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Beim Toleranzausgleich kein Geld auf der Strecke lassen

Zwischenlagen senken Kosten in der Instandhaltung von Getrieben
Beim Toleranzausgleich kein Geld auf der Strecke lassen

Mit dem Einsatz metallischer Zwischenlagen lassen sich auch in der Wartung von Getrieben erhebliche Kostenspar-Effekte erzielen. Zulieferer Georg Martin hat das am Beispiel eines kompakten Standard-Kegelradgetriebes ausgerechnet. Die Kosten sollen um fast 70 % sinken.

Ein zentraler Faktor für die Effizienz und Standzeit eines Kegelradgetriebes ist das paarweise Ausrichten der Flanken seiner Zahnräder und Ritzel. Konstrukteure und Instandhalter haben beim Einstellen des Tragbildes vor allem die Position des eintriebsseitigen Kegelrades im Blick. „Wird das Thema Toleranzausgleich hier falsch angepackt, bleibt viel Geld auf der Strecke“, sagt Christoph Martin, Geschäftsführer der Georg Martin GmbH. Aufgrund langjähriger Erfahrungen mit Getriebeherstellern hat der Dietzenbacher Zulieferer das am Beispiel eines kompakten Universal-Kegelradgetriebes (Größe 100) durchkalkuliert. „Mit erstaunlichen Ergebnissen“, wie der Firmenchef betont.

Konstruktiv lässt sich die Positionierung der Eintriebsseite unterschiedlich lösen. Als eher veraltet gilt es, den Anschraubflansch zunächst mit Aufmaß „auszustatten“ und ihn bei der Montage – und später bei der Instandhaltung – auf das gewünschte Maß nachzudrehen. Das gleiche gilt für die Methode, zwischen Anschraubflansch und Getriebegehäuse eine Distanzscheibe zu legen, deren Dicke dann durch Schleifen auf Maß gebracht wird. In beiden Fällen entstehen neben dem Aufwand für die Demontage und Montage (der Eintriebsseite) erhebliche Kosten für die Bearbeitung. „Vorausgesetzt, das Zielmaß ist mit einmaliger Nacharbeit erreicht, sind wir allein dafür auf Stückkosten von fast 34 Euro gekommen – was etwa 8,5 Prozent des Getriebepreises von rund 400 Euro entspricht. Das kippt die schönste Amortisationsrechnung und erhöht die Wartungskosten“, sagt Martin. Etwas „kostenbewusster“ sei es, zwischen Kegelrad und Lager eine Passscheibe hinein zu konstruieren, die dann getauscht wird. Die Stückkosten liegen dabei aber immer noch bei 5,5 % des Getriebewerts.
Ein deutlicher Kosten-Cut beim Toleranzausgleich von Kegelrädern lässt sich hingegen realisieren, wenn bereits in der Konstruktionsphase hochpräzise Zwischenlagen aus laminierten Schälblechen zum Einsatz kommen. Zulieferer Martin versorgt viele Getriebebauer mit maßgeschneiderten, metallischen Zwischenlagen des Typs M-Tech L. Die Gesamtdicke der Präzisionselemente kann mehrere Millimeter betragen. Anders als traditionelle Passscheiben bestehen sie aus einer Vielzahl geklebter Einzelfolien von wenigen Hundertstel Millimetern Dicke.
Im Gegensatz zur Passscheibe, die – relativ „reparaturfeindlich“ – zwischen Kegelrad und Lager liegt, wird die Zwischenlage leicht zugänglich zwischen Flansch und Gehäuse eingesetzt, wobei der Instandhalter die Folienlagen bis auf die ausgemessene Dicke per Hand abzieht. Die Stückkosten für die Positionierung des eintriebsseitigen Kegelrades sinken so auf nur 2,6 % des Getriebepreises, heißt es. Getriebebauer und ihre Kunden erhalten mit dem Einsatz von Zwischenlagen also eine Methode, um den Wirkungsgrad ihrer Aggregate nachhaltig sicher zu stellen – bei zugleich reduzierten Herstellungs- und Instandhaltungskosten. dk
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