Wie der aktuelle Stand in der Faserverbundtechnik ist, zeigt die Fachmesse Composites Europe mit Forum vom 27. bis 29. September in Stuttgart. Die Erwartungen sind groß, denn die Industrie wird präsentieren, wie weit sie mit der Umstellung der Prozesstechnik auf eine automatisierte Serienfertigung voran gekommen ist.
Neben den Verarbeitern von Kompositen stellen die Anlagenhersteller ihr Können unter Beweis. Ein Beispiel ist die Reaktionstechnik-Division der KraussMaffei Gruppe. Sie hat ein Modular-Konzept entwickelt, das die Produktion eines CFK-Bauteils im Hochdruck-RTM-Verfahren ermöglicht (HD-RTM). „Bei der Konstruktion des Formenträgers nutzen wir gezielt Komponenten und damit Vorteile der Spritzgießmaschinen-Serienfertigung“, erklärt Frank Peters, Geschäftsführer bei KraussMaffei Technologies. Eine RimStar Thermo Misch- und Dosiereinheit versorgt den RTM-Hochdruckmischkopf. Dieser vermischt die Komponenten in Hochdrucktechnik und bringt den Matrixwerkstoff in die Form ein. Im Werkzeug werden die Kohlefasern mit Harz durchtränkt und in einer Taktzeit von unter 4 min ausgehärtet. Auch die Composite-Spezialisten von Hennecke sind mit einem „High-Pressure“-Verfahren präsent, das die Zykluszeiten stark senkt.
Die Fahrzeugbauer beschäftigt derzeit kaum etwas so sehr wie die Optimierung der Herstellprozesse für CFK-Bauteile. Als Vorreiter gilt BMW mit dem Mega City Vehicle, das ab 2013 als erstes Elektroauto in Serie vom Band rollen soll. BMW hat den Fertigungsprozess für CFK-Bauteile so weit entwickelt und automatisiert, dass sich nun auch hochwertige Karosserie-Komponenten wirtschaftlich in Großserie fertigen lassen sollen. os
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