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Energiearm blindnieten mit Akku oder Druckluft

Gesipa setzt auf Akku-Allianz und reduziert Druckluftverbräuche
Blindnieten – energiearm mit zweierlei Antrieben

Strom oder Druckluft? Diese Frage stellt sich zunehmend auch bei Blindniet- und Blindnietmutterngeräten – nicht zuletzt, um den Energiebedarf zu senken. Neben verbrauchsoptimierten Pneumatik-Geräten bietet Hersteller Gesipa dafür akkubetriebene Varianten und setzt mit ihnen Maßstäbe: Die verwendeten CAS-Akkus lassen sich für vielerlei Geräte nutzen.

» Andrea Lawitschka, Head of Marketing bei Gesipa

Im Blick auf den Klimawandel sind Innovationen und ein Umdenken gefordert. Dies gilt auch bei der Entwicklung und Produktion von Blindniet- und Blindnietmutterngeräten. Gesipa hat dies früh erkannt und bietet bereits seit Anfang der 2000er-Jahre eine pneumatisch-hydraulische Serie an, die mit cleverem Energieeinsatz punktet. Nun folgt das Optimieren der Automaten. Zudem setzt der Erfinder der Blindniettechnik bei akkubetriebenen Geräten wegweisende Standards.

Eine Nietverbindung bietet zahlreiche Vorteile: Unter anderem verfügt sie über eine hohe Zug- und Scherfestigkeit. Die vernieteten Verbindungen sind vibrationsfest. Überdies bleibt die Oberfläche beim Nieten unbeschädigt. Die Fügestelle muss lediglich von einer Seite zugänglich sein. Zudem ist die Montage schnell und einfach. Um eine zuverlässige Nietverbindung herzustellen, benötigt der Vorgang jedoch Energie. Je nach Anwendungsfall bietet sich hierfür akku- oder pneumatisch-hydraulisch betriebenes Equipment an.

In beiden Fällen wird zunächst ein Loch in die zu verbindenden Bauteile gebohrt. Hier wird der Blindniet, der aus Hohlniet und Nietdorn besteht, eingeführt. Folglich befindet sich der Hohlnietschaft in der Bohrung und nun kann der Setzkopf von der Verarbeitungsseite her aktiv werden. Mithilfe des Setzgerätes wird der Niet in Position gehalten und durch Auslösen verformt. Auf der einen Seite des Bauteils hält der Setzkopf den Niet in Position und verhindert so ein Durchrutschen. Auf der blinden Seite des Bauteils sorgt der so entstandene Schließkopf für eine starke Verbindung – und das auch bei empfindlichen, brüchigen oder weichen Werkstoffen.

Wahl des Antriebs hängt auch von der Anwendung ab

Beim pneumatisch-hydraulischen Gerät wird die Energie der Druckluft in Hydraulikdruck umgewandelt. Dafür ist eine Anlage zur Drucklufterzeugung nötig. Der Anschluss an Kabel und Schläuche entfällt beim Akku-Nietgerät. Dadurch ist ein besonders flexibles und schnelles Arbeiten gegeben. Um ein effizientes und zugleich energieoptimiertes Arbeiten zu ermöglichen, sollte jedoch zunächst der Anwendungsfall genauer betrachtet und die dafür geeignete Technik gewählt werden: Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen sind sowohl das akkubetriebene als auch das pneumatisch-hydraulische System unverzichtbar für den Markt.

Für beide Techniken bietet Gesipa Lösungen an, die mit einem sparsamen Einsatz von Energie überzeugen und stets optimiert werden. Der Blindnietspezialist hat hier in den letzten Jahren bereits wichtige Schritte für mehr Nachhaltigkeit unternommen.

Kleiner Akku – große Kraft

Für Arbeiten an schwer zugänglichen oder besonders sensiblen Stellen, wie beispielsweise in der Automobilproduktion, eignen sich vor allem akkubetriebene Produkte. Sie punkten auch dann, wenn die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt werden darf – zum Beispiel bei Anwendungen auf einem Gerüst. Denn Akku-Systeme sind kabellos, handlich, flexibler als stationäre Anlagen und dennoch sehr leistungsstark.

Gesipa bietet ein breites Spektrum batteriebetriebener Blindniet- und Blindnietmutternsetzgeräte an. Neben Vorteilen wie dem flexiblen Handling überzeugen diese durch einen nachhaltigen Einsatz von Energie. Denn die Akkugeräte nutzen das Prinzip der Rekuperation. Mithilfe dieser Technik wird die Bremsenergie des Motors zurückgewonnen und dem Akku zugeführt. Auf diese Weise können mit einer Batterieladung mehr Blindniete gesetzt werden.

Akku-Allianz: Eine Batterie für viele Geräte

Damit das Arbeiten mit Akku-Geräten auch ressourcenschonend und möglichst umweltfreundlich erfolgen kann, setzt Gesipa auf die Mitgliedschaft in der Akku-Allianz Cordless Alliance System (CAS). Das System ermöglicht die herstellerübergreifende Kombination von Werkzeugen durch einheitliche Akkus und Ladegeräte. Mit fast 40 Mitgliedern und rund 400 Elektrowerkzeugen bietet der Verbund ein breites Spektrum an Werkzeugen aus den unterschiedlichsten Gewerken.

Von Gesipa ist die Bird Pro-Serie, welche sowohl Blindniet- als auch Blindnietmutternsetzgeräte umfasst, ausgestattet mit einem leistungsstarken und langlebigen CAS-Akku. Für Anwender reduzieren sich auf der einen Seite die Kosten, da sie einen Akku für sehr viele Geräte nutzen können. Zugleich erhöht sich die Investitionssicherheit.

Auf der anderen Seite schont das System Ressourcen: Denn die Anzahl der Akkus und Ladegeräte, die im Umlauf sind, wird reduziert. Dies wiederum führt zu einem geringeren Energie- und Rohstoffverbrauch. Der Einsatz von CAS-Batterien reduziert somit auch den CO2-Fußabdruck und stellt eine klimafreundliche Alternative dar.

Druckluft oft unverzichtbar

Trotz zunehmender Beliebtheit von Akku-Geräten gibt es zahlreiche Aufgaben (meist in der Industrie), für die der Einsatz von druckluftbetriebenen Geräten die beste Wahl ist. Dies betrifft hauptsächlich solche, die eine An- und Absaugung sowie sehr schnelle Taktzeiten erfordern und in deren stationärer Peripherie bereits ein Druckluftanschluss vorhanden ist. Auch bei stationären Vernietungen, wie zum Beispiel im Kontext von industriellen Roboteranlagen, kommen pneumatisch-hydraulische Nietsetzgeräte zum Einsatz. Für diese Fälle bietet Gesipa geeignetes Equipment an. Dazu zählen die Taurus- und FireFox Serie sowie der Blindnietautomat GAV. Zu ihren Vorteilen gehören zum Beispiel die lange Lebensdauer und der geringe Verschleiß.

Doch trotz der Vorzüge bleibt Druckluft eine aufwendige und teure Energieform – vor allem vor dem Hintergrund steigender Energiekosten sowie der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Denn um sie zu erzeugen, muss Luft aus der Umgebung komprimiert werden. Dies geschieht meist mithilfe eines firmeneigenen Druckluftsystems, das mit Strom arbeitet. Es entstehen also Energiekosten für den Betrieb des Systems. Hinzu kommen Kosten für die Instandhaltung sowie den Aufbau einer Infrastruktur und Kosten, die durch ungewollte Leckagen bereits produzierter Druckluft aus Leitungen und Anschlüssen entstehen. Dennoch bleiben pneumatisch-hydraulische Lösungen genauso relevant für die Industrie und das Handwerk wie Akku-Systeme und müssen daher nachhaltig verbessert werden.

Drucklufteinsparungen bis 24 % – und teils höhere Leistungen

Vor diesem Hintergrund entwickelt Gesipa auch den in der Industrie häufig eingesetzten Blindnietautomaten GAV ständig weiter. Einsparpotenziale wurden gesucht und gefunden. Dazu wurden Computational Fluid Dynamics-Simulationen der Optimierungsideen durchgeführt. Diese analysieren das Strömungsverhalten in Fluiden und sagen es voraus. Empirische Tests ergänzten die Analysen. Das Ergebnis: Ein um bis zu 24 % reduzierter Druckluftverbrauch. Zahlreiche Systemmodifikationen und das daraus resultierende angepasste Set-up ermöglichen diese Ersparnis. Überdies treten durch den geringeren Verbrauch weniger Schwankungen im Druckluft-Netz des Kunden auf.

Trotz des reduzierten Druckluftbedarfes konnte die Leistung der GAV unter bestimmten Voraussetzungen noch gesteigert werden. Auch im Bereich der Restdornentsorgung konnten mit dem GAV-Facelift beträchtliche Fortschritte erzielt werden. Durch die Modifikationen wird ein deutlich stärkeres Vakuum erzeugt, was unter anderem die Erhöhung der bisherigen Maximallänge des Schlauchpaketes von 5 m auf bis zu 8 m ermöglicht.

Restdruckluft wirft Restnietdorn aus

Bei der Taurus-Serie – den stationären Handgeräten – wird Pneumatik bereits seit zwei Jahrzehnten nachhaltig eingesetzt. Hierbei wird die im Setzvorgang verwendete Druckluft doppelt genutzt: Nach dem Setzen des Blindniets geht die Restenergie nicht verloren. Stattdessen wird sie zum Auswerfen des Restnietdorns genutzt.

Mit den Maßnahmen zur nachhaltigen Energienutzung in beiden Technologien zeigt Gesipa nicht nur ein starkes Bewusstsein für Umweltfragen, sondern präsentiert sich auch als innovatives und verantwortungsvolles Unternehmen. Mit einem sparsamen Druckluftverbrauch und dem Einsatz von Rekuperation ist es gelungen, die Technik weiter zu verbessern. In Kombination mit einem breiten Angebot an Akku-Werkzeugen und der Mitgliedschaft in der CAS Akku-Allianz wird das Blindnieten ressourcenschonend und energieeffizient.


Gesipa

Gesipa hat sich ganzheitliche Blindniettechnik auf die Fahnen geschrieben. Seit 2008 gehört die Marke zur Schweizer Unternehmensgruppe SFS und und ist Teil der Division Industrial End Markets. Ihr Schwerpunkt ist die Entwicklung und Herstellung von innovativen Verbindungselementen wie Blindnieten und Blindnietmuttern sowie hochwertigen Werkzeugen zur effizienten Verarbeitung dieser Verbinder.

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