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„Jede Messaufgabe ist einzigartig“

Micro-Epsilon-Manager Johann Salzberger setzt auf langfristiges Denken und Handeln
„Jede Messaufgabe ist einzigartig“

Vor 40 Jahren wurde Micro-Epsilon als klassische Garagenfirma gegründet. Heute zählen die Ortenburger bei Wegsensoren zur Weltspitze. Die Basis für den Erfolg sind für Johann Salzberger, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, motivierte Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren.

Herr Salzberger, wie laufen die Geschäfte im hart umkämpften Sensorik-Markt?

Im Sensorik-Bereich können wir generell optimistisch in die Zukunft blicken. Wir haben es in den vergangenen Jahrzehnten geschafft, dass wir in diesem schnell wachsenden und damit auch stark wettbewerbsbehafteten Markt stets stärker gewachsen sind als die Branche. Damit haben wir laufend Marktanteile hinzugewonnen und uns zu einem gefragten Anbieter entwickelt.
Was ist das Erfolgsrezept von Micro-Epsilon?
Die Konzentration auf ein Themengebiet und eine hohe Stabilität und Kontinuität bei den Mitarbeitern. Hinzu kommt, dass wir als mittelständisches Unternehmen flexibel sind und unsere erwirtschafteten Gewinne in das eigene Unternehmen reinvestieren.
Wirkt sich diese positive Entwicklung auch in der Mitarbeiterzahl aus?
Wir haben unsere Mitarbeiterzahl analog zur Umsatzentwicklung kontinuierlich weiterentwickelt. An unserem Hauptsitz in Ortenburg beschäftigen wir 200 Mitarbeiter, weltweit in der Micro-Epsilon-Gruppe sind es 500 Beschäftigte.
Was ist die Kernkompetenz von Micro-Epsilon?
Unsere Kernkompetenz ist zweifellos die Mechatronik, denn moderne Wegsensoren sind heute komplexe mechatronische Kleingebilde. In unserem Systemgeschäft wird die Mechatronik in vollem Umfang abgebildet. Unsere Stärke ist dabei, dass wir innerhalb der Micro-Epsilon-Gruppe alle drei Bereiche als Kernkompetenzen beherrschen. Das sind die Sensorik mit der Elektronik, die Mechanik und die Informatik.
Was sind die Kernprodukte von Micro-Epsilon?
Wir kommen aus der Sensorik und haben dieses Feld konsequent weiterentwickelt. Sensoren für das Messen geometrischer Größen bilden den Kern unseres Produktprogramms. Zu den geometrischen Größen zählen zum Beispiel Weg, Abstand, Position, Länge und Profil. Dabei kommen jeweils unterschiedliche physikalische Messverfahren zum Einsatz. Wir haben dafür das Entwicklungs-, Fertigungs- und Anwendungs-Know-how im eigenen Hause und sehen darin auch unsere Stärke. Für besondere Aufgaben bieten wir darauf aufbauend auch komplette Systemlösungen für schlüsselfertige Mess- und Prüfeinrichtungen.
Warum gibt es eigentlich für jedes Problem einen speziellen Sensor? Wieso gibt es nicht schon längst den „Sensor für alles“, oder zumindest „fast alles“?
Jede Messaufgabe ist durch ihre Kombination von Randbedingungen einzigartig. Entsprechend muss der passende Sensor nach Messverfahren und Modellreihe ausgesucht werden. Das hängt ab von den Eigenschaften und Geometrien des Messobjekts, den Montage- und Einbauraumbedingungen, den Umgebungsbedingungen und den Genauigkeitsanforderungen. Die eierlegende Wollmilchsau im Sensorbereich gibt es nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben.
Wie heben Sie sich vom Wettbewerb ab? Was bietet Micro-Epsilon, was andere nicht bieten?
Wir bieten dem Kunden ein breites Spektrum an physikalischen Messverfahren. Damit haben wir die Möglichkeit, dem Anwender für seine individuelle Messaufgabe objektiv die beste Lösung zu empfehlen. Wenn nötig auch mit einer spezifischen Anpassung und Modifikation der bestehenden Produkte. Unsere Sensoren sind durch die Bank innovativ und für eine hohe Präzision ausgelegt. Damit sind wir dem Wettbewerb technologisch oft eine Nasenlänge voraus.
Wie würden Sie die Firmen-Philosophie von Micro-Epsilon umschreiben?
Wir sind Langstreckenläufer mit langfristigem Denken und Handeln. Wir legen großen Wert auf Wissenskumulierung im Unternehmen. Derzeit können wir dem Markt mehr als 2000 Ingenieurjahre in der Wegmessung zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sind unsere Mitarbeiter hoch motiviert, leistungsbereit und sie identifizieren sich mit dem Unternehmen.
Welche Branchen bedienen Sie?
Der Maschinen- und Anlagenbau ist unser wichtigster Absatzmarkt, dicht gefolgt von der Automobilindustrie und deren Zulieferbetrieben. Gut vertreten sind wir auch bei den Systemlieferanten und Integratoren für die Fertigungsautomatisierung. Generell haben Wegsensoren viele Anwendungsfelder in unterschiedlichen Branchen.
Gibt es Boom-Branchen für Micro- Epsilon?
Der Boom des Maschinenbaus hat sich in den vergangenen Jahren auch auf unser Geschäft ausgewirkt. Mit unseren hochauflösenden Sensoren konnten wir zusätzlich gute Steigerungen bei den Ausrüstern für die Halbleiterindustrie verbuchen.
Was war das schwierigste Problem, das Micro-Epsilon je gelöst hat?
Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe war die Dicken- und Profilmessung von Lagerhalbschalen für Kurbelwellenlager auf 0,2 µm genau und mit einer 6-Sigma-Zuverlässigkeit in der Fertigungslinie. Dafür haben wir unser ganzes Know-how in den Kernkompetenzen Sensorik, Mechanik und Software eingebracht und zu einer tollen Gesamtlösung vereint.
Gab es ein Problem, das Micro-Epsilon nicht lösen könnte?
Wir konnten schon viele schwierige Aufgaben lösen. Es wäre jedoch verwegen zu sagen, dass wir jedes Problem lösen können. Auf jeder Fachmesse werden Messaufgaben an uns herangetragen, für die wir keinen passenden oder idealen Sensor haben. Das ist normal. Und das muss man dem Kunden auch offen mitteilen.
Auf welches Produkt sind Sie besonders stolz?
Mit unseren berührungslosen Wirbelstromwegsensoren stehen wir seit über 25 Jahren an der Weltspitze. Hier sind wir die besten, wenn es um die Kombination von Auflösung, Genauigkeit, Temperaturstabilität und Schnelligkeit geht. In diesem Segment bieten wir nicht nur die kleinsten Miniatursensoren, sondern auch die breiteste Modellvielfalt.
Bei Sensoren gibt es keine eierlegende Wollmilchsau

Neue Technologien
Im Sensorbereich gibt es keine eierlegende Wollmilchsau. Und sie ist auch nicht in Sicht. Für jede Messaufgabe muss der passende Sensor ausgewählt werden, der die spezifischen Anforderungen abdeckt und ein zuverlässiges Ergebnis liefert. Oft bedarf es noch einer zusätzlichen Modifikation. Technologisch gesehen ist jeder Sensor so einzigartig wie die Messaufgabe.
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