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Robotik- und Softwarelösungen optimieren die Lagerlogistik von DM

Robotik
Automatisierte Helfer für den Versand

Automatisierte Helfer für den Versand
Die Roboter von Kuka palettieren sequenziert, statisch optimiert und individuell angepasst an die Bedürfnisse jedes DM-Marktes. Bild: DM-Drogerie Markt
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19 Sechsachs-Roboter von Kuka sind im Brandenburger Verteilzentrum der Drogeriekette DM im Einsatz, um die Ware zu palettieren und auf den Weg zu den Filialen zu bringen. Die Intralogistik im Verteilzentrum wird gestützt durch die automatisierten Lösungen des Schweizer Unternehmens Swisslog. Besonders der digitale Zwilling ist entscheidend für den reibungslosen Ablauf des Versands.

» David Kuhlmann, Redakteur Industrieanzeiger

Seit dem Frühjahr 2020 betreibt die Drogeriekette DM ein Verteilzentrum in Wustermark, am Rande von Berlin. Von dem Gelände aus, das 30.000 m2 misst, wird die Ware in 340 ost- und norddeutsche Filialen der Kette versandt. Zum Tragen kommen dabei sowohl Industrieroboter aus dem Hause Kuka als auch die Logistiklösungen von Swisslog, das das Konzept für das neue Verteilzentrum bereitstellte.

So bietet der Cyclone Carrier, ein Shuttle-Lager des Schweizer Unternehmens, 265.000 Stellplätze für kleinteilige Ware, während automatisierte Palettenhochregallager insgesamt 24.000 Stellplätze umfassen. 15 Kommissionierlinien sind mit den Lagern verbunden. „DM setzt im Verteilzentrum das Ware-zum-Mensch- beziehungsweise Ware-zum-Roboter-Prinzip vollständig um“, sagt Heinz Ennen, Head of Sales bei Swisslog EMEA.

Acht der Kommissionierlinien sind manuell, während weitere sieben Linien Roboterzellen nutzen, die mit dem Robotik- und Softwaresystem Acpaq von Swisslog betrieben werden. Dieses System baut Mischpaletten durch Automated Case Picking. Die Lösung erreicht außerdem, dass die Paletten nach den Depalettierungsvorgaben der jeweiligen Filialen erstellt werden.

Die Industrieroboter von Kuka sind mit speziellen Reihengreifern ausgestattet und können damit mehrere Gebinde auf einmal greifen. Eine Versandpalette lässt sich so bis zu dreimal schneller kommissionieren, als wenn ein menschlicher Mitarbeiter diese Arbeit ausführen würde. In Zeiten, wo Arbeitskräftemangel, der Wettbewerb mit Online-Anbietern und Lieferkettenschwierigkeiten dem Handel zusetzen, sind automatisierte Intralogistiklösungen eine willkommene Hilfe. „Das neue Verteilzentrum ist mit seiner Robotiklösung ist ein Leuchtturmprojekt für DM und den deutschen Handel“, betont Christian Bodi, Geschäftsführer von DM.

Die Robotik- und Softwarelösung Acpaq wurde speziell für den Handel mit vielschichtigem Kleinteilesortiment und hohen Durchsätzen entwickelt, so Ennen. Da das Kommissionieren und Palettieren die zeitaufwendigsten Abläufe im Lager darstellen und oft mehr als die Hälfte der Betriebskosten veranschlagen, sind intelligente, selbstlernende Intralogistiklösungen immer gefragter. Das Acpaq-System von Swisslog hat Anwender überall auf der Welt, wie etwa Coca-Cola Amatil in Neuseeland, wo die Lösung im Logistikzentrum des Unternehmens eingesetzt wird.

Digitaler Zwilling für jede Filiale

Damit alle Filialen der Drogeriekette flexibel mit Ware beliefert werden können, ganz nach dem individuellen Bedarf jedes Geschäfts, kommuniziert ein digitaler Zwilling die Bedürfnisse der jeweiligen Filiale an das Verteilzentrum. Das heißt, es gibt einen digitalen Zwilling für jede einzelne DM-Filiale. Von mehr als 2.000 Geschäften wurde die jeweilige physische Struktur digitalisiert, die Regalarchitektur und die genauen Artikelplatzierungen. Diese Informationen zur Beschaffung der individuellen DM-Märkte ist entscheidend für die Arbeit im Verteilzentrum. Die Ware wird dort unterschiedlich verpackt, je nach Filiale, und dann auf ihren Weg gebracht.

Großauftrag für Swisslog

Das Versandzentrum in Brandenburg, das die Drogeriekette 2020 in Betrieb nahm, ist Manifestation einer langjährigen Unternehmensstrategie, die auf Expansion setzt. DM hat für die Konzeption und den Bau des Verteilzentrums über 100 Mio. Euro bereitgestellt. Das Unternehmen betreute dabei erneut Swisslog mit der Umsetzung der Pläne. Denn nach der Konzeption von Anlagen in Waghäusel, Baden-Württemberg, und Weilerswist, Nordrhein-Westfalen, ist das Logistikzentrum in Wustermark der dritte Großauftrag in Deutschland, den die Schweizer Intralogistiker von DM erhalten haben. Die Grundsteinlegung erfolgte 2018. Knapp zwei weitere Jahre wurden für die Planung, Konstruktion und Aktivierung des Verteilzentrums gebraucht.

Die Logistikbranche nahm schnell Notiz von dem Projekt und kürte das intralogistische Konzept von Wustermark mit dem Deutschen Logistik-Preis 2020. Der Preis, jährlich verliehen von der Bundesvereinigung Logistik BVL, würdigt in der Praxis realisierte Konzepte, die auf eine innovative Logistik setzen. Das Versandsystem von DM bringe den Mitarbeitern Erleichterung, erhöhe die Kommissionierleistung und senke die Kosten pro Kollo, so die Jury. Dadurch könne man bei DM rund 1.500 t CO2 einsparen, alleine was den LKW-Transport betreffe.


Über das Unternehmen

Das international tätige Unternehmen Swisslog existiert seit 1900 und ist heutzutage spezialisiert auf daten- und robotergesteuerte automatisierte Lösungen im Bereich Intralogistik. Seit 2015 ist Swisslog Teil des Robotikkonzerns Kuka.

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