne Produkte. Die Elektromobilität etwa leistet erst dann einen fühlbaren Beitrag zur CO2-Reduzierung, wenn sie bezahlbar wird und die erforderliche Verbreitung findet. Das hängt aber stark von der eingesetzten Automatisierungstechnik ab.
Die Hoffnungsträger der Automatisierer sind Verpackungs-, Medizin- und Solartechnik. Wie spricht die Automatica diese neuen Branchen an?
Schneider: Die Solartechnik ist ein Wachstumsmarkt. Hier wollen wir die Synergien mit der Fachmesse Intersolar noch besser nutzen, die bereits 2008 parallel zur Automatica stattfand. Zudem sprechen wir die Branchen Verpackung und Medizintechnik gezielt an und richten die Automatica daran aus. Diese Branchenorientierung zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung. Auch das Vortragsprogramm ist darin eingeschlossen.
Der Mittelstand hat einen Nachholbedarf in der Automatisierung. Wie adressiert die Messe kleine und mittlere Unternehmen?
Brothmann: Roboter sind mittlerweile auch für den Mittelstand ein Thema. Die Programmierung ist kein Hexenwerk mehr, der Roboter kann eine ganze Reihe von Tätigkeiten ausführen und ist somit wiederverwendbar. Mitunter sind die Entscheider in kleinen und mittleren Betrieben noch zurückhaltend, weil sie sich den Einsatz von Robotern nicht recht vorstellen können. Hier sind Hersteller, Verband und Messen gefordert, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Servicerobotik ist ein Wachstumsfeld. Wie präsentieren Sie dieses Thema auf der Messe?
Schneider: Uns interessiert der professionelle Einsatz von Servicerobotern, also zum Beispiel Inspektions- und Reinigungsroboter. Wir wissen, dass wir damit neue Zielgruppen ansprechen wie Forschungseinrichtungen oder Krankenhäuser. Die produzierende Industrie wird mit diesen Themen noch nicht adressiert. Deswegen war es wichtig, ein Format zu finden, das dieser Interessenslage gerecht wird. Dies ist die Innovationsplattform Servicerobotik, die wir zusammen mit dem Fraunhofer IPA bereits zum dritten Mal umsetzen. Es handelt sich dabei um einen Gemeinschaftsstand, wo die grundsätzlichen Aspekte der Serviceroboter vorgestellt werden.
Denken Sie hin und wieder daran, das Konzept der Automatica grundsätzlich zu ändern oder entscheidend zu erweitern?
Schneider: Wir wären nicht gut beraten, ein erfolgreiches Modell wie die Automatica zu ändern. Das Konzept wird kontinuierlich in Abstimmung mit den Ausstellern, dem Verband und der Branche optimiert. Natürlich werden wir an der einen oder anderen Stelle noch feilen, etwa die konsequente Internationalisierung.

Automation im Dialog

Plattform für Diskussionen und neues Know-how

Praxisbeispiele, Innovationen und Zukunftstrends: Das sind die Bausteine, aus denen sich das Vortrags- und Diskussionsforum „Automation in Dialogue“ auf der Automatica zusammen setzt. In sechs Blöcken diskutieren Anwender, Forscher, Vordenker, Branchenexperten und Technikspezialisten die Themen und Trends rund um die Metallindustrie, die Automobilindustrie, die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, die Medizintechnik und die Solarindustrie. Zudem stehen Future Trends, Green Automation und die ganzheitliche Planung von Investitionen in die Automatisierung auf der Agenda. Automation in Dialogue wird von der Konradin Mediengruppe auf dem Automatica-Forum in Halle B1 ausgerichtet. Das Programm und die Vortragenden finden Sie unter
Dienstag, 8.6.2010, 13:00–16:00
Herausforderung durch zunehmende Variantenvielfalt und abnehmende Losgrößen
Mittwoch, 9.6.2010, 10:00–13:00
Future Trends – Herausforderungen für die Robotik
Mittwoch, 9.6.2010, 13:00–16:00
Future Markets – Von der Lebensmittelindustrie bis zur Medizintechnik
Donnerstag, 10.6.2010, 10:00–13:00
Automotive – Automobil-Zulieferer profitieren von intelligenter Automatisierung
Donnerstag, 10.6.2010, 13:00–16:00
Neue Energien – Automatisierung für Photovoltaik und E-Mobility
Freitag, 11.6.2010, 10:00–13:20
Automatisierung 2.0 – ganzheitlich und global
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