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Die Mikrowelt wächst und wächst…

Mikrotechnik: Kombisensoren Lassen Roboter wie Luchse sehen
Die Mikrowelt wächst und wächst…

Die immer größere Vielfalt mikrotechnischer Möglichkeiten spiegelt der Ivam-Produktmarkt wider – das Herz der MicroTechnology in Halle 6. Eines der vielen Highlights ist ein aktives, intelligentes RFID-Label im Chipkartenformat.

Mikrotechnische Produkte haben eines gemein: Wo sie Anwendungsreife erlangen, sind sie Teil von Hochtechnologiefeldern. Mehr Gemeinsamkeiten sind mitunter kaum zu finden, abgesehen von den winzigen Größenverhältnissen, denn das Feld diversifiziert sich immer weiter. Ein Fenster in die Vielfalt dieser Technik öffnet der Gemeinschaftsstand des Fachverbands Ivam in Halle 6, Stand E16. Hier lässt sich kaum alles wiedergeben. Ausschnitte und Kostproben:

Die Neuheit der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme Enas ist ein aktives, intelligentes RFID-Label im Chipkartenformat, ein Ergebnis des BMBF-Verbundprojektes Asil. Es eignet sich zur Transportüberwachung von Gütern, wobei es Temperatur, Neigung und Erschütterungen misst. Innovativ sind das Erfassen der Daten für Schock und Neigung und die Möglichkeit, sie jederzeit per RFID berührungslos auszulesen.
Die IX-factory GmbH bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, die auf Mikrosystemtechnik basieren. Als Spezialist für Glas, Silizium und Kombinationen aus beiden setzt der Dienstleister diverse Verfahren wie Trocken- und Nassätzen, Multistackbonding, Waferbonden, Mikrosandstrahlen, CVD- und PVD-Verfahren sowie die Lithographie ein. Das Dienstleistungsangebot reicht von Projektarbeiten über die Prototypentwicklung bis hin zur Produktion.
Für komplexe Handhabungs- und Montageaufgaben entwickelt das Fraunhofer IPT prototypische Komponenten und Gesamtsysteme. Präsentiert werden Beispiele für die hochpräzise Handhabung, Justage und Montage mikrooptischer Bauteile, auch unter besonderen Umgebungsbedingungen wie Reinraum oder Vakuum. Außerdem zeigt das IPT neue Prozessketten für Formenbau und Massenreplikation von Optiken. Die fertigen Optiken können mit LED beispielsweise in der Sensor- und Medizintechnik oder in der Displaytechnik eingesetzt werden.
Die IMS BV entwickelt und baut Produktionsanlagen für die Medizin-, Feinwerk- und Mikrosystemtechnik, insbesondere zur Mikromontage. Kernaspekte sind der modulare Aufbau und die kurzen Anlaufzeiten. Die neue Montageplattform ProBot kann zum Beispiel offline auf die Montage anderer Produkttypen umgestellt werden.
Die ECMtec GmbH präsentiert das Elektrochemische Mikrofräsen (ECF). Mit der ECF-Werkzeugmaschine können Stähle und andere Metalle bis in den Sub-µm-Bereich bearbeitet werden. Die Möglichkeiten reichen vom Rapid-Prototyping bis zur Serienfertigung. Eingesetzt wird das Verfahren zum Herstellen metallischer Strukturen für die Mikroverdüsung und Mikrofluidik, ebenso zum Nachbearbeiten von Mikrospritzgussformen. Außerdem biete ECF „erstaunliche Möglichkeiten, neuartige Instrumente für die Mikrochirurgie zu realisieren“, sagt Marketingleiter Markus Gäckle.
Das Fraunhofer Ifam zeigt in Hannover die Vielfalt an Materialien, die durch Mikrospritzguss und Mikroextrusion verarbeitet werden können. Dazu gehören zahlreiche Kunststoffe, Metalle, Keramiken und Komposite. Mit diesen günstigen Serienprozessen lassen sich funktionsintegrierte Klein- und Mikroteile in komplexen Formen herstellen.
Die Etchform BV hält ein breites Spektrum an Dienstleistungen bereit, beispielsweise die Produktion von dünnen Metallpräzisionsteilen mittels photo- und elektrochemischer Ätzverfahren – von Mustern ebenso wie von Serien mit anschließender Oberflächen- und Wärmebehandlung, feinmechanischer Weiterbearbeitung und Montage.
Die Limo Lissotschenko Mikrooptik GmbH weist darauf hin, dass für die meisten Schweiß- und Schneid-Anwendungen keine Pulsüberhöhung des Lasers notwendig ist, durch die Schweißspritzer entstehen. Ihre neue Generation von Hochleistungsdiodenlasern arbeitet ungepulst und vermeidet so die unschönen Nebeneffekte. Die Nahtoberfläche sei oft nicht von der Oberflächengüte des Werkstoffes zu unterscheiden.
Das Fraunhofer ILT präsentiert Entwicklungen zur Mikrobearbeitung mit neuartigen Hochleistungs-Laserstrahlquellen. Mit Ultrakurzpulslasern sei es erstmals möglich, Spritzgusseinsätze mit Abmessungen im µm-Bereich in konventionellen Werkzeugstählen herzustellen, und zwar mit Genauigkeiten im Sub-µm-Bereich.
Jenoptik zeigt mit der Hex 04 eine Anlage für die Massenfertigung von anspruchsvollen Polymerstrukturen im Mikro- und Nanobereich. Sie wurde entwickelt, um einen hohen Automatisierungsgrad beim Produzieren von Mikrofluidikchips und mikrooptischen Anwendungen zu erreichen. Die durchschnittliche Zykluszeit liege nun bei 4 min für große Substrate (300 mm).
Sensordynamics und das Fraunhofer Isit entwickeln MEMS-Beschleunigungs- und Drehratensensoren mit hoher Bauteildichte und Funktionalität. Durch Chip-Level-Integration mehrerer Sensortypen und -achsen können kompakte Kombisensoren günstig hergestellt werden, zum Beispiel eine inertiale Messeinheit aus je drei Beschleunigungs- und Drehratensensoren. Sie ermöglicht die exakte Lagebestimmung eines Körpers im Raum – brauchbar beispielsweise für autonome Lenksysteme von Robotern.
Auch die Sios Meßtechnik GmbH, Hersteller laserinterferometrischer Präzisionsmesssysteme, stellt ihre neueste Entwicklung vor: ein Vibrometer mit integriertem Mikroskop zur Schwingungsanalyse von Mikroobjekten. Mit dem finnischen Technologiezentrum Micropolis Ltd. präsentiert sich Noptel Oy auf dem Ivam-Produktmarkt. Eigens entwickelte Laser-Entfernungsmesser sind in der Lage, heiße Oberflächen, Metallstrukturen, Fahrzeuggeschwindigkeiten und das Auslösen von Kameras zu untersuchen.
Die Elliptec Resonant Actuator AG zeigt eine mehrdimensionale, spielfreie Positionierung mit den Elliptec Piezo-Resonanzmotoren X15G. Sie wird mit Kundenapplikationen am Messestand vorgeführt. Außerdem wird der Prototyp eines Piezo-Resonanzmotors mit gesteigerter Performance vorgestellt.
Die Cetoni GmbH, spezialisiert auf Gerätelösungen in der Mikrofluidik, will Innovationen in Aktion vorführen. Darunter ein modulares Spritzenpumpensystem zur pulsfreien und nanolitergenauen Fluid-Dosierung.
Die neue Mikropumpe mp6 der Bartels Mikrotechnik GmbH ist die kleinste, automatisiert produzierte Piezomembranpumpe aus Kunststoff. Das nur 30 x 15 x 3,8 mm³ große Doppelaktorsystem erreicht eine Pumpleistung von bis zu 6 ml/min und einen Gegendruck von bis zu 550 mbar mit Wasser. „Die Besucher sollten sich persönlich von der Gasblasentoleranz und Selbstansaugung überzeugen“, rät Produktmanager Severin Dahms. Anwendungen seien vorbereitet. os
Weitere Informationen: www.hannovermesse.de/7791

Laser – der Platzhirsch im Mikrokosmos

Sonderschau: Laser für die Mikroproduktion und -bearbeitung

Mit der Weiterentwicklung der Laser-Systeme hin zu kürzeren Wellenlängen und Pulsen bieten sich immer bessere Möglichkeiten, Mikrostrukturen zu erzeugen. Die Laser-Sonderschau in Halle 6 zeigt innovative Methoden und Anwendungen.
Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT) zum Beispiel präsentiert die neuesten Entwicklungen beim Löten und Schweißen (im Bild ein Remote-Schneid- und Bohrprozess).
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) stellt Forschungsergebnisse vor, die von der Nano- über die Mikrotechnik bis hin zum Bearbeiten von Makroteilen reichen – so exotische Verfahren wie das Mikro-Rapid-Prototyping eingeschlossen.
Weitere Beispiele der Aussteller beleuchten die Möglichkeiten des Lasers in den Disziplinen Beschriften, Kennzeichnen, Markieren, Bearbeiten, Leiterplattenfertiung und Messung.

Hightech aus Deutschland und Korea

Forum „Innovations for Industry“

Hightech, Forschung und neue Technologien aus der Mikro- und Nanotechnik präsentiert das Forum Innovations for Industry in Halle 6. Zu den Topthemen gehören
  • Printed Intelligence, mit der sich elektronische Funktionen per Druck verwirklichen lassen, etwa Sensoren, Batterien, Solarzellen oder RFID-Tags,
  • Energy Harvesting – das Ernten von Umgebungsenergie, etwa aus Maschinenbewegungen, um Sensoren und Aktoren autark mit Strom zu versorgen, und das
  • Mikropräzise Produzieren mit dem Laser, womit sich Prototypen und auch Großserien von Mikroprodukten herstellen lassen. Die Laser-Verfahren kristallisieren sich immer mehr als Alternative zu den aufwändigen und teuren Verfahren heraus, die Werkzeuge und Masken benötigen.
Daneben finden Sessions und Workshops mit den Ländern Japan, Finnland und Korea statt, die in der Mikro- und Nanotechnologie eine herausragende Position belegen. Der Fachverband Ivam, der das Forum veranstaltet, sieht Korea beispielsweise als Weltmeister im schnellen Umsetzen innovativer Technologien an.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
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