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Wiederverwertbare Putztücher von Mewa reduzieren Müllaufkommen

Nachhaltigkeit
44 Tonnen gefährlicher Abfall im Jahr weniger

Müll vermeiden – für viele Unternehmen wird eine umweltfreundlichere Produktion immer wichtiger. Das Renaultwerk im portugiesischen Cacia setzt seit kurzem auf die Mehrweg-Putztücher des Textilherstellers Mewa, um Maschinen, Werkzeuge und Anlagen sauber zu halten. Wie gelang die Umstellung von Einweg-Stoffresten auf das Mehrwegsystem?

» Dr. Silke Buss, Buss PR

Als die Umweltbeauftragte des Renaultwerks im portugiesischen Cacia, Isabel Caniço, 2017 von der Muttergesellschaft ein Grundsatzpapier mit neuen Nachhaltigkeitszielen erhalten hatte, wusste sie recht schnell, was als nächstes zu tun war. Dabei war dem Werk überlassen worden, wie es diese Ziele ausgestalten würde. Die Umweltingenieurin entschied sich, auf die Putztuch-Wegwerflösung zu verzichten, mit der man bisher die betrieblichen Anlagen und Werkzeuge gereinigt hatte. Ein nachhaltiges Mehrwegsystem sollte sie ersetzen. Der französische Konzern hatte aber ohnehin vorgehabt, die kontaminierten Abfälle, die das Werk produzierte, deutlich zu reduzieren. Der Beginn der Zusammenarbeit mit dem Textilhersteller Mewa ist also zurückzuführen auf das mehrfache Bestreben, die Produktion umweltfreundlicher werden zu lassen.

Drei Monate nahm sich Renault Cacia Zeit, um die Qualität der neuen Putztücher und das Mehrwegsystem von Mewa zu testen. Der Textilhersteller liefert die Tücher ins Renault-Werk, das 70.000 m2 überdachte Fläche umfasst, holt sie zum Waschen ab und liefert sie wieder an. Diesen nachhaltigen Kreislauf kann jedes Mewa-Tuch bis zu 50 Mal durchlaufen. Anfang 2018 wurde dann der Vertrag mit Mewa unterzeichnet. Seitdem vermeidet Renault Cacia tonnenweise gefährlichen Abfall. Auf fünf Jahre gerechnet konnte das Werk, das vier Schichten fährt, mit der Entscheidung für Mewa rund 220 t einsparen. Das entspricht etwa neun voll beladenen Lkw.

Umstellung musste beworben werden

„Im Allgemeinen reagierten die Kolleginnen und Kollegen positiv, doch es gibt immer einige, die sich mit Veränderungen schwertun“, erinnert sich Isabel Caniço. Daher wurde das Mewa-Putztuch intensiv über die internen Kommunikationskanäle vorgestellt. Doch entscheidend war, so die Umweltbeauftragte, der direkte Kontakt: „Ich bin wirklich von Produktionslinie zu Produktionslinie gelaufen, um im Umgang mit dem Tuch zu schulen.“ Seit 2022 ist das Mewa-System fester Bestandteil des Umwelt-Dojo – so werden bei Renault Cacia die Schulungen genannt, die neue Mitarbeitende erhalten. „Ich habe ein Plakat gemacht, das zeigt, wie der Lkw die frischen Tücher bringt und benutzte abholt, und das die Vorteile aufzeigt, die das Benutzen des Tuches bringt“, so Caniço.

In den Bereichen Produktion und Wartung, in denen das Mewa-Putztuch rund um die Uhr benutzt wird, stehen zentral jeweils zwei Container – einer für die benutzten und einer für die sauberen Putztücher. Isabel Caniço findet, dass das System zur Ordnung beitrage und somit perfekt zur 2016 eingeführten 5-S-Methode passe. Diese versucht, die Produktionsprozesse durch Ordnung und Sauberkeit effizienter zu machen. Und überhaupt, gegenüber der Einweglösung gebe es nur Vorteile, bilanziert sie. „Das war ein Sprung von 6 auf 1. Top!“

Gute Resonanz bei den Anwendern

Rui Roque und Emanuel Gomes arbeiten seit mehreren Jahren im Renaultwerk Cacia, zunächst als Fließband-Operateure und seit Ende 2022 als Produktionsleiter von neun bzw. zehn Mitarbeitenden. „Jeder von ihnen benutzt das Tuch täglich während seiner acht Arbeitsstunden, z. B. um die Maschine zu reinigen, etwas Öl vom Boden aufzuwischen oder ein Bauteil zu säubern“, informiert Emanuel Gomes und betont: „Ein gutes Putztuch ist wichtig für die Arbeit an der Produktionslinie.“

„Das Putztuch macht den Eindruck, dass es wirklich dazu entwickelt wurde, uns bei der Reinigung zu helfen. Es ist nicht wie die Stoffreste vorher, die das Öl nicht gleichermaßen gut aufnahmen und von denen nicht alle zum Reinigen taugten. Sie waren aus unterschiedlichem Material. Es gab große, kleine und man musste sich eines raussuchen“, erinnert sich Rui Roque. Mit dem Mewa-Putztuch habe sich das grundlegend geändert. „Man greift zu, nimmt etwas Spray, fährt das Putztuch über die Maschine und fertig.“

Weitere Vorteile sehen die beiden Produktionsleiter in der Ordnung, die das System mit den Containern in die Produktion gebracht hat, sowie seine Nachhaltigkeit. „Früher lagen hier Säcke mit Stoffresten zwischen den Linien herum. Heute haben wir zwei Container: einen mit grünem Etikett mit den sauberen Tüchern und einen mit rotem Etikett direkt daneben für die gebrauchten“, erklärt Gomes. Die Putztücher können häufig wiederverwendet werden. „Wenn wir z. B. eine Maschine reinigen, dann wird das Tuch schmutzig, bleibt aber trocken. Also können wir es weiter gebrauchen, und das machen wir so lange, bis es wirklich vollkommen benutzt wurde“, erläutert Rui Roque. Die Nachhaltigkeit sei überhaupt der wichtigste Vorteil für ihn: „Die Tücher kommen hier an, werden zum Waschen abgeholt und wiedergebracht. Die Stoffreste nutzte man einmal und dann ab in den Sondermüll. Es war eine gute Idee, auf Mehrweg umzustellen.“


Über Mewa

Die Mewa-Unternehmensgruppe bietet Mehrwegputztücher aus eigener Herstellung sowie Berufs- und Schutzkleidung für Industrie, Werkstätten und Handwerk. Mit 47 Standorten und rund 5.700 Mitarbeitenden versorgt das Familienunternehmen europaweit mehr als 200.000 Betriebe aus diversen Branchen.

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