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IoT-Plattform: Proficloud von Phoenix Contact setzt auf Open Source

IoT-Plattform
Proficloud von Phoenix Contact setzt auf Open Source

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Cloud-Technologien lassen sich nahezu unbegrenzt skalieren und sind schnell implementiert. Viele Hersteller bieten eigene Lösungen: Phoenix Contact setzt mit seiner Proficloud vor allem auf Offenheit.

Arno Martin Fast
Produktmarketing Steuerungstechnik, Phoenix Contact Electronics, Bad Pyrmont

Cloud-Lösungen und Internet of Things- (IoT-) Plattformen gibt es mittlerweile zahlreiche am deutschen Markt. Viele Automatisierer setzen auf eigene Lösungen: So auch der Blomberger Lösungsanbieter Phoenix Contact. Wichtige Merkmale bei der Entwicklung der Plattform Proficloud waren für den Anbieter neben der Offenheit eine einfache Installation und Bedienung für den Nutzer. Erfordern vergleichbare industrielle Cloud-Ansätze eine teils kostenpflichtige Registrierung und manuelle Aktivierung des Accounts durch den Anbieter, setzt die Proficloud auf ein durchgängiges Self-Service-Modell. Jeder Anwender kann sich selbständig unter www.proficloud.net eintragen und erhält sofort Zugang zu den angebotenen Anwendungen. Zudem kann er seine Komponenten im eigenen Account verzeichnen oder seine selbst erstellten Lösungen testen. Der Anwender kann auch andere Proficloud-Nutzer in seinen Account einladen, um Daten mit mehreren Personen oder Diensten zu teilen.

Automatische Verbindung mit Proficloud

Innerhalb der Proficloud gibt es derzeit zwei Konzepte. Bei der Profinet-Solution setzt sich die Cloud-Anwendung aus mindestens einem Proficloud-Koppler, einem Proficloud-Device und einem Controller mit dem spezifischen Industrial-Ethernet-Standard Profinet zusammen. Der Koppler bindet das lokale Profinet-Netzwerk an die Proficloud an, initiiert automatisch eine Verbindung mit der Cloud und ist nach kurzer Zeit einsatzbereit. Gleiches gilt für die Proficloud-Geräte, die ebenfalls einfach an das Internet angekoppelt werden und sich automatisch an die Cloud anbinden.

Für die Time-Series-Data-Solution (TSD), die das Persistieren und Analysieren von Zeitreihendaten in der Cloud ermöglicht, bietet der Hersteller zwei Geräte an: die Axioline-Steuerung AXC F 2152 und das Cloud-IoT-Gateway. Mit den beiden Komponenten können Unternehmen einen ersten Schritt in das IoT vollziehen. Sowohl die Steuerung als auch das Gateway haben einen direkten Anschluss an die Proficloud integriert. Nachdem die Geräte mit ihr verbunden worden sind, erscheinen die von ihnen gesendeten Daten sofort. Ein weiterer Mausklick führt zur Anwendung TSD Analytics. Mit der Plattform lassen sich eigene Dashboards online aufbauen und frei konfigurieren.

Individuelle Entwicklung von Apps

Mit dem kostenfrei erhältlichen Software Development Kit für Java (SDK4J) programmiert der Anwender seine Lösung. Teure Entwicklerlizenzen sind nicht erforderlich. Die Lösung lässt sich entweder als virtuelles Profinet-Gerät ausprägen oder als gesamte Lösung, die Funktionen aus verschiedenen Komponenten der Proficloud verwenden kann. Die Entwicklung von eigenen Apps für das Smartphone ist mit dem SDK4J ebenso möglich. So können Statusänderungen und Alarme der Maschine beispielsweise direkt auf die Smart-Watch des Bedieners geschickt werden, der informative Meldungen schnell quittiert.

Die erweiterbare IoT-Architektur der Proficloud erlaubt eine einfache Nutzung von mobilen Apps und Cloud-Diensten sowie die Anbindung an vorhandene IT-Systeme. Dabei ist die komplette Datenübertragung der Proficloud-Teilnehmer durch eine TLS-1.2-Verschlüsselung geschützt. Nur Teilnehmer können die Verbindung zu anderen Proficloud-Teilnehmern initiieren. Sogar die Webapplikation zur Parametrierung der Proficloud wird via HTTPS an die Anwender übermittelt und so vor unerwünschten Zugriffen abgesichert.

Unabhängigkeit von Herstellern

Durch den Einsatz von Open-Source-Software ist die Plattform unabhängig vom jeweiligen Anbieter und führt nicht zu einem weiteren „Vendor Lock-in“. So sparen Unternehmen oftmals Zeit und Geld.

Die Vorteile der Zusammenarbeit in den Open-Source-Communities sowie von agilen Entwicklungsmethoden eignen sich für die Konzipierung individueller Cloud-basierter Lösungen. Aufgrund der zur Verfügung gestellten offenen APIs lassen sich diese durch den Entwickler anpassen und beliebig verändern. Zudem resultieren Projektideen schnell in ersten Prototypen, die die Grundlage für Diskussionen und Tests bieten. Die Anwender müssen also nicht mehr lange warten, bis erste Versionen zum Prüfen vorliegen, sondern können nach wenigen Tagen vorläufige Ergebnisse begutachten und mit den Stakeholdern besprechen. Das offene Cloud-System stellt somit sicher, dass das Ergebnis genau den Erwartungen dieser Personengruppe entspricht.

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