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Atlas Copco sieht deutlich steigende Nachfrage

Konzern legt weltweit um 9,7 Prozent zu
Atlas Copco sieht deutlich steigende Nachfrage

Atlas Copco sieht deutlich steigende Nachfrage
Auch die Mitarbeiterzahl in den deutschen Atlas-Copco-Werken blieb 2010 etwa auf Vorjahreshöhe (Bild: Atlas Copco)
Die Gesellschaften unter dem Dach der deutschen Atlas Copco Holding GmbH, Essen, haben 2010 mit Industriewerkzeugen, Kompressoren und Baumaschinen sowie den entsprechenden Dienstleistungen rund 655 Mio. Euro umgesetzt – etwas weniger als im Jahr zuvor (670 Mio. Euro). Die Mitarbeiterzahl blieb mit 1838 zum Jahresende praktisch auf der Höhe des Vorjahrs (1843). Gestiegen ist die Ausbildungsquote: Inzwischen beschäftigen die Gesellschaften 91 Auszubildende, nach 81 im Jahr 2009. „Damit haben wir unser Ziel von fünf Prozent auf den Punkt erreicht“, sagte Holding-Geschäftsführer Ulrich Schoene.

Angesichts der seit einigen Monaten kräftig steigenden Nachfrage in allen Konzernbereichen und des demografischen Wandels stehe Atlas Copco vor der Herausforderung, ausreichend gutes Personal zu finden. Derzeit, so Schoene, seien allein in Deutschland rund 100 Stellen zu besetzen. Gesucht würden vor allem Mitarbeiter mit technischer Ausbildung: Vertriebsingenieure, Servicetechniker oder Konstrukteure. Außerdem seien noch nicht alle Ausbildungsplätze für dieses Jahr besetzt. Atlas Copco bildet unter anderem in Köln und Essen angehende Mechatroniker, Groß- und Außenhandelskaufleute und Zerspanungsmechaniker aus.
Zur Holding zählen seit Herbst 2010 elf Gesellschaften (2009: zwölf), nachdem die Microtec Systems GmbH, Villingen-Schwenningen, in der Holding aufging. Im Schwarzwald waren Elektro-Kleinschrauber und Messtechnik vor allem für die Elektro- und Elektronikindustrie gefertigt worden. Ferner wird im Zuge der Straffung der Strukturen der Werkstattausrüster Rodcraft Pneumatic Tools GmbH & Co. KG, Mülheim an der Ruhr, im Laufe dieses Jahres mit der Desoutter GmbH, Maintal, verschmolzen. Unter dem Dach der Holding werden dann noch vier Produktions- und fünf Vertriebsgesellschaften sowie ein Engineeringzentrum für Schraubsysteme agieren.
Unterschiedliche Zyklen bei Anlagen- und Maschinenbauern
Nach einem noch verhaltenen Beginn zog das Geschäft in allen Sparten im zweiten Halbjahr 2010, insbesondere im vierten Quartal, wieder deutlich an, heißt es. Während die Auftragseingänge aller Gesellschaften zuletzt kräftig zugelegt hätten, ergebe sich beim Umsatz ein differenziertes Bild. Denn die Zyklen im Anlagenbau weichen von denjenigen im allgemeinen Maschinenbau ab; steigende Auftragseingänge würden im Anlagenbau mit Verzögerung umsatzwirksam.
Laut Angaben haben fast alle Gesellschaften ihre Zahlen von 2009 übertroffen. „Erfreulicherweise erhielten wir wieder deutlich mehr Aufträge aus dem internationalen Bau“, konstatierte Schoene. Die Nachfrage aus dieser Branche, die für Atlas Copco ein wichtiges Standbein darstellt, war 2009 regelrecht eingebrochen. Darunter hatte insbesondere die Atlas Copco Construction Tools GmbH in Essen gelitten. Dort werden Hydraulikhämmer, -zangen und -pulverisierer produziert und weltweit exportiert. Jetzt wird an der Helenenstraße wieder mit Hochdruck gefertigt.
Dagegen machte sich bei der Atlas Copco Energas GmbH, wo sehr große Gas- und Prozesskompressoren hergestellt werden, die Auftragslücke des Vorjahres bemerkbar: Der Kölner Anlagenbauer erlöste deutlich weniger als 2009. Seit einigen Monaten sei bei den Kunden aber wieder eine höhere Investitionsneigung festzustellen, sagte Ulrich Schoene.
Guter Ausblick für dieses Jahr
Auch die übrigen Produktionsgesellschaften erwarten, ebenso wie die Vertriebsgesellschaften der Holdings, für 2011 ein deutlich verbessertes Geschäft. Die Umsätze der deutschen Vertriebsgesellschaften waren schon 2010 im Vorjahresvergleich wieder gestiegen. So legte die Nachfrage aus dem Maschinenbau und der Automobilindustrie nach hochwertigen Industriewerkzeugen gegen Ende des Jahres wieder kräftig zu, was sich in diesem Jahr noch stärker bemerkbar machen dürfte. Im Bereich der Kompressoren und Drucklufttechnik verzeichnete Atlas Copco ebenfalls ab dem zweiten Halbjahr eine zunehmende Entscheidungsfreudigkeit auf Seiten der Kunden. „Die Industrie geht jetzt wieder größere Projekte an, die sie zwischenzeitlich auf Eis gelegt hatte“, sagte Ulrich Schoene. „Da kommt uns zugute, dass wir die Krise der vergangenen Jahre unter anderem dazu genutzt haben, uns noch breiter aufzustellen und nennenswerte Produktinnovationen zu entwickeln.“ So biete man neuerdings zum Beispiel spezielle Kompressoren und Lösungen etwa für den Schienenfahrzeugbau und den Schiffsbau an.
Konzernumsatz legt weltweit um knapp 10 % zu
International ist der schwedische Industriekonzern Atlas Copco AB in über 170 Ländern vertreten. Seinen weltweiten, konsolidierten Umsatz beziffert der Konzern für 2010 nach vorläufigen Zahlen auf 69,9 Mrd. Schwedische Kronen (umgerechnet 7,3 Mrd. Euro) – ein Anstieg um 9,7 %. 2009 hatte der Umsatz bei 63,8 Mrd. SEK oder 6,0 Mrd. Euro gelegen, allerdings zu anderen Wechselkursen. Der Betriebsgewinn stieg auf 13,9 Mrd. SEK oder 1,4 Mrd. Euro (von 9,1 Mrd. SEK, plus 53 %). Der Gewinn vor Steuern stieg um 63 % von 8,3 Mrd. SEK auf nun 13,5 Mrd. SEK.
Zum 31. Dezember beschäftigte Atlas Copco weltweit 32.790 Mitarbeiter, rund 3000 mehr als Ende 2009. Damit ist das Ziel des Vorjahres erreicht worden, schon 2010 weltweit wieder deutlich zu wachsen. Für 2011 wird ein weiterer Umsatzanstieg erwartet. Insbesondere aus den Schwellenländern und dem Bau- und Bergbau rechnet der Konzern weltweit mit einer weiterhin stark steigenden Nachfrage.
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